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Es sah so cool aus und war doch Arbeit: Das Selfie der einstigen Gegner von Grünen und FDP bei der Bildung der Ampel-Koalition. (Archivbild)
Es sah so cool aus und war doch Arbeit: Das Selfie der einstigen Gegner von Grünen und FDP bei der Bildung der Ampel-Koalition. (Archivbild) Bild: Volker Wissing/FDP/instagram/dpa
Deutschland
Selfie vom Ampel-Start: Acht Versuche fürs Zukunftslächeln

Es war cool und galt sofort als Zeitdokument. Doch das Insta-Selfie von Volker, Annalena, Christian und Robert war alles andere als ein Schnappschuss, wie Fotograf Wissing nun verrät.

Berlin.

Es sah aus wie das Backstage-Foto einer Newcomer-Band und wurde als Ausdruck einer "neuen politischen Kultur" gefeiert: Am Instagram-Selfie der einstigen Gegner FDP und Grüne von den Vorsondierungen für die spätere Ampel-Koalition kam im September 2021 kein Medium vorbei. Nun hat der Fotograf, Noch-Verkehrsminister Volker Wissing, verraten, dass harte Arbeit war, was wie ein Schnappschuss aussah. Acht Versuche brauchte es, bis alles cool und zukunftsfroh aussah, erzählt der damalige FDP-Generalsekretär im Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke-Mediengruppe.

Dabei hatte die Foto-Session mit der späteren Außenministerin Annalena Baerbock, Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) und FDP-Chef Christian Lindner schon einen Vorläufer, bis Wissing selbst den Arm ausstreckte und abdrückte. "Wir hatten, glaube ich, jemandem ein Handy gegeben und gebeten, ein Bild von uns zu machen. Und das wurde einfach nichts", erinnert er sich. "Da waren ganz viele Bilder, mit denen konnte man allen nichts anfangen." Irgendwann habