Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Immer wieder kursieren Falschmeldungen zu Politikerinnen und Politikern in Deutschland.
Immer wieder kursieren Falschmeldungen zu Politikerinnen und Politikern in Deutschland. Bild: Sören Stache/dpa
Deutschland

Falsches Steinmeier-Zitat nach FPÖ-Regierungsauftrag im Netz

Politikerinnen und Politiker in Deutschland werden regelmäßig Ziel von Falschinformationen. Nun werden dem Bundespräsidenten erfundene Worte in den Mund gelegt.

Berlin.

Die rechtspopulistische FPÖ erhält nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche den Auftrag zur Regierungsbildung in Österreich. Kurz darauf macht in Deutschland die Behauptung um eine vermeintliche Aussage von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über ein deutsches Szenario in sozialen Medien hunderttausendfach die Runde.

Behauptung

Wenn rechtspopulistische Parteien in Deutschland die Wahl gewinnen sollten, wolle er ihnen "keinen Auftrag zur Regierungsbildung geben", soll Steinmeier angeblich gesagt haben, "koste es, was es wolle".

Bewertung

Falsch.

Fakten

Das Bundespräsidialamt stellt klar: Dies ist kein echtes Zitat Steinmeiers. Die Sprecherin des Bundespräsidenten teilt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) schriftlich mit: "Das Zitat ist frei erfunden, es ist keine Aussage des Bundespräsidenten."

Nach öffentlichen Auftritten des Bundespräsidenten werden seine Reden und Aussagen auf seiner Homepage sowie in Ausschnitten auf seinen Social-Media-Plattformen und dem X-Kanal der Sprecherin veröffentlicht. Eine gezielte Suche mit dem vollständigen Zitat führt zu keiner der Transkriptionen auf den offiziellen Kanälen.

So kursiert durch die sozialen Netzwerke auch eine Behauptung über eine angebliche Drohung des Bundespräsidenten, dass die kommende Bundestagswahl annulliert werden könnte, sollte die falsche Partei gewinnen. Auch diese Aussage ist laut Bundespräsidialamt ein Fake und mit einem dpa-Faktencheck bereits widerlegt worden.

Während das Prozedere mit dem Auftrag zu Regierungsbildung in manchen anderen europäischen Ländern üblich ist, wie in diesem Fall Österreich, läuft es in Deutschland zudem anders ab. Hier gibt der Bundespräsident nach einer Bundestagswahl keinen Auftrag an eine Partei, eine Regierung zu bilden.

Gemäß Artikel 63 des Grundgesetzes schlägt der Bundespräsident dem Bundestag einen Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers zur Wahl vor und ernennt den Gewählten anschließend. Auch die Bundesministerinnen und -minister werden von ihm - auf Vorschlag des Bundeskanzlers - ernannt und entlassen (Artikel 64 des Grundgesetzes). In dieser Rolle ist der Bundespräsident zwar Teil der Regierungsbildung, jedoch neutral und an den verfassungsmäßigen Rahmen gebunden. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
Von Tobias Peter
3 min.
27.12.2024
3 min.
Ein Langweiler wie Steinmeier tut der Demokratie gut
Meinung
Redakteur
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt die Entscheidung über die Auflösung des Deutschen Bundestages bekannt. Steinmeier hat den Bundestag aufgelöst und die Neuwahl für den 23. Februar kommenden Jahres angesetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für die Neuwahl am 23. Februar entschieden und erweist sich damit ein wichtiger Stabilisator der Demokratie im Lande. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) mahnt einen fairen Wahlkampf an.
Tobias Peter
21:42 Uhr
2 min.
Präsident Neuendorf mahnt in Rede zum 125. DFB-Geburtstag
DFB-Präsident Bernd Neuendorf (r) und Bundeskanzler Olaf Scholz sprechen von der gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs.
Beim Festakt zum 125. DFB-Geburtstag wird an viele Fußball-Sternstunden erinnert. Präsident Neuendorf spricht aber auch von Verantwortung und hat eine Forderung an die Politik.
04.01.2025
4 min.
Scholz zu Attacken von Musk: "Cool bleiben"
Scholz reagiert gelassen auf Äußerungen von Musk. (Archivbild)
Der US-Unternehmer erzürnt mit Beschimpfungen und seiner Empfehlung für die AfD viele Politiker in Deutschland. Einige wittern geschäftliche Motive des Milliardärs.
13:50 Uhr
3 min.
Strafe in Milliardenhöhe droht – Volkswagen reagiert mit Leasing-Sonderaktion für den ID.3
Der ID.3 wird im Volkswagenwerk in Zwickau gefertigt.
Wenn der VW-Konzern die europäischen CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen dieses Jahr nicht erreicht, drohen hohe Strafzahlungen. Um das zu verhindern, soll der Verkauf von Elektroautos angekurbelt werden.
Christoph Ulrich
08:00 Uhr
4 min.
Brennpunkt im Erzgebirge: 19-Jähriger bei Angriff mitten im Schülerverkehr schwer verletzt – Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß
Polizei und Rettungsdienst sind am Donnerstag zum Postplatz in Aue ausgerückt.
Am Donnerstag ist es auf dem Postplatz in Aue erneut zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten gekommen. Ein Video – mutmaßlich echt – zeigt die Streiterei, bei der ein 19-Jähriger verletzt wurde. Der OB meldet sich mit zwei Forderungen zu Wort.
Jürgen Freitag, Joseph Wenzel
21:43 Uhr
1 min.
Berichte: Nationalkeeper Baumann fällt länger aus
Oliver Baumann hat sich Medien zufolge schwerer am Fuß verletzt.
Im Tor des deutschen Nationalteams liefert sich Oliver Baumann derzeit ein Duell mit Alexander Nübel. Doch nun gibt es schlechte Nachrichten für den Hoffenheimer Schlussmann.
Mehr Artikel