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Zur Waffe greifen - muss das sein?

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Dass ich mich bei meinen (dafür zuständigen und verantwortlichen) Kollegen mit diesem Blogeintrag nicht gerade beliebter mache, und dass die Kritiker meiner bekannten Einstellung, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit dem (bildlichen) Finger auf mich zeigen und "wieder mal dieser grüne Gutmensch" denken, erneut mit Kommentaren über mich herfallen werden, nehme ich jetzt einfach mal (erneut) in Kauf, denn ich kann nicht anders: Heute morgen um genau 6.27 Uhr habe ich schwer schlucken und tief durchatmen müssen, bevor ich eine Zeitungsseite mit (nur bildlich gesprochen) spitzen Fingern zur Seite gelegt und wenig später auf den Altpapierstapel getan habe. Der einführende Worte sind genug geschrieben: Nur kurz habe ich mir die Seite "Rat & Leben" mit der Reportage "Blattschuss in der Heide" ansehen können, bevor ich sie weggelegt habe, denn hätte ich mir den an einem Haken hängenden Rehbock oder die Methode, mit der ein Jäger das tote Tier zerlegt, länger ansehen müssen, wäre mir wohl tatsächlich schlecht geworden. Dass ich als Vegetarier sowie als bewusst lebender Natur- und Umweltschützer ein Problem mit der Jagd und den Jägern habe, ist aber nicht der Grund dafür, dass ich nun erneut dieses Thema aufgreife. Vielmehr möchte ich, nachdem zwei Leser mich wegen dieses Artikels angerufen haben, von der einen Unterhaltung berichten, denn das, was der Mann mir erzählt beziehungsweise vorgeschlagen hat, halte ich für einen ebenso guten wie wichtigen Gedanken.

Zunächst hat er mir zwei Punkte seine Grundeinstellung erläutert. Dass der Mensch zum Schutz des Waldes die Anzahl der Wildtiere kontrollieren und regulieren muss, sei ihm nämlich klar, aber: "Rehe fressen am liebsten frische Triebe. Davor kann man den Wald nur mit der Waffe schützen", zitierte er aus der Reportage und fragte mich: "Warum nur mit der Waffe?" Darüber hinaus stellt er klar: "Außerdem ist die Zahl der Jäger, die aus lauter Spaß an der Freude zur Waffe greifen, um Rot- oder Schwarzwild zu Strecke zu bringen, in unserem Land unverhältnismäßig und viel zu hoch. Denn wer einmal eine entsprechende Erlaubnis bekommen hat, darf sie sein Leben lang ohne weitere Bedingungen erhalten."

Seine abschließende Frage: "Ist es wirklich so, dass es keine Alternative gibt, um den Wildbestand zu regulieren, als zur Waffe zu greifen und die Tiere zu erschießen?" Sein Vorschlag: "Es gibt so viele Experten in unserem Land, so viele Forscher an Hochschulen, da muss es doch mal jemanden geben, der dieses Problem aufgreift und eine Lösung findet." Was ich meine? Der Leser hat Recht, wobei ich mir keine falschen Hoffnungen machen möchte, weil ich weiß, dass die Lobby der Jäger in Deutschland zweifelsohne eine der größeren Interessenvertretungen ist. Hat jemand da draußen eine Idee?

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