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Umfrage: Auch in diesem Jahr wird wieder der Westsachse des Jahres gewählt. Ab heute können Sie demjenigen Menschen ihre Stimme geben, der sie 2016 am meisten beeindruckt hat. Die Abstimmung läuft bis Sonntag, 1. Januar 2017, 12 Uhr. Das Ergebnis der Online-Abstimmung wird mit der TED-Abstimmung addiert.

Auch in diesem Jahr wird wieder der Westsachse des Jahres gewählt. Ab heute können Sie demjenigen Menschen ihre Stimme geben, der sie 2016 am meisten beeindruckt hat. Die Abstimmung läuft bis Sonntag, 1. Januar 2017, 12 Uhr. Das Ergebnis der Online-Abstimmung wird mit der TED-Abstimmung addiert.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 1515


Norman Pilling (22) aus Hain: Die Behörden hatten den Autokorso der Fans des Eishockey-Zweitligisten Eispiraten Crimmitschau am 30. Oktober zum Auswärtsspiel in Bayreuth untersagt. Trotzdem rollten mehr als 250 Fahrzeuge mit rund 800 Anhängern hinter dem Mannschaftsbus im Konvoi nach Oberfranken. Die Aufsehen erregende Aktion hat Norman Pilling von der Fangemeinschaft Red Action Crimmitschau (RAC) initiiert und den Leuten in den Amtsstuben ein Schnippchen geschlagen. Im Internet veröffentlichten die Anhänger eine Absage des Korsos. Gleichzeitig wurde ein Treffpunkt für alle Fans mitgeteilt, die den Weg nach Bayreuth nicht kennen. „Wir haben gezeigt, was die Fans gemeinsam auf die Beine stellen können. Das war ein grandioser Tag“, sagt Norman Pilling, der genau genommen Ostthüringer, im Herzen aber Westsachse ist. Auch drei Auffahrunfälle, die es unterwegs gab, und die Niederlage der Eispiraten-Cracks konnten die Stimmung nicht trüben. Norman Pilling drückt den Puckjägern aus Crimmitschau schon seit 16 Jahren die Daumen. (hof/Foto: Holger Frenzel)

39.14%

Udo Friedrich (46) aus Meerane: Wenn es ums Helfen geht, ist Udo Friedrich immer bereit. Unkompliziert und voller Engagement für seine Mitmenschen packt der Meeraner da an, wo gerade Hilfe gebraucht wird. Egal, ob es um Möbeltransporte für Flüchtlinge mit seinem alten VW-Bus geht, oder darum, Spenden für den neuen Spielplatz in der Oststraße zu sammeln. Damit die Jungen und Mädchen neue Spielgeräte bekommen, drehte Udo Friedrich in diesem Jahr auf vielen Festen Runden mit seinem Traktor vom Typ Bautz AL 122, Baujahr 1958. Für eine freiwillige Spende konnten die Fahrgäste mitfahren und dabei etwas Gutes tun. Schließlich flossen alle Einnahmen in die Finanzierung des Spielplatzes. Nachdem mehrere Sitzgruppen im Wunderlichpark in Meerane dem Vandalismus zum Opfer gefallen sind, hat der 46-Jährige das Projekt im Internet angemeldet, um den Wiederaufbau zu ermöglichen. Seitdem rührt er bei Facebook täglich die Werbetrommel und sammelt fleißig Stimmen, denn nur die Projekte mit den meisten Stimmen werden finanziell unterstützt. (jla/Foto: Holger Frenzel/Archiv)

13.47%

Klaus Richter (69) aus Mülsen: Der knapp zwei Kilometer lange Festumzug, in dem fast 1000 Menschen aller Altersgruppen die Geschichte und Gegenwart des Mülsener Ortsteils Niclas beeindruckend nachgestalteten, war der Höhepunkt der 700-Jahr-Feier des Dorfes. Er begeisterte Tausende Menschen, die die Straßen säumten. Klaus Richter hat als Vorsitzender des Festkomitees großen Anteil daran, dass nicht nur der Umzug, sondern viele weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr erfolgreich über die Bühne gingen. Der 69-Jährige hat fast zwei Jahre in die Vorbereitung investiert und die Fäden der Organisation fest in seinen Händen gehalten. „Auch wenn es vor allem in der Endphase ein Vollzeitjob war, das Ehrenamt hat mir viel Spaß gemacht“, sagt er. „Zumal ich viele engagierte Leute an meiner Seite hatte. Der Ort stand wie eine Eins. Viele hatten ihre Häuser und Gärten herrlich geschmückt. Das Fest hat das Wir-Gefühl der Niclaser sehr gestärkt.“ Weitere Höhepunkte waren Heimatabend, Ausstellung zur 700-jährigen Geschichte und Feuerwerk. (vim/Foto: Ralph Köhler)

