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Zwei Frauen, eine Kritik

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Dass die aktuelle Geschlechterdebatte auch an mir und meiner "Sprechstunde" zwischen zehn und zwölf nicht ganz vorbei gehen wird, habe ich nie ernsthaft geglaubt, doch dass sie es mit gerade diesem Hinweis auf einen aus Sicht der Leserin die Frauen diskreditierenden Bericht tut, hat mich dann doch verwundert. Was ich sonst noch in den Randnotizen meiner Gesprächsprotokolle zum Wochenausklang gefunden habe:

Episode 1: Zwei Leserinnen haben mich angerufen, weil sie mit der Zeichnung zu der Bildnachricht "Laufsteig zur Bastei" ein Problem haben; beide waren deswegen sehr ungehalten, was noch bedauerlicher war, weil ich nichts erwidern konnte, um ihren Ärger zu mindern, und auch keine Korrektur oder Richtigstellung in der nächsten Ausgabe in Aussicht stellen konnte. Kein Rätsel, aber ein Versuch: Was mag den beiden Anruferinnen beim Betrachten dieses Bildes in die Nase gefahren sein?

 

Antwort: Es sind nur Männer abgebildet, keine Frauen; gerade in diesen Zeiten möge man doch bitte etwas sensibler sein, meinte eine der beiden Damen.

Episode 2: Auch in dieser Woche hat sich ein Leser bei mir gemeldet, weil er mir seine Meinung erstens zu dem TV-Krimi "Fall Holdt" selbst und zum Artikel "Tatort' sorgt für doppelten Unmut" mitteilen wollte. Diesem Mann ging es auch um die Szene, in der ein Hund getötet wird, und die Art der Trauer, die der Besitzer dann an den Tag legte. "Tut mir leid", sagte ich, "kann ich nicht mitreden, ich habe kein Fernsehgerät und den Film deshalb nicht gesehen." Bemerkenswert war dann aber diese Bemerkung: "Der Tatort ist aber noch immer besser als dieser süße Sahnepudding a la Pilcher." Genau so hatte ich mir das in mein Protokoll notiert, den Mann in der Leitung aber nicht gefragt, was er damit meint. Ganz ehrlich? Er hat so lange an einem Stück geredet, dass ich es vergessen habe. Bei der Durchsicht meiner Notizen fiel mir dann der Satz wieder ins Auge, weshalb ich beschloss, im Netz nach einer Antwort zu suchen. Sage und schreibe fünf Minuten habe ich gebraucht, um herauszubekommen, dass es sich beim "Süßen Sahnepudding a la Pilcher" um Verfilmungen von Romanen der britischen Erfolgsautorin Rosamunde Pilcher handelt, was ich dann wiederrum nicht nachvollziehen konnte, da ich noch keins ihrer Bücher gelesen habe. Ist das Pflichtlektüre für literarisch interessierte Menschen?

Episode 3: "Kann ich mit Ihnen über den Lichttest reden, über den ich gerade einen Bericht in der Zeitung gelesen habe?" fragte mich eine Leserin und bekam vom mir diese Antwort: "Ich glaube nicht, dass das noch ein Test ist, das wird wohl, wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, auf Dauer so bleiben", sagte ich und fügte, weil ich diese Diskussion kenne und ihr mit meinem Standpunkt eine Richtung vorgeben wollte, gleich noch hinzu: "An die Farben habe ich mich auch erst gewöhnen müssen, aber jetzt, da die Esse nachts erleuchtet ist, gefällt mir die Aktion ganz wunderbar." Schweigen in der Leitung, dann nach etwa fünf Sekunden diese Frage: "Wovon sprechen Sie um Himmelswillen?" Des Rätsels Lösung war mir dann noch reichlich peinlich, weshalb ich mich auch entschuldigt habe: Die Frau wollte mit mir über den Bericht "Lichttest: In Sachsen fällt jedes sechste Fahrzeug durch" sprechen, während ich gedacht hatte, dass es ihr um den Zeitgleich erschienenen Artikel "Licht an: So leuchtet jetzt Sachsens höchstes Bauwerk" gehen würde. Mein Fazit: Meine nächste Auszeit ist überfällig, noch aber muss ich durchhalten.

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