Nudelfans aufgepasst: Burg Kriebstein gibt es jetzt als Pasta
Das Logo zur Ritterburg findet sich seit kurzem nicht nur auf Briefbögen und Pfefferkuchen, sondern kann nun auch verspeist werden. Dafür arbeitet das Burgteam mit einer Nudelmanufaktur in Taura zusammen. Auch eine weitere Burg und ein markanter Wasserturm könnten bald auf den Teller kommen.
Von Franziska Muth
Wo ist hier die Burg Kriebstein? Die Antwort auf diese Frage kann künftig lauten: Dort, wo es Nudeln gibt. Denn die Anlage, die auf einem Felsen hoch über der Zschopau thront und gern als schönste Ritterburg Sachsens bezeichnet wird, gibt es nun auch für den Teller - als besondere Pastavariation.
Die Idee dazu hatte Remo Stäglich, Veranstaltungsmanager von Burg Kriebstein und Burg Mildenstein. Seit 2019 ist er in seiner Funktion für beide Häuser tätig und auch für Trauungen und Vermietungen zuständig. "Immer mal hat man etwas als Gastgeschenk gesucht", erzählt er, wie sich die Idee zur Nudel entspann.
Verschiedene Produkte mit dem Abbild der historischen Gemäuer gibt es schon, darunter Stammbücher, Kriebstein- und Mildensteinbecher, Pulsnitzer Pfefferkuchen und Naturseife mit Lemongrasduft mit dem Motiv der Burg Kriebstein sowie in Mildenstein Honig der dortigen Burgbienen für Hochzeitsgäste. Aber Nudeln, die fehlten noch.
5 Tonnen Abnahmemenge - das war zu viel
Remo Stäglich fragte bei einem größeren Nudelfabrikanten an. Dort jedoch hieß es: Mindestabnahmemenge 5 Tonnen. Und die Matrize - also der Metallaufsatz, der der Pasta ihre Form gibt - hätte einen Durchmesser von 40 bis 50 Zentimetern gehabt und damit einen stattlichen Preis. Eine Nummer kleiner sollte alles schon ausfallen.
Dann kam Corona, die Pläne wanderten erst einmal in die Schublade, berichtet Remo Stäglich. Im Frühjahr 2022 schließlich las er von der Burgstädter Nudelmanufaktur, die die Burgstädter João und Diana Grincho im Tauraer Bürgerhaus betreiben. "Im Mai hatten wir den ersten Vor-Ort-Termin", sagt Remo Stäglich. Dann nahm die Idee Form an. Die Messingmatrize wurde in Italien gefertigt, informiert Diana Grincho. Einen niedrigen vierstelligen Betrag hat sie gekostet, finanziert wurde sie durch den Freundeskreis der Burg Kriebstein, so Stäglich.
Mehrere Monate bis zum passenden Rezept
Aber sofort produziert werden konnte noch nicht. "Es war eine Herausforderung, das passende Gemisch zu finden. Mit dem normalen Grieß sind wir nicht weitergekommen, sondern mussten speziellen Grieß nehmen und auch noch etwas Mehl", berichtet Diana Grincho. Außer aus einem ganz fein gemahlenen Hartweizengrieß und Frischei sind für die Produktion demnach Mehl und Wasser nötig. Die Herstellung der Nudeln dauere rund drei Stunden, dann kommen sie noch 14 Stunden in den Trockenschrank.
Für die Manufaktur, die auch Hasen, Herzen, Kühe und Schweine in Nudelform fertigt, ist es die erste Burg. Kurz vor Weihnachten stand das genaue Rezept und Remo Stäglich durfte vor Ort schon die gekochten Nudeln probieren. "Lecker", so das Urteil des 37-Jährigen, der auch privat gern Nudeln isst.
Verkauf startet in den Winterferien
In einer ersten Charge hat die Burg nun 50 Pakete zu je 400 Gramm gelagert. Zu haben sein sollen sie erstmals auf Burg Kriebstein, wenn diese außer der Reihe in den Winterferien öffnet - donnerstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr. Der Preis pro Packung werde sich zwischen 5 und 6 Euro bewegen. "Es ist eine Art Mitbringsel, ein Gag", so Stäglich. Komme die Pasta gut an, kann Nachschub in der Manufaktur bestellt werden. Ab 1. April ist Saisonstart auf der Burg, die von Sachsens Schlössergesellschaft betrieben wird. Remo Stäglich denkt schon weiter. Die Nudeln könnten zum Beispiel auch bei kleineren Veranstaltungen vor Ort zubereitet werden. Und auch für Burg Mildenstein soll es ab Frühjahr passende Nudeln geben.
Interesse im Regionalladen
Noch andernorts ist geplant, die spezielle Pasta anzubieten - im Laden "Karlo" in Mittweida, wo Madlen Seigerschmidt zahlreiche Produkte aus der Region vorhält. "Sobald ich das Go bekomme, kommen die Nudeln ins Regal. Die Leute wollen das Regionale einfach haben", sagt die Geschäftsinhaberin, die in der Coronapandemie schon die Herstellung der Seife mit dem Motiv der Burg mit realisiert hat. Eine Seife gibt es übrigens auch zum Mittweidaer Wasserturm - und auch dieser soll demnächst auf den Teller kommen, als Nudel nach dem Vorbild der Burg. "Die Idee ist schon ausgereift und lässt sich hoffentlich vor Ostern realisieren", sagt Madlen Seigerschmidt. (fmu)
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