10.5%

Sabine Resche (59) aus Glauchau: Sie ist Unterstädterin durch und durch. Die 59-Jährige erblickte in der Glauchauer Unterstadt, dem Wehrdigt, das Licht der Welt und erlebt den Wandel des Stadtteils, indem sie auch heute noch lebt, seit fast sechs Jahrzehnten hautnah mit. Daher war es nur naheliegend, dass sie die Stelle der Stadtteil-Managerin übernimmt, solange die bisherige Verantwortliche in Elternzeit und Not am Mann ist. Sabine Resche ist mit ihrem Ohr und Herz ganz nah dran an den Bedürfnissen der Bürger. Jeder kennt sie, nicht zuletzt durch den Haushaltswaren und Fleischereibedarf Dietz, den Sabine Resche in dritter Generation leitet. 2015 entschloss sie sich, das Geschäft, das dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ausschließlich online weiterzuführen – neben ihrem Job als Unterstadt-Managerin. In dieser Funktion hat sie sich für eine Ausbesserung der Fußwege in der Färberstraße stark gemacht, die eine Stolperfalle waren, und sich dafür eingesetzt, dass die Unterstädter durch einen mobilen Bäcker versorgt werden. (jla/Foto: Wiegand Sturm/Archiv)

10.03%

Die Mitglieder des Jugendbuffets aus Zwickau: Sie sind da, wenn man sie braucht: Weil es in Zwickau keinen Spätverkauf gibt, haben die jungen Leute vom Jugendbuffet kurzerhand einen mobilen ... sagen wir mal ... Limostand eingerichtet. Eigentlich wollten sie damit nur zeigen, dass man statt langer Diskussionen einfach mal machen soll – und dass das auch funktioniert. Mit ihrem „Späti“ haben sie Leben in die verschlafene Innenstadt gebracht, und sie haben dafür gesorgt, dass Menschen sich treffen. Das war dem Jugendbuffet aber noch nicht genug. Die jungen Leute möchten etwas bewegen. Sie haben begonnen, als Zuschauer an Sitzungen des Stadtrates teilzunehmen, und möchten nun selbst mithelfen, einen Jugendbeirat zu gründen, der an Entscheidungen des Stadtrates beteiligt wird. Ganz unpolitisch ist die Arbeit des Jugendbuffets auch jetzt schon nicht. Als unlängst die Bänke beschädigt wurden, die in Zwickau im Gedenken an die NSU-Opfer aufgestellt worden waren, da organisierte die Gruppe einen Gedenk-„Späti“. Und brachte damit wieder einmal Menschen zusammen. (sth/Foto: Ralph Köhler/Archiv)

9.24%

Danny Neukirch (36) aus Langenchursdorf: Der junge Mann hat eine perfekte Landung hingelegt: Danny Neukirch ist der Begründer und Initiator des Wintersport-Museums Pionierflugschanze in Langenchursdorf, das im September eröffnet wurde. Er hat gewerkelt, gebastelt, gesammelt – bis alles fertig war. Seither sind in dem „coolsten Museum“ der Region unzählige spannende Dinge zu sehen, die an die alte Sprungschanze im Hellmannsgrund erinnern. Im Museum steht ein nachgebauter Schanzenkopf mit Originalteilen der alten Schanze, die 1973 gebaut wurde. Überall im Museum gibt es erhalten gebliebene Teile der alten Anlage, auf der einst die Nordisch Kombinierten der Region trainierten. Dazu in jeder Ecke alte Fotos, Pokale, Urkunden und Ausrüstungsgegenstände aus der Zeit. Auch Danny Neukirch trainierte auf der Schanze. Sein weitester Sprung auf der kleinen Schanze: acht Meter. Damals war er neun. „Wir können die Wintersporttraditionen in der Gegend nicht so einfach sterben lassen“, sagt er. Seit Eröffnung besuchten mehr als 300 Menschen das coole Museum. (erki/Foto: Andreas Kretschel/Archiv)

8.25%

Martin Böttger (69) aus Zwickau: Wenn rechte Demonstranten in Zwickau ihren Hass auf Asylbewerber zum Ausdruck bringen, stellt sich ihnen der Grünen-Stadtrat Martin Böttger in den Weg, oft als einziger Gegendemonstrant. „Asyl ist Menschenrecht“ schreibt er auf seine Schilder, oder „Flucht ist kein Spaziergang“. Ihm ist wichtig, für seine Überzeugung einzutreten, auch wenn er dafür von Hunderten Menschen beleidigt wird. „Etwas Überwindung gehört dazu, aber das war es dann auch“, sagt der 69-Jährige. Bislang sei er ausschließlich verbal angefeindet worden, und damit könne er leben. Schon in der DDR nahm der promovierte Physiker kein Blatt vor den Mund und wurde in den 1970er-Jahren nach einer Kundgebung zum 1. Mai verhaftet, weil er ein unliebsames Schild hochgehalten hatte. „Wenn man als Einzelner eine Provokation begeht, lebt man ungefährlicher als in einer Gruppe. Man hat eine gewisse Narrenfreiheit“, habe er dabei gelernt. Böttger war in der DDR Bürgerrechtler und von 2001 bis 2010 Chef der Chemnitzer Stasiunterlagenbehörde. (ael/Foto: Andreas Wohland/Archiv)

