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Am Frankfurter Flughafen schlossen viele Angehörige ihre Liebsten in die Arme.
Am Frankfurter Flughafen schlossen viele Angehörige ihre Liebsten in die Arme. Bild: Arne Dedert/dpa
Deutschland
Israel-Rückkehrer in Deutschland gelandet

Am Frankfurter Flughafen können sie ihre Liebsten wieder in die Arme schließen. Mehrere Deutsche aus Israel sind mit einem Sonderflug zurückgebracht worden. Manche üben auch Kritik.

Frankfurt/Amman.

Heimkehr mit Hindernissen: Mehrere Deutsche, die in Israel aufgrund des Kriegs mit dem Iran festsaßen, sind mit einem Sonderflug zurück nach Deutschland gebracht worden. Der Flug aus der jordanischen Hauptstadt Amman landete am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main am Mittwochabend. Laut Auswärtigem Amt handelte es sich um 171 Personen.

"Die letzten Tage in Tel Aviv waren stressig und angespannt. Tagsüber ging's, aber nachts war halt alle zwei, drei Stunden ein Luftalarm", sagte Lionel Reich nach seiner Ankunft. Er berichtete von Angst aufgrund der zu hörenden Raketeneinschläge und der Erleichterung nun wieder in Deutschland zu sein. Allerdings bleibt die Sorge für ihn: "Ich habe Freunde, die wohnen im Zentrum von Tel Aviv und deren Wohnung wurde zerstört. Das ist kein gutes Gefühl."

Freude über Rückkehr

Daniel Halav, der ebenfalls zuvor in Tel Aviv festsaß, sagte: "Ich glaube, ich habe mich noch nie so sehr gefreut, zu Hause zu sein." Er übte allerdings auch Kritik an der Bundesregierung. "Wir mussten uns selbst darum kümmern, wie wir nach Amman kommen. Da wurden wir ein bisschen alleine gelassen aus meiner Sicht", berichtete er. 

Zunächst sei die deutsche Botschaft in Tel Aviv nach den Angriffen Israels auf den Iran am vergangenen Freitag für mehrere Tage geschlossen worden. Die Nachricht zu den Flügen aus Amman sei dann sehr kurzfristig gekommen. "Ich glaube, dafür zahlt man auch Steuern, dass die Regierung sich um einen kümmert".

Andere berichteten die Anreise nach Amman sei "abenteuerlich" gewesen. 

Laut Auswärtigem Amt handelte es sich nicht um eine Evakuierung.
Laut Auswärtigem Amt handelte es sich nicht um eine Evakuierung. Bild: Arne Dedert/dpa

Andere europäische Länder wie etwa Polen hatten für ihre Landsleute einen Konvoi nach Jordanien organisiert. Das Auswärtige Amt erklärte, es habe sich gegen organisierte Fahrten von Israel zum Flughafen nach Jordanien entschieden, dies könne sonst zusätzliche Gefahren schaffen. Der erste Rat an die Betroffenen vor Ort sei es, den Sicherheitshinweisen der israelischen Behörden Folge zu leisten. "Und die bringen auch immer wieder zum Ausdruck, dass sie im Grunde im Moment vor Überlandfahrten und Menschenansammlungen abraten", sagte ein Sprecher.

Ein Sprecher hatte zuvor gesagt, dass es sich nicht um eine Rückholaktion oder Evakuierung handele. Es seien "kommerzielle Sonderflüge", weil Ausreisemöglichkeiten der Fluggesellschaften nicht ausreichten. Die Flüge werden demnach fortgesetzt, "wenn die Lage es weiter zulässt und der Bedarf da ist". 

Der Sonderflieger landete am Mittwochabend in Frankfurt am Main.
Der Sonderflieger landete am Mittwochabend in Frankfurt am Main. Bild: Arne Dedert/dpa

Auch für Donnerstag ist demnach ein Sonderflug geplant, der aber bereits ausgebucht ist. Ein weiterer ist in Planung, wie das Ministerium mitteilte. Das Auswärtige Amt ruft Deutsche auf, sich auf seiner Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren. 

Kerstin (r.) und Carina berichteten von einer abenteuerlichen Reise nach Amman.
Kerstin (r.) und Carina berichteten von einer abenteuerlichen Reise nach Amman. Bild: Arne Dedert/dpa

Auf der deutschen Krisenvorsorgeliste Elefand sind derzeit über 4.000 Deutsche registriert, die angeben, sich in Israel aufzuhalten. In Iran beläuft sich diese Zahl auf mehr als 1.000 Registrierungen.

Deutschen im Iran wird zur Ausreise geraten

Die Lage in der Region sei angespannt und hochvolatil, sagte der Sprecher. "Die Militäroperationen der Israelis im Iran gehen weiter, genauso auch iranischer Beschuss auf Israel. Insofern ist auch der Luftraum über diesen beiden Ländern weiter geschlossen und es gibt keine Ausreisemöglichkeiten per Flugzeug."

Deutschen im Iran rät das Auswärtige Amt, über Land in die Nachbarländer Armenien und Türkei auszureisen. Die dortigen Grenzübergänge seien geöffnet. In Einzelfällen sei auch eine Ausreise über die Grenze nach Aserbaidschan möglich. Aus allen drei Ländern könne man mit kommerziellen Flügen weiter nach Deutschland reisen. "Deutsche sollten diese Möglichkeiten zur Weiterreise nach Deutschland nutzen", hieß es. "Unsere Botschaft in Teheran unterstützt bei der Ausreise, sofern dies möglich ist, beispielsweise durch direkten Kontakt zu den iranischen Behörden." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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