Klare Kante gegen Rechts
Erschienen am 28.01.2021 3 Kommentare
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Der heimtückische Mord hat gezeigt, wie schnell Hass und Hetze in Gewalt umschlägt. Das tägliche Framing von Wort und Schrift trägt wesentlich dazu bei, die Menschen aufzuspalten in Rechts und links, Hautfarben oder Religionen. Die vorauseilende Beschimpfung Andersdenkender als Schädlinge, Volksverräter,...isten aller Couleur, Coronaleugner oder Verschwörungstheorethiker gewöhnt uns alle daran die Hemmschwelle für Gewalt und Repressalien zu senken. Von dort ist der Weg nicht weit zu Mord und Todschlag, als extremste Folge eines verminderten Empathievermögens.
Gewalt macht jede Forderung billig
Sie ist nicht tolerabel und der Rechtsstaat hält ein auskömmliches Maß von Restriktionen dafür bereit.
Die justiziable Aufarbeitung erfolgte akribisch, was sowohl wegen des Opfers und dessen Aussagen zur Willkommenskultur „dass jene Deutschen, denen diese nicht gefällt ja das Land verlassen können“ als auch der Person des Täters mit seiner „rechten“ Vergangenheit nicht anders zu erwarten war.
Die bei allen vornehmlich rechten Gewalttaten einsetzende Hyperventilation der Medien erweckt allerdings den Eindruck, dass die Tat einem Angriff auf die Demokratie gleich kommt.
Klare Kante gegen „rechts“, ein Begriff, der inflationär verwendet wird.
„Man dürfe nicht jeden, der schwer konservativ ist, für eine Gefahr für die Demokratie abstempeln, das gilt auch für Menschen, denen Sicherheit und kulturelle Identität wichtig sind.“(Gauck)
Heißt das nicht sorgsam zu differenzieren: rechts im Sinne von konservativ, rechtsradikal und rechtsextrem?
Es ist nicht allein Aufgabe der Politik oder Justiz, sich den täglich krasser werdenden Auswüchsen rechter Gesinnung zu stellen. Die Anfälligkeit des Volks für dieses Gedankengut ist in Zeiten von Krisen deutlich höher und wird von Populisten und Demagogen reichlich genutzt. So ist jede einzelne Stimme wichtig, die sich an die Seite derer stellt, die Hass und Rassismus widersprechen.