Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Gaza Humanitarian Foundation verteilt Lebensmittel an die Palästinenser im Gazastreifen. Sie ist umstritten - vor allem wegen der vielen getöteten und verletzten Zivilisten im Umfeld der Lebensmittelverteilung. (Archivfoto)
Die Gaza Humanitarian Foundation verteilt Lebensmittel an die Palästinenser im Gazastreifen. Sie ist umstritten - vor allem wegen der vielen getöteten und verletzten Zivilisten im Umfeld der Lebensmittelverteilung. (Archivfoto) Bild: Abdel Kareem Hana/AP/dpa
Deutschland
Bundesregierung sorgt sich um Hilfesuchende in Gaza

Innenminister Dobrindt hat in Israel Deutschlands Unterstützung bekräftigt. Berichte über willkürliche Schüsse auf hungernde Zivilisten im Gazastreifen beunruhigen aber auch die Bundesregierung.

Berlin.

Die Bundesregierung hat ihre Sorge ausgedrückt angesichts der zahlreichen Toten und Verletzten im Umfeld der Lebensmittel-Verteilung im palästinensischen Gazastreifen. Man sei "sehr besorgt über diese Meldungen, die quasi täglich eingehen, über Zwischenfälle, über Gewalt in Zusammenhang mit der Ausgabe von Lebensmitteln", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius. 

Hungernde sollen nicht ihr Leben riskieren 

In Bezug auf die Verteilung durch die neue Gaza Humanitarian Foundation (GHF) fügte er hinzu: "Es kommt dort immer zu Toten und Verletzten, das wird von der Bundesregierung sehr kritisch beobachtet." Zudem sei die Wiederaufnahme der zeitweilig ganz ausgesetzten humanitären Hilfe in dem Gebiet sehr begrenzt. Der Sprecher betonte: "Notleidende Menschen dürfen beim Empfang von Lebensmitteln nicht ihr Leben riskieren müssen." 

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) traf am Wochenende in Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie weitere Kabinettsmitglieder. (Handout)
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) traf am Wochenende in Israel Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie weitere Kabinettsmitglieder. (Handout) Bild: Jens Oellermann/BMI/dpa

Kornelius und ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagten, der Besuch von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) bei Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und weiteren Kabinettsmitgliedern sei, wie bei solchen Reisen üblich, mit dem Bundeskanzleramt und dem Auswärtigen Amt abgestimmt worden. Auf die Frage einer Journalistin über mögliche Meinungsverschiedenheiten zu Nahost mit dem Koalitionspartner SPD antwortete der Regierungssprecher: "Es gibt keine unterschiedlichen Auffassungen."

Weil: Menschen werden hin und her getrieben

Der frühere Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, hatte bei der Eröffnung des SPD-Bundesparteitags gesagt, die Solidarität seiner Partei gelte weiterhin den in den Gazastreifen verschleppten Israelis. "Aber unsere Solidarität gilt auch den Menschen im Gaza-Gebiet, die nun schon so lange in ihrem eigenen Bereich von einer in die andere Ecke vertrieben werden", sagte Weil. Sie müssten inzwischen schon Angst haben, "nicht mehr lebend nach Hause zurückkehren zu können, wenn sie morgens versuchen, Lebensmittel zu ergattern".

Die umstrittene Stiftung GHF hatte ihren Einsatz im vergangenen Monat nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge bestätigen beteiligte Soldaten und Offiziere die unbegründete Tötung von Palästinensern in der Nähe der Verteilzentren. Demnach würden die Soldaten auf die Menschen feuern, um sie von den Zentren fernzuhalten, bevor sie öffnen. "Es ist eine Todeszone", zitierte das Blatt einen Armeeangehörigen, der den Angaben zufolge selbst vor Ort war. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
17.07.2025
4 min.
Erstmals offiziell bestätigt: Im Vogtland lebt jetzt ein Wolfspaar – Bürgermeister äußert Sorgen
Symbolbild: Der Wolf ist zurück im Vogtland, meldet das Landesumweltamt.
Was Jäger schon längere Zeit vermuteten, wurde nun erstmals amtlich durch das vom Freistaat betriebene Wolfsmonitoring bestätigt: Der Wolf ist wieder heimisch geworden in Südwestsachsen. Was bisher bekannt ist.
Daniela Hommel-Kreißl
18.07.2025
3 min.
Trump bestreitet angeblichen Brief an Epstein
Trump bestreitet die Urheberschaft eines Briefes an Epstein.
Der Fall Jeffrey Epstein lässt Amerika nicht los. Ein Medienbericht bringt jetzt einen angeblichen schlüpfrigen Brief auf - über den Trump sagt, er sei nicht der Urheber.
18.07.2025
4 min.
Was auf Merz bei der Sommer-Pressekonferenz zukommt
Zuletzt war Merz im August 2024 Gast der Bundespressekonferenz.
Bei der traditionellen Sommer-Pressekonferenz des Bundeskanzlers geht es in der Regel um eine sehr breite Themenpalette. Diesmal dürfte eins aber klar im Mittelpunkt stehen.
01.07.2025
7 min.
Treffen zwischen Trump und Netanjahu geplant
US-Präsident Trump empfängt nächste Woche erneut Israels Premier Netanjahu. (Archivbild)
Nach der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran rückt eine Feuerpause auch im Gaza-Krieg in den Fokus von US-Präsident Trump. In Kürze besucht ihn Israels Regierungschef.
16.07.2025
4 min.
„Was wir dieses Jahr erlebt haben, glaubt uns keiner“: Erdbeer-Bauer aus dem Erzgebirge sauer auf rücksichtslose Selbstpflücker
Die Erdbeerzeit im Stollberger Ortsteil Raum ist bereits beendet worden.
Die Selbstpflückerzeit auf dem Erdbeerfeld im Stollberger Ortsteil Raum ist beendet. Landwirt Carsten Schulze zieht ein schlechtes Resümee. Nicht nur das Wetter machte Sorgen – auch das Verhalten einiger Kunden.
Katja Lippmann-Wagner
28.06.2025
6 min.
Trump rechnet nächste Woche mit Waffenruhe in Gaza
Die UN und andere Hilfsorganisationen üben scharfe Kritik am Verteilmechanismus für humanitäre Hilfe in Gaza.
Zwischen Israel und dem Iran herrscht Waffenruhe. Trump ist optimistisch, dass bald auch Gaza folgt. Doch noch geht das Sterben dort weiter. Ein erschütternder Bericht schlägt in Israel hohe Wellen.
Mehr Artikel