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Unsere private Vorschule und Carolin, eine Volontärin aus der Schweiz

 

Nachts, die für mich hässlich wirkenden tief schwarzen Maulwurfsgrillen zirpen und lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Zu viel haben Gudrun und ich in den vergangenen Tagen erlebt. Ich schwenke gedanklich zurück. 

Gleich nach unserer Ankunft fahren wir mit einem Touristenehepaar zur Vorschule. Ich bin verwundert, begrüßen uns doch die freudig erregten Kinder nicht wie gewohnt in der Schulkleidung, sondern in ihrer Hauskleidung. Viele der vier- bis fünfjährigen Kleinen haben rote oder gelbe Handflächen. Im großen Klassenzimmer der Vorschule kniet Carolin, Lehrerin aus der Schweiz, mit einigen Kindern an ihrer Arbeit. Lustige Giraffen oder Flamingos liegen auf dem Fußboden, die aus dem farbigen Handabdruck der Kinder entstanden sind. Es beginnt gleich die Obstpause, wo die Vorschüler heute einen Apfel und Saft bekommen, nachdem sie ordentlich die Farbe ihrer Hände abgewaschen haben.  

Einen Tag später feiern wir mit den Kindern Geburtstag. Die Kinder verstehen nicht was ein Geburtstag ist, wir erklären es ihnen kindgerecht. Geehrt werden die Kinder, die zwischen Januar und April geboren wurden. Nach der Stuhlpolka gibt es kleine Geschenke für alle Kinder und Geburtstagskuchen. 

Carolin, hatte an ihrer Schule einen Spendenlauf organisiert und dabei sehr viel Geld besonders für die Vorschule eingenommen. Neben vielen anderen Dingen lag ihr der Garten für die Vorschule am Herzen, wo die Kleinen schon in vergangenen Jahren Möhren und Rote Beete ernten konnten. Am Tag ihrer Abreise ist die Volontärin noch mit Piet Jacobs in Rundu unterwegs, kauft neuen Samen und vor allem 50 Bäume, Papaya, Mango, Guave, Moringa und Chili-Sträucher.

Die Pflanzlöcher für die Bäume sind bereits vorbereitet. Die Kinder rennen dem Landrover entgegen, in welchem Carolin und Piet von ihrem Einkauf der Bäume in der Stadt zurückkommen. Ganz vorsichtig und stolz tragen die Kleinen je ein Bäumchen in ihren Garten und setzen gemeinsam mit Carolin den ersten Obstbaum. 

Es ist spät geworden am letzten Arbeitstag ihres 10-tägigen Einsatzes im Mayana Mpora Projekt. Carolin sitzt noch einmal mit den Kindern auf dem Schulanhänger um sie nach Hause zu bringen. Sie schreibt an mich

„ ... habe die letzte Fahrt mit den Kindern sehr genossen und die Tränen kullerten nur so runter. Viele Kinder haben mir ganz lange zugewunken und mich gedrückt.“

Einen Tag später, während Gudrun und ich die Kombinierte Kayengona Schule besuchen, erreichen mich Fotos aus der Vorschule. Flora steht am neuen Herd der Schule und bereitet darauf Maisbrei und selbst gefangene Fische für das Mittagessen der Kinder und Lehrer. Der Herd ist ebenso eine Spende von Carolin‘s Schule. Unser großer Dank gilt Carolin und ihren Sponsoren aus der Schweiz.

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