Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Minister Pistorius hat sich skeptisch hinsichtlich der Lieferung von Taurus an die Ukraine gezeigt.
Minister Pistorius hat sich skeptisch hinsichtlich der Lieferung von Taurus an die Ukraine gezeigt. Bild: Moritz Frankenberg/dpa
Deutschland
Pistorius reagiert skeptisch auf Merz' Taurus-Pläne

Der scheidende Kanzler Scholz hat sich hartnäckig geweigert, der Ukraine Taurus-Raketen zu liefern. Sein designierter Nachfolger Merz sieht das anders. Das könnte zum Problem für Schwarz-Rot werden.

Hannover.

Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich skeptisch zu dem Vorhaben des wohl künftigen Kanzlers Friedrich Merz (CDU) geäußert, in Abstimmung mit europäischen Partnern Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. Bei einer SPD-Konferenz in Hannover widersprach er Darstellungen, dass er schon immer für eine solche Waffenhilfe gewesen sei: "Ich habe das nie gesagt." Für die Lieferung von Taurus gebe es zwar gute Argumente, es gebe aber auch "viele Argumente, gute Argumente dagegen". Nur einen Teil davon könne man öffentlich diskutieren. 

Auch zur Abstimmung mit den Verbündeten äußerte Pistorius sich skeptisch. "Ich kenne keinen europäischen Partner mit einem solchen System. Von daher ist das mit der Abstimmung auch so eine Sache", sagte der SPD-Politiker, der in einer neuen schwarz-roten Regierung wahrscheinlich Verteidigungsminister bleiben wird. 

Großbritannien und Frankreich haben Marschflugkörper geliefert

Von den europäischen Verbündeten haben bisher Großbritannien und Frankreich Marschflugkörper an die Ukraine geliefert. Die Storm Shadow und Scalp genannten, fast identischen Waffensysteme gelten aber als weniger präzise als Taurus und haben eine deutlich geringere Reichweite.

Merz hatte am Sonntag seine Bereitschaft zur Lieferung der Taurus-Raketen bekräftigt. "Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten", sagte er in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Er habe aber immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. "Das muss abgestimmt werden, und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen."

Scholz lehnt Taurus-Lieferung ab

Der scheidende, nur noch geschäftsführende SPD-Kanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung von Taurus ab, weil er befürchtet, dass Deutschland dadurch in Krieg hineingezogen werden könnte. Die Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern können von der Ukraine aus Ziele in Moskau erreichen. (dpa)

 

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
16.04.2025
2 min.
Miersch zu Taurus-Lieferung: Entscheidung gemeinsam treffen
"Wir waren ja immer schon auch dagegen", sagte SPD-Generalsekretär Matthias Miersch zur Debatte über eine Taurus-Lieferung an die Ukraine.
Der scheidende Kanzler Scholz hat sich geweigert, der Ukraine Taurus-Raketen zu liefern. Sein designierter Nachfolger Merz sieht das anders. Jetzt schaltet sich auch der SPD-Generalsekretär ein.
26.04.2025
5 min.
Warum 50 Leute fünfeinhalb Stunden lang in Oberwiesenthal Erzgebirgskrimi „gucken“
Die Tour auf den Spuren des Erzgebirgskrimis bot unzählige tolle Ausblicke.
Die elfte Episode der erfolgreichen ZDF-Reihe spielt am Fichtelberg. Millionen Menschen haben den „Wintermord“ inzwischen gesehen. Eine Tour auf dessen Spuren offenbart spannende Hintergründe zu Drehorten.
Kjell Riedel
15.04.2025
5 min.
Taurus-Lieferung an Ukraine bleibt brisantes Thema
Eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ist Dauerstreitthema. (Archivbild)
Deutschland ist in Europa der wichtigste militärische Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Doch Taurus-Marschflugkörper hat sie bisher nicht bekommen. Ändert sich das jetzt?
Ulrich Steinkohl, dpa
18:00 Uhr
5 min.
Chaos statt Party: Warum Serafinas 18. Geburtstag in Bernsdorf aus dem Ruder lief
Serafinas Geburtstagsfeier wurde zu Ostern nicht nur von 30 geladenen Gästen besucht, sondern von über 200 Personen überrannt.
Die Feier zu Serafinas 18. Geburtstag lief aus dem Ruder. Statt Freunden kamen Fremde, darunter viele Rechtsextreme, die Polizei musste eingreifen. Jetzt spricht sie über die Chaosnacht.
Elisa Leimert
11:28 Uhr
2 min.
Erlau: 400 Gäste beim traditionellen Hexenfeuer in Beerwalde
Am Samstagabend wurde traditionell ein Hexenpuppe verbrannt. Doch was war noch los?
Mario Hösel
11:28 Uhr
4 min.
Finale Tumulte: Rüdiger-Eklat bei Barças Pokaltriumph
Der lange verletzte Marc-Andre ter Stegen (l) nahm gemeinsam mit Ersatzkapitän Ronald Araujo den Pokal entgegen.
In einer wilden Nacht von Sevilla gewinnt Hansi Flicks FC Barcelona das Pokal-Endspiel gegen Real Madrid. Für Aufregung sorgt am Ende ein Ausraster von Antonio Rüdiger.
Christian Hollmann und Robert Semmler, dpa
Mehr Artikel