QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Deutschland
12.09.2024

Positive Bilanz nach bundesweitem Warntag

Plötzlich piepst das Handy, auf der Straße sind laute Sirenen zu hören: Nach dem vierten bundesweiten Warntag ist die Bilanz positiv. Aber es gibt auch Forderungen für den Ernstfall.

Berlin.

Nach dem Probealarm am bundesweiten Warntag zieht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine positive Bilanz. "Ob Warnnachrichten, die direkt aufs Handy gehen, Sirenen, unsere Nina-Warn-App oder Warnungen per Fernsehen, Radio und Anzeigentafeln: Unser Warnmittel-Mix erreicht fast alle Menschen in Deutschland", sagte sie. Die Warnsysteme hätten erneut einen großen Stresstest bestanden. Der Probealarm hat in ganz Deutschland Handys laut piepsen und mancherorts auch Sirenen schrillen lassen. Ausgelöst wurde die Warnung um 11.00 Uhr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

Bürgerinnen und Bürger erhielten unter anderem über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen eine Warn-Botschaft. Auf dem Handy erschien der Text: "Notfallalarm. Probewarnung, Bundesweiter Warntag 2024" und der Hinweis "Es besteht keine Gefahr." Verbreitet wird der Alarm, den es zu Testzwecken alljährlich am zweiten Donnerstag im September gibt, auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Es ist der bislang vierte bundesweite Warntag.

BBK-Präsident Ralph Tiesler sprach von einem großen Erfolg. Alle Systeme hätten gleichzeitig ausgelöst werden können. "Die Menschen sind noch einmal daran erinnert worden, was eben in einem Katastrophenfall oder auch im Fall des Zivilschutzes möglicherweise von ihnen dann erwartet werden kann." Um die Systeme zu optimieren, würden nun Rückmeldungen aus den Ländern und Erfahrungen aus der Bevölkerung gesammelt.

Piepsen auch im Bundestag zu hören

Ab 11.45 Uhr kam über die verschiedenen Warnkanäle dann eine zweite Botschaft mit der Entwarnung. Ausgenommen war hier der Mobilfunkservice Cell Broadcast, über den keine Entwarnungs-Nachricht verschickt wurde.

Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hatte, erhielt auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung. Für die Kommunen, die teils Sirenen und Lautsprecheransagen zur Warnung der Bevölkerung nutzen, war die Teilnahme an der Übung freiwillig. 

Ein vielfaches lautes Piepsen war auch im Bundestag zu hören. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wies die Abgeordneten, die über geplante Änderungen im Aufenthalts- und Waffenrecht sowie neue Befugnisse für die Polizei debattierte, kurz vor 11.00 Uhr auf den anstehenden Probealarm hin.

Forderung nach besserer Vorbereitung für den Ernstfall

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) forderte eine Stärkung des Zivil- und Katastrophenschutzes und bessere Vorbereitungen auf den Ernstfall. "Auch wenn die Warntage immer bessere Ergebnisse liefern, ist es notwendig, den Zivil- und Katastrophenschutz zu stärken, die Institutionen besser auszustatten und das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure kontinuierlich zu verbessern", sagte DStGB-Geschäftsführer André Berghegger der "Rheinischen Post". 

Es sei neben der Warnung im Ernstfall auch eine bessere Vorbereitung nötig. Berghegger nannte etwa Notstromaggregate, eine nationale Notstromreserve, das Vorhalten lebensnotwendiger Medikamenten und das Anlegen von Wasser- und Lebensmittelvorräten.

Um den Katastrophenschutz müssen sich in Deutschland die Länder kümmern. Für den Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall ist der Bund zuständig. Allerdings können die Länder bei schweren Unwettern oder anderen Katastrophen Unterstützung vom Bund anfordern, etwa durch die Bundeswehr oder die Bundespolizei. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
12.09.2024
3 min.
Bundesweiter Warntag: Heute heulen Sirenen und Apps warnen
Sirenen hielten viele Politiker nach dem Ende des Kalten Krieges für überflüssig. Heute sieht man das anders, wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, aber auch wegen der Erfahrungen während der verheerenden Flut im Ahrtal. (Symbolbild)
Deutschland übt heute wieder für den Ernstfall. Damit die Bevölkerung in Notlagen möglichst rasch vor drohenden Gefahren gewarnt werden kann, schrillen am bundesweiten Warntag Handys und Sirenen.
11:45 Uhr
3 min.
Polizei geht mit Razzia gegen georgische Diebesbande vor
Bei dem Schlag gegen die georgische Bande hat es Festnahmen gegeben.
Die Polizei gibt einen Schlag gegen eine georgische Hehlerbande bekannt. Sechs Objekte werden durchsucht. Und es gibt Festnahmen.
11:49 Uhr
2 min.
Bürokratieabbau: Bundesregierung beschließt Vereinfachungen
Die deutschen Wirtschaftsverbände klagen unisono über zu viel Bürokratie. (Symbolbild)
"Kleinvieh macht auch Mist", sagt ein Sprichwort. Mit vielen kleinen Änderungen will die Bundesregierung bürokratischen Aufwand im Umfang von 420 Millionen Euro pro Jahr reduzieren.
07.10.2024
5 min.
„Und die Ostdeutschen sind die Deppen“ - Eine MDR-Doku zum Bild in den Medien
Moderator Tino Böttcher führt die Zuschauer durch mediale Geschichten über Ostdeutschland in den letzten Jahrzehnten.
Eine neue 90-minütige Doku untersucht das in den letzten Jahrzehnten gezeichnete Bild von Menschen in den neuen Bundesländern, befragt dabei Experten, aber auch eine KI.
Maurice Querner
08.10.2024
5 min.
Ein Urgestein im VW-Motorenwerk: Bessere Verbrennungsmotoren als die Chemnitzer gibt es nicht
Von Beginn an im VW-Motorenwerk in Chemnitz dabei: Wolf-Eike-Kurth.
Wolf-Eike Kurth hat sein ganzes Berufsleben im Chemnitzer Volkswagen-Werk verbracht. Das ist sein zweites Zuhause geworden. An den Job kam er einst aber eher zufällig.
Jan-Dirk Franke
12.09.2024
2 min.
So lief der Warntag im Erzgebirge: Ein erstes Fazit
Im Erzgebirge, wie hier in Schlettau auf dem Dach des Rathauses, heulten am Donnerstag die Sirenen.
Im Erzgebirge haben am Donnerstag die Sirenen aufgeheult. Tausende Handys läuteten zeitgleich. Dieses Fazit ziehen Landkreisverwaltung und Feuerwehr zum bundesweiten Warntag.
Thomas Mehlhorn
Mehr Artikel