Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Ende März wollte Nancy Faeser (SPD), geschäftsführende Bundesinnenministerin, mit ihrem österreichischen Amtskollegen, Gerhard Karner, erst nach Jordanien und dann nach Syrien fliegen. Doch die beiden Minister brachen nach Hinweisen auf aktuelle Sicherheitsrisiken für westliche Delegationen in Syrien ihre Reise ab und flogen von Amman zurück nach Europa.  (Archivfoto)
Ende März wollte Nancy Faeser (SPD), geschäftsführende Bundesinnenministerin, mit ihrem österreichischen Amtskollegen, Gerhard Karner, erst nach Jordanien und dann nach Syrien fliegen. Doch die beiden Minister brachen nach Hinweisen auf aktuelle Sicherheitsrisiken für westliche Delegationen in Syrien ihre Reise ab und flogen von Amman zurück nach Europa. (Archivfoto) Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa
Deutschland
Bund-Länder-Kontroverse zu Erkundungsreisen von Syrern

Bereits kurz nach dem Sturz des Langzeit-Machthabers Assad kam die Idee auf, syrischen Flüchtlingen Kurzzeit-Reisen in die alte Heimat zu erlauben. Doch dann entbrannte ein politischer Streit darum.

Berlin/München.

Die Abstimmung zwischen Bund und Ländern zu einer Ausnahmeregelung für kurze Heimreisen syrischer Flüchtlinge stockt. Vor allem Bayern ist mit dem Vorschlag der Bundesregierung für solche Erkundungsreisen nicht einverstanden. "Ein äußerer Zeitdruck, vor der Regierungsneubildung eine dauerhafte Entscheidung zu treffen, ist für mich nicht erkennbar", sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, laut einer Mitteilung seines Ministeriums. 

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält nichts von Erkundungsreisen für Flüchtlinge nach Syrien. (Archivfoto)
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält nichts von Erkundungsreisen für Flüchtlinge nach Syrien. (Archivfoto) Bild: Arne Dedert/dpa

Freiwillige Rückkehr ermöglichen

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte, das Ministerium arbeite an einem Konzept, um "unter bestimmten strengen Voraussetzungen Reisen nach Syrien zur Vorbereitung einer dauerhaften Rückkehr zu ermöglichen, ohne dass die Betroffenen dadurch einen Widerruf ihres asylrechtlichen Schutztitels befürchten müssen". Dies diene dem Ziel, bei einer weiteren Stabilisierung der Lage in Syrien die freiwillige Rückkehr von Geflüchteten in größerer Zahl zu ermöglichen. 

Die Menschen könnten vor Ort herausfinden, ob nach dem Krieg Häuser noch stehen und Verwandte noch leben. Laut dem Konzept, über das man aktuell mit den Ländern berate, müssten die Flüchtlinge Reisen nach Syrien zum Zweck der Vorbereitung einer Rückkehr bei der Ausländerbehörde anmelden. 

Einmal vier Wochen oder zwei Mal zwei Wochen

Erlaubt wäre demnach entweder eine einmalige Reise für die Dauer von maximal vier Wochen oder zwei Reisen von jeweils maximal zwei Wochen. 

Das geplante Verfahren wecke Erwartungen, die nicht erfüllt werden könnten, kritisierte das bayerische Innenministerium. Denn über den Widerruf der Schutzberechtigung entscheide alleine das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), und zwar "unabhängig von der subjektiv wahrgenommenen Situation vor Ort".

Nicht alle Länder sehen die geplante Regelung kritisch. Wenn Schutzberechtigte in ihre Herkunftsländer reisen, gilt die gesetzliche Vermutung, dass die Voraussetzungen für den Schutz nicht mehr vorliegen. Ausnahmen gibt es nur, wenn die Reise "sittlich zwingend geboten ist" - etwa bei schweren Krankheiten oder Todesfällen von Familienangehörigen. Ansonsten droht der Verlust des Schutzstatus. Außerdem muss die Reise der Ausländerbehörde vorab angezeigt werden. 

