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Die Sitzungen des Parlamentarischen Kontrollgremiums sind grundsätzlich geheim. Nur einmal im Jahr befragen die Abgeordneten das Spitzenpersonal der Nachrichtendienste in einer öffentlichen Sitzung.
Die Sitzungen des Parlamentarischen Kontrollgremiums sind grundsätzlich geheim. Nur einmal im Jahr befragen die Abgeordneten das Spitzenpersonal der Nachrichtendienste in einer öffentlichen Sitzung. Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa
Deutschland
Kontrollgremium: Corona-Untersuchung öffentlich machen

Dass der Bundesnachrichtendienst Nachforschungen zum Ursprung der Pandemie angestellt hat, hält das mit der Geheimdienstkontrolle betraute Gremium für gut. Nur wäre es darüber gerne informiert worden.

Berlin.

Das Geheimdienst-Gremium des Bundestags hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr vorliegende Erkenntnisse zum Ursprung der Corona-Pandemie mit der Bevölkerung zu teilen. In einer Erklärung, auf die sich das Parlamentarische Kontrollgremium nach einer Sitzung am Donnerstagabend verständigte, heißt es: "Das Aufklärungsinteresse und den Untersuchungsprozess an sich begrüßt das Gremium ausdrücklich." Es erwarte allerdings, dass die Bundesregierung spätestens nach dem bevorstehenden Abschluss der Untersuchungen die Öffentlichkeit entsprechend unterrichte. 

Experten sollten Indizien bewerten

Wie mehrere Medien diese Woche berichteten, hatte das Kanzleramt Wissenschaftler gebeten, Indizien des Bundesnachrichtendienstes (BND) zu der Behauptung zu prüfen, das Virus entstamme einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Der "Neuen Zürcher Zeitung" zufolge lagen dem BND plausible Hinweise für die sogenannte Laborthese vor. Diese sollten demnach bei Treffen in den vergangenen Monaten von einer Expertenrunde bewertet werden. 

Auch die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit" berichten über entsprechende Rechercheergebnisse. Der Laborthese zufolge stammt das Sars-CoV-2-Virus aus einem chinesischen Biolabor, dem Wuhan Institute of Virology, an dem unter anderem an Coronaviren geforscht wird. Die zweite Theorie ist, dass das Virus wie auch schon das der Sars-Epidemie von 2002/2003 einen natürlichen Ursprung hatte.

 

Drosten: Quelldaten nicht zugänglich

Der beteiligte Berliner Virologe Christian Drosten sagte, die zusammengefasste Darstellung der Ergebnisse durch den BND habe ihn zwar beeindruckt, die Quelldaten seien dem Kreis der Wissenschaftler aber nicht zugänglich gemacht worden. "Ich kann daher schon allein mangels Datenzugang kein wissenschaftliches Urteil abgeben." Bei der bisherigen öffentlichen Informationslage ergebe sich jedoch eine deutlich überwiegende Wahrscheinlichkeit eines natürlichen Virus-Ursprungs.

Konstantin von Notz (Grüne) ist Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums.
Konstantin von Notz (Grüne) ist Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa

Das mit der Kontrolle der Nachrichtendienste betraute Gremium teilte nun mit, es habe die Medienberichte zur Kenntnis genommen. In der Sitzung habe die Bundesregierung den Sachverhalt nun in einigen Punkten anders beschrieben als darin dargestellt. Gleichwohl hätte die Regierung das Kontrollgremium früher unterrichten müssen, welche konkreten Arbeitsthesen bezüglich des Ursprungs der Pandemie der BND prüfe und aufkläre. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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