Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Kevin Kühnert habe sich vor einigen Jahren in einen "Mann mit FDP-Parteibuch" verliebt, schreibt "Die Zeit". (Archivbild)
Kevin Kühnert habe sich vor einigen Jahren in einen "Mann mit FDP-Parteibuch" verliebt, schreibt "Die Zeit". (Archivbild) Bild: Michael Kappeler/dpa
Deutschland
Kühnert begründet Rücktritt mit Angst um Sicherheit

Nach dem kompletten Rückzug des ehemaligen SPD-Generalsekretärs war viel über Depressionen spekuliert worden. Nun meldet sich Kevin Kühnert selbst zu Wort.

Berlin.

Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Rückzug aus der Politik auch mit wachsender Sorge um seine persönliche Sicherheit begründet. "Meine rote Linie ist da, wo Gewalt in der Luft liegt. Ich bin nur 1,70 Meter groß", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit".

Der Berliner war im Oktober 2024 überraschend als Generalsekretär zurückgetreten und hatte bei der Bundestagswahl nicht erneut kandidiert. Als Grund nannte er damals gesundheitliche Probleme.

Drohungen und Übergriffe

Mit der "Zeit" sprach Kühnert nun über diverse Bedrohungen und Übergriffe, die er bei Auftritten als Politiker und auch in seinem Privatleben erlebt habe. Und anderem in einer Straßenbahn mit drei Männern: "Sie haben darüber geredet, wie sie mir die Fresse polieren."

Besorgt zeigte sich Kühnert laut "Zeit" auch über die gesellschaftliche Gleichgültigkeit gegenüber wachsender Gewalt gegen Politiker. "Ich bin nicht aus der Politik ausgestiegen, weil ich Angst vor ein paar Neonazis habe. Sondern weil ich zunehmend Zweifel habe, was das Thema Wehrhaftigkeit betrifft."

"Die Zeit": Kühnert hat sich in FDP-Mitglied verliebt

Früher sei er noch als Teil der Mehrheitsgesellschaft in Dresden gegen Rechtsextreme auf die Straße gegangen, sagte Kühnert. "Heute ist es anders. Heute gibt es einen parlamentarischen Arm für all das, der enorm viel Zuspruch bekommt."

Die "Zeit" schreibt auch, dass Kühnert sich vor einigen Jahren in einen "Mann mit FDP-Parteibuch" verliebt habe und durch die Beziehung neu erkannt habe, wie wichtig der respektvolle Umgang mit politisch Andersdenkenden sei. "Es braucht das ständige Bewusstsein, dass der politische Gegner auch recht haben könnte", sagte Kühnert. Diese Fähigkeit habe die Gesellschaft verlernt. 

Rückkehr schließt Kühnert nicht aus

Eine Rückkehr in die Politik schließt Kühnert nicht aus: "Ich bin nicht ausgestiegen, weil ich das alles lächerlich oder überflüssig fände", betonte er. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
24.04.2025
4 min.
Kevin Kühnert: Er wollte sich nicht „die Fresse polieren“ lassen
Kevin Kühnert spricht erstmals konkreter über seine Rückzugsgründe.
Der einstige SPD-Generalsekretär war schon in jungen Jahren ein Politpopstar. Sein plötzlicher Rücktritt im vergangenen Jahr hat viele überrascht und bewegt. Jetzt spricht er erstmals konkreter über die Gründe.
Tobias Peter
06:00 Uhr
5 min.
„Der Zeitdruck hat sich schon echt angefühlt“: Der Film „Heldin“ im Realitätscheck mit echten Pflegekräften in Freiberg
Pflegedienstleiterin Katja Glöß hat sich am Montag den Film „Heldin" im Kinopolis Freiberg angeschaut.
„Freie Presse“ hat mit Pflegekräften den Film „Heldin“ angeschaut und sie danach gefragt: Wie real ist der Film? In welchen Szenen finden sie sich wieder? Und was verändert sich gerade in der Branche?
Cornelia Schönberg
06:00 Uhr
3 min.
Bauantrag ohne Vorwarnung im Erzgebirge: Stehen im Dörfchen bald 5400 Solarmodule auf der Wiese?
Solarpark Photovoltaik Eibenberg Berbisdorf Einsiedel F
Ein Investor will für 1,5 Millionen Euro in dem Burkhardtsdorfer Ortsteil Eibenberg einen Solarpark aufstellen. Doch die überraschte Gemeinde will die Bürger einbeziehen. Ein Konflikt.
Jan Oechsner
14.05.2025
2 min.
Berlinerin sucht verzweifelt ein Bett für eine kurze Nacht in oder um Schwarzenberg
Barbara Beuth aus Berlin sucht verzweifelt ein Bett für eine kurze Nacht im Juni.
Die Geschichte ist berührend und zugleich bezeichnend für den ländlichen Raum: Weil eine Hauptstädterin nach dem Maffay-Konzert mit Bus und Bahn nicht mehr nach Hause kommt, sucht sie eine Bleibe.
Beate Kindt-Matuschek
13:00 Uhr
3 min.
Lost Place im Erzgebirge: Das gruselige Dasein eines Haltepunkts der Erzgebirgsbahn und kein Licht am Ende des Tunnels
Dieser Anblick bietet sich allen, die am Haltepunkt in Schwarzenberg in die Erzgebirgsbahn einsteigen wollen.
Der Haltepunkt in Schwarzenberg ist seit Jahren dem Verfall preisgegeben. Wer an dieser Haltestelle der Erzgebirgsbahn ein- und aussteigen muss, tut dies sicher stets mit einem mulmigen Gefühl.
Beate Kindt-Matuschek
06.05.2025
2 min.
Miersch will Posten als SPD-Generalsekretär abgeben
Miersch soll am Mittwoch zum SPD-Fraktionschef gewählt werden. (Archivbild)
Am Mittwoch soll Matthias Miersch SPD-Fraktionschef werden. Was wird aus seinen bisherigen Aufgaben in der Parteizentrale?
Mehr Artikel