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Umfrage: Stimmen Sie ab: Wer ist Ihr Vogtländer des Jahres 2020?

Viele Leute aus und in der Region haben in diesem Jahr mit ihren Leistungen oder ihrem Engagement für Schlagzeilen gesorgt. Wer aber hat dafür besondere Anerkennung verdient? Ab heute läuft wieder die Abstimmung um den Preis der „Freie Presse“-Leser.

Ergebnis

Gesamte Stimmenanzahl: 5332


Musiker gibt Branche eine Stimme: Musikern und Clubbetreibern, Veranstaltungstechnikern, Gastronomen und Galeristinnen – der vom Lockdown betroffenen Kulturbranche im Vogtland spricht die Band Simultan mit dem Video zum Song „Wenn wir heute schweigen“ aus dem Herzen. Denn sie alle wurden vom Coronavirus zum Schweigen gebracht. Mit dem Song, den der 32-Jährige mit seiner Band im Coronaherbst aufgenommen hat, gibt er einer ganzen Branche eine Stimme. Die Reaktion auf Song und Video, das Fischer zusammen mit David Rötzschke produzierte, fiel überwältigend aus: reichlich 12.000 Aufrufe bei Youtube, fast 85.000 bei Facebook und -zig positive Kommentare sprechen für sich. Sebastian Fischer erinnert mit dem Song auch an seinen 2018 verstorbenen Vater, Simultan-Gründer Günter Fischer, der den Song Anfang der 1980er-Jahre geschrieben hatte. (Foto: Hagen Hartwig/Archiv)

40.4%

Sie packen in der Coronapandemie an: Ob Einkaufshilfen, Begleitung zum Arzt, Gassi gehen mit dem Hund oder Touren für die Tafel: Seit dem Frühjahr ist die „Coronahilfe Plauen“ unermüdlich im Einsatz, um in der Krise Vogtländern bei alltäglichen Herausforderungen unter die Arme zu greifen. Ehrenamtlich sind Jeannette Haase-Pfeuffer (42), Nicole Baumgärtel (46), Michael Beyerlein (62) und Alexander Müller (51, im Bild: von vorn nach hinten) mehrfach in der Woche unterwegs für die, die Unterstützung dringend benötigen. Und sie bringen Freude: Im Frühjahr veranstaltete das Quartett ein Kinderfest auf dem Altmarkt. Und zu Ostern gab’s Überraschungen im Hasenkostüm: Da fuhr die Initiative kleine Geschenke für Kinder aus. Das Viererteam will auch 2021 weitermachen. Warum sie all das tun, lässt sich an ihrem Motto ablesen: „Miteinander übersteht man auch Krisen“. (Foto: Ellen Liebner)

27.87%

VFC-Ultras erledigen Einkäufe: Die im Frühjahr 2020 gestartete Aktion „Badkurve hilft“ war, wie sich jetzt zeigt, alles andere als eine Eintagsfliege. Der Fanclub Badkurve des VFC Plauen hat mit steigenden Coronazahlen seine Aktion mit einem erneuten Aufruf wieder aktiviert. Und so kümmern sich Ultras, von manchen argwöhnisch beäugt, wieder um Einkäufe und Erledigungen für all jene, die nicht mobil sind oder Ansammlungen meiden müssen. „Das sind vor allem ältere Leute, aber wir haben jetzt auch eine jüngere Frau dabei, die nach einem Unfall nicht mobil ist“, berichtet VFC-Fan Marcus Mosch (im Bild). Unter Ruf 01590 7057103 gibt’s Hilfe von den sozial engagierten Ultras. Und in dieser Art läuft es auch weiter. Der Fanclub Badkurve hat 160 Weihnachtsgeschenke gepackt und Sachspenden organisiert, um besonders Bedürftigen in sozialen Einrichtungen eine Freude zu machen. (Foto: Ellen Liebner)