3.37%

Hans-Jürgen Beier (60) aus Werdau: Das IFA-Oldtimertreffen in Werdau ist das Baby von Hans-Jürgen Beier. 1998 fand die Veranstaltung erstmals statt, damals als Begleitprogramm zu einer Veranstaltung im Museum der Stadt. Die Idee dazu hatte Beier. Er ist seit 1993 Chef des Museums. An der Premiere nahmen 73 Aussteller teil. Die kehrten mit ihren historischen Fahrzeugen noch einmal an den Ort zurück, an dem die Lastwagen und Busse bis 1966 produziert wurden. Im Laufe der Jahre hat sich die Veranstaltung zur größten ihrer Art in Deutschland entwickelt. Im Vorjahr nahmen 650 Aussteller an dem Treffen teil. Die kommen längst nicht mehr nur aus Deutschland, sondern aus ganz Europa. Noch immer führt Hans-Jürgen Beier, der als Dr. phil. habil. eigentlich wenig mit alten Nutzfahrzeugen am Hut hat, Regie bei der Organisation. Im April 2017 findet die 20. Auflage des Treffens statt – erwartet wird zur Jubiläumsveranstaltung eine Rekordbeteiligung von Ausstellern und Besuchern. Es wird die letzte Veranstaltung in der Art und Größe sein. Wie es weitergeht, ist unklar. (umü/Foto: Thomas Michel)

3.23%

Jörg Hempel (41) aus Zwickau: Die Erinnerung an den 29. Mai hat er immer bei sich. Mehrere selbst aufgenommene kurze Videos von jenem Tag sind auf seinem Smartphone gespeichert. Jörg Hempel und seine Mitstreiter von Krauß Event haben anlässlich des Zwickauer Aufstiegs in die 3. Fußball-Liga innerhalb von drei Tagen eine große Fanparty vorm Rathaus organisiert. „Der FSV hatte uns gefragt, ob wir für die Fans und die Mannschaft etwas vorbereiten könnten, wenn der Fall eintreten würde, dass er gewinnt. Wir haben das gemeinsam mit der Stadt und den Medienpartnern angepackt“, erinnert sich Hempel. „Es war ein gutes Beispiel dafür, etwas gemeinsam zu stemmen, wobei jeder seine Stärken einbringen kann. Dafür hat niemand was genommen. Es ging allen um die Sache.“ Auf einer mobilen LED-Leinwand wurde das Relegationsrückspiel gegen Elversberg übertragen, am Abend die siegreiche Ziegner-Elf auf dem Rathaus-Balkon gefeiert. „Es war alles mit heißer Nadel gestrickt, aber es wurde eine sehr schöne Veranstaltung in der City. Für alle ein tolles Erlebnis.“ (tc/Foto: Ralph Köhler)

1.98%

Isolde Roßner (70) aus Hohenstein-Ernstthal: Die Künstlerin aus Hohenstein-Ernstthal hat sich in diesem Jahr einem dunklen Kapitel in der deutschen Geschichte gewidmet: Es geht um den Holocaust und die Verantwortung der Deutschen. Isolde Roßner besuchte im April Israel, malte dort Überlebende des Holocaust. Entstanden sind die Arbeiten in der 77.000 Einwohner zählenden Stadt Hadera, die sich im Bezirk Haifa befindet. Eigentlich hatten sie und ihr Mann „nur“ vor, in einer Begegnungsstätte bei Renovierungsarbeiten zu helfen. Isolde Roßner strich zum Beispiel die Türen im Gebäude. In der Begegnungsstätte lernte sie den 79-jährigen jüdischen Holocaust-Überlebenden Shlomo kennen. „Ich erfuhr von ihm, dass er als Neunjähriger von einer katholischen Familie versteckt wurde, so den Nazis entkam“, erzählt Isolde Roßner. Shlomo hatte Glück. Aber seine gesamte Familie kam in den Konzentrationslagern um. Die Künstlerin malte mehrere Bilder von Holocaust-Überlebenden. Es sind beeindruckende Porträts; die Gesichter berichten vom Leid und Schicksal der Juden. (erki/Foto: Andreas Kretschel/Archiv)

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