Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Arbeit in der Pflege soll auch mit höheren Löhnen attraktiver werden. (Archivbild)
Die Arbeit in der Pflege soll auch mit höheren Löhnen attraktiver werden. (Archivbild) Bild: Marijan Murat/dpa
Deutschland
Pflegelöhne steigen - Kosten fürs Heim auch

Pflegekräfte werden überall in Deutschland gesucht, und die Bezahlung ist dafür ein wichtiger Faktor. Eine Tarif-Vorgabe bringt die Gehälter seit einigen Jahren zusehends nach oben - aber mit Folgen.

Berlin.

Die Bezahlung dringend benötigter Pflegekräfte verbessert sich weiter - und das schlägt auch auf die Kosten der Bewohnerinnen und Bewohner in den Heimen durch. Die durchschnittlichen Stundenlöhne in der Pflege sind im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 23,70 Euro gestiegen, wie Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) ergeben. Er vertritt auch die Pflegekassen und ermittelt jährlich die Entwicklung der Löhne. 

Verbandschef Oliver Blatt sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Pflegekräfte können sich insgesamt darauf verlassen, dass sie fair bezahlt werden." Was für sie gut sei, habe aber auch eine Kehrseite. "Infolge der Lohnanpassungen werden die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner erneut deutlich steigen." Die Politik müsse endlich Wege aufzeigen, um höhere Belastungen zu begrenzen.

Monatliche Belastungen dürften steigen 

Nach Schätzung des GKV-Verbands dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen - wovon im Schnitt rund 40 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die es je nach Dauer des Heimaufenthalts von den Pflegekassen gibt. Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.

Hintergrund der Zahlungen aus eigener Tasche ist, dass die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt. Personalkosten fließen da maßgeblich ein - und seit 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Für Bewohner kommen Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen der Heime und Ausbildungsumlagen noch dazu.

Lohnzuwachs fällt kleiner aus 

Das aktuelle Lohnniveau ermittelt der GKV-Spitzenverband auf der Basis eines gesetzlichen Auftrags jeweils zum Stand Ende Oktober. Demnach bekommen Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung nun im Schnitt 20,26 Euro pro Stunde und damit 5,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei Assistenzkräften mit mindestens einjähriger Ausbildung gibt es demnach ein Plus von 5,7 Prozent auf 22,62 Euro und bei Fachkräften in der Pflege ein Plus von 4,4 Prozent auf 27,06 Euro.

Der aktuelle Zuwachs bei den Durchschnittslöhnen von 4,9 Prozent fällt kleiner aus als im Vorjahr mit 9 Prozent. Dabei gibt es regionale Unterschiede. Größere Zunahmen gab es der Auswertung zufolge in Berlin, Brandenburg und Sachsen, moderate Steigerungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Für die Berechnung wurden 11.300 Meldungen tarifgebundener Einrichtungen erhoben und ausgewertet. Nicht tarifgebundene Einrichtungen müssen seit 2022 die Höhe ihrer Vergütungen auf das jeweilige regionale Niveau anpassen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
08.11.2025
2 min.
Brückenbau im Erzgebirge beendet – Talstraße wieder frei
Mittlerweile ist der Bau der Brücke in Waschleithe abgeschlossen. Der Verkehr rollt wieder.
Die Talstraße in Waschleithe war seit Anfang Juli wegen eines Brückenbaus voll gesperrt. Nun ist der Bau beendet. Die Monate der Sperrung hatten Auswirkungen auf die touristischen Angebote.
Beate Kindt-Matuschek
24.10.2025
4 min.
Was bringt die Last-Minute-Operation für stabile Beiträge?
Nach Plänen von Ministerin Warken sollen die Beiträge stabil bleiben können.
Die Gesundheitskosten steigen, die Krankenkassenbeiträge auch: Diese Spirale will die Bundesregierung jetzt stoppen, und zwar erst einmal mit einem akuten Sparpaket. Wird das funktionieren?
Sascha Meyer, dpa
01.11.2025
2 min.
Lohnzuwachs für Sachsens Pflegekräfte
Sachsens Pflegekräfte können sich über Lohnzuwächse freuen (Symbolbild)
Sachsens Pflegekräfte bekommen mehr Geld für ihre Arbeit. Ihre Löhne stiegen zuletzt stärker als im Bundesvergleich. Dennoch wird in etlichen Bundesländern mehr gezahlt.
08:00 Uhr
4 min.
Lust auf Gänsebraten? Tipps für den Kauf
Knappe Ware: Eine frische Gans zur Weihnachtszeit könnte dieses Jahr ein teures Vergnügen werden.
Gans kann in diesem Jahr teuer werden: Besonders bei Importware steigen die Preise - auch wegen der Vogelgrippe. Doch nicht nur der Preis zählt. So erkennen Sie gute Qualität.
Claudia Wittke-Gaida, dpa
09.11.2025
4 min.
Wegen nur drei Minuten: Chemnitz wird von schneller Umsteigeverbindung nach Berlin abgehängt
Die Regionalbahn-Linie 45 verbindet Chemnitz mit Elsterwerda. Dort kann man nach Berlin umsteigen.
Warum in Elsterwerda ab dem Fahrplanwechsel im Dezember nichts mehr zusammenpasst und zahlreiche Reisende mit Deutschlandticket dann rund eine Stunde pro Richtung auf dem Bahnsteig stehen.
Ingolf Wappler
08:00 Uhr
5 min.
Schockanrufe: So lassen Sie sich nicht überrumpeln
Betrüger arbeiten bewusst mit dem Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten Entscheidungen zu drängen.
Fette Beute machen: Nur dieses Ziel verfolgen Kriminelle mit sogenannten Schockanrufen. Wer weiß, wie die Täter vorgehen, ist am Telefon vorbereitet und kann sich wehren, bevor das Geld in Gefahr ist.
Dirk Averesch, dpa
Mehr Artikel