20.69%

Ihr Herz schlägt für das Schützenhaus: In Mühltroff stand das traditionsreiche Schützenhaus vor dem Verfall – bis sich engagierte Mühltroffer zusammenfanden, um die Veranstaltungsstätte zu retten. Selbst aktiv zu werden war die einzige Möglichkeit, denn die Stadt Pausa-Mühltroff hatte keinerlei finanzielle Möglichkeit für eine Sanierung. Elke Rauh (52) hat es verstanden, die Einwohner für das Projekt zu begeistern. 2015 gründete sich der Förderverein Bürgerhaus Mühltroff, Elke Rauh wurde zur Vereinschefin gewählt. Von anfangs 24 Mitgliedern wuchs die Zahl auf heute 61. Mit Ideen wurden Spenden akquiriert: eine Schieferaktion, Baustellenführungen, Altpapiersammlungen. Etliche Arbeitseinsätze kamen hinzu. Der Förderverein nahm einen Baustellenkredit auf, es gibt Privatdarlehen. All das hat sich gelohnt: Heizung, Elektrik, Türen und Fenster sind neu. Der Saal ist saniert. (Foto: Simone Zeh)

4.22%

Wichtelideen lassen Menschen lächeln: Zu den vielen Menschen, die sich 2020 für andere eingesetzt haben, ohne davon ein großes Aufheben zu machen, gehört Sixtina Michael (49) aus Adorf. Sie hat maßgeblichen Anteil daran, dass in der schwierigen Zeit Menschen Grund zur Freude hatten. Sie gab im Frühjahr den Anstoß für das Anlegen eines Wichtelwaldes an der Pflaumenallee. Die Resonanz war überwältigend. Viele beteiligten sich, stellten Wichtel auf, gestalteten mit ihnen Motive, markante Gebäude und Szenen aus der Stadt. Zurzeit haben die Wichtel ein Winterquartier gefunden. 2021 kommen sie wieder ans Tageslicht. Beim Wichtelwald wollte es Sixtina Michael nicht bewenden lassen. Sie hat ein Büchlein geschrieben und mit lustigen Illustrationen versehen: „Wie die Wichtel nach Adorf kamen“. Sixtina Michael hat weitere Wichtel-Geschichten im Kopf – sie kommen bald raus. (Foto: Eckhard Sommer)

2.53%

14-Jähriger wird zu Lebensretter: Ohne das beherzte und umsichtige Reagieren von Deni Eskiev aus Oelsnitz hätte der Großbrand am 1. Oktober im Mehrfamilienhaus Karl-Liebknecht-Straße 39 zur Katastrophe werden können. Der 14-Jährige war mit seinen Eltern im Auto unterwegs, als er Flammen aus dem Dachstuhl des in einer Häuserzeile gelegenen Gebäudes schlagen sah. Deni ließ das Auto stoppen, rannte zu dem betroffenen Haus und klingelte Sturm. Die Bewohner hatten vom Brand unter dem Dach nichts bemerkt. Sie konnten unversehrt das Haus verlassen, die von Deni Eskiev ebenfalls alarmierte Feuerwehr war in wenigen Minuten da und verhinderte das Übergreifen des Brandes auf die Nachbarhäuser. Das Feuer (Schaden: etwa 250.000 Euro) ist nach Einschätzung der Polizei gelegt worden – es gab bereits mehrere Brandstiftungen an derselben Straße im Februar 2020. (Foto: David Rötzschke/Archiv)