Die geschäftsführende Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD), hatte sich - auch mit Blick auf Möglichkeiten für eine Rückkehr syrischer Flüchtlinge - Ende März in Syrien selbst ein Bild von der Lage machen wollen. Aufgrund konkreter Sicherheitshinweise wurde der Flug nach Damaskus jedoch kurz vor dem geplanten Start abgesagt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
17:15 Uhr
2 min.
Sie wurde nur 60 Jahre alt: Bohlen-Ex Nadja „Naddel“ Abd el Farrag ist tot
Update
Nadja Abd el Farrag und Dieter Bohlen im Jahr 1999 bei der Verleihung der World Music Awards in Monte-Carlo.
Berühmt wurde sie als Lebensgefährtin von Dieter Bohlen. In den vergangenen Jahren kämpfte Nadja Abd el Farrag jedoch zunehmend mit Sucht- und Geldproblemen. Nun ist die 60-Jährige gestorben.
Patrick Hyslop
27.04.2025
6 min.
Faeser holt geplatzten Kurzbesuch in Syrien nach
Beim ersten Mal wurde die Reise im letzten Moment abgesagt. Diesmal klappt es mit dem Besuch von Faeser und Karner in Damaskus. In Syrien gab es in der Zwischenzeit einen Wechsel im Amt des Innenministers.
Im zweiten Anlauf hat es jetzt geklappt. Bundesinnenministerin Faeser ist in den wohl letzten Tagen ihrer Amtszeit noch zu einem Gespräch mit einem Regierungsvertreter nach Syrien geflogen.
Anne-Beatrice Clasmann, dpa
19:30 Uhr
3 min.
FSV Zwickau stößt im A-Jugend-Derby gegen Lok Zwickau auf mehr Gegenwehr als im Hinspiel
FSV-Angreifer Johannes Rahmig sieht sich hier drei Abwehrspielern und Lok-Torwart Moritz Fickenscher gegenüber.
In der Fußball-Landesliga waren die Rollen klar verteilt. Nach dem 11:2 der jungen Schwäne im November war es diesmal in einem Duell mit zwei Platzverweisen und einem verschossenen Elfmeter deutlich enger.
Filipp Kramer
25.04.2025
3 min.
Nur wenige Syrer verlassen bisher Deutschland
Abdul Rahman Al Ali aus Syrien spielt an einer U-Bahn Haltestelle in Stuttgart auf einem open Piano. Das Instrument ist dort für Jedermann zugänglich. (Archivfoto)
Einige sitzen schon auf gepackten Koffern. Andere warten wegen der unsicheren Lage noch ab. Zehntausende Menschen aus Syrien, die einst als Flüchtlinge kamen, sind heute deutsche Staatsbürger.
19:28 Uhr
5 min.
Leonard Bernsteins schräges Musiktheater „Candide“: Semperoper lädt Jan Josef Liefers zum Loriot-Rezitat
Erzähler Jan Josef Liefers mit Sängerin Erin Morley / Cunegonde zur „Candide“-Aufführung in der Semperoper.
Auch in einer „nur“ konzertanten Fassung begeistert der furios amerikanische Mix des legendären Voltaire-Stoffs zwischen Komischer Oper, Musical und Operette das Publikum in Dresden
Christian Schmidt
08:35 Uhr
2 min.
Straßenbahnen in Chemnitzer Innenstadt kollidiert – Unfalluntersuchung dauert an
Update
An der Zentralhaltestelle in Chemnitz sind zwei Straßenbahnen der CVAG zusammengestoßen. Es kam zu Behinderungen bei Bus und Bahn.
Der Zusammenstoß ereignete sich an einer besonders ungünstigen Stelle. Etliche Bus- und Bahnlinien waren betroffen. Doch die Fahrgäste hatten offenbar Glück im Unglück.
Michael Müller
Mehr Artikel