2.23%

Hilfe zur Selbsthilfe für Kinder in Afrika: Das verrückte Jahr 2020 hat Bernd Weißbach (77) aus Oelsnitz in seinem Tatendrang für die Kinderhilfe Westafrika keineswegs gebremst. Im Gegenteil: So viel von Vogtländern gespendete Hilfsgüter wie nie sind in Oelsnitz angekommen und auf den Weg nach Benin und Burkina Faso geschickt worden. Erstmals waren es zwei Container mit Fahrrädern, Betten und durch Ehrenamtliche instand gesetzte Nähmaschinen. Darunter war im September die 1000. Nähmaschine der Aktion. Der Ansatz der Kinderhilfe: Mädchen erhalten ihre eigene Nähmaschine, werden vor Ort ausgebildet und können so später als Schneiderin ihren Lebensunterhalt bestreiten. Auch mittels Patenschaften hilft der Verein, in dem Weißbach seit zehn Jahren eine große Stütze ist und obendrein dieses Jahr das Spendenlager im ehemaligen Oelsnitzer E-Werk massiv ausgebaut hat. (Foto: Eckhard Sommer/Archiv)

0.81%

BI bringt Stromleitung unter die Erde:Ende November wurden in Grünbach Plakate und Schaufeln weggepackt. Damit war in dem Dorf seit drei Jahren dafür demonstriert worden, aus einer Energie-Freileitung ein Erdkabel zu machen. Kurz zuvor hatte die beim Protest federführende Bürgerinitiative (BI) ihren Kampf juristisch gewonnen: Das Urteil des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes Bautzen vom September, das den Bau der 110-KV-Leitung von Falkenstein nach Markneukirchen als Teil des Vogtlandrings stoppt, war rechtskräftig geworden. Durchgesetzt haben dieses Urteil, von dem auch andere Bürgerinitiativen im Vogtland profitieren, Veronika und Klaus Linnemann aus Grünbach, die stellvertretend für viele Betroffene geklagt hatten. „Es zeigt sich, dass sich ein solcher Kampf lohnen kann – wenn man den Weg bis zu Ende geht“, sagt Veronika Linnemann und macht anderen BI Mut. (Foto: Joachim Thoß/Archiv)

0.6%

Die Krise als Chance begriffen: Der Weg von der reinen Lohnkonfektion für die Automobilindustrie zum Hersteller eines eigenen Produkts – Timo Fischer trug sich schon länger mit dieser Idee eines zweiten Standbeins für den textilen Automobilzulieferer TEG Expert Germany Heinsdorfergrund. Dann kam Corona und forderte den Chef des 70 Mitarbeiter starken Unternehmens geradezu heraus, Gas zu geben. Über Nacht stampfte der 30-jährige Bayer eine Produktionslinie für OP- und FFP-2-Masken aus dem Boden, investierte 1,5 Millionen Euro in Technik und Reinräume, stellte Personal ein. Bald schon berichteten überregionale Medien – auch weil die Masken-Produktion nur den Einstieg in die Medizintechnik darstellt. Weitere Produkte sollen 2021 folgen. Die schnelle Reaktion auf veränderte Nachfragebedingungen – dafür ist Timo Fischer ein unternehmerisches Risiko eingegangen. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB)

0.49%

Heimat zur Herzenssache gemacht: Die Heimat mit ihrer Geschichte und ihrer Natur hat es dem Reichenbacher Wolfgang Viebahn (77) angetan. Der Pädagoge und Doktor der Philosophie sitzt für die Bürgerinitiative Bitex im Stadtrat. 2020 hat eine Autorengemeinschaft unter seiner Leitung das Buch „Das Kriegsende im nördlichen Vogtland – Die Schicksalstage von Januar bis Juni 1945“ vorgelegt. Im September stellte er ein Kolloquium zum 150. Todestag von Johann Andreas Schubert, des Planers der Göltzschtal- und Elstertalbrücke, auf die Beine. Seit 2018 führt Viebahn Regie beim Heimatkalender für Reichenbach und Umgebung. Zurzeit entsteht Band 3 seiner „Geschichtchen aus Reichenbach und Umgebung“. Ein Büchlein über Heinrich Dathe folgt. Viebahn organisiert die Vogtländischen Baumseminare und Heimattage. Er ist Mitglied im Landesverein Sächsischer Heimatschutz. (Foto: Gerd Betka/Archiv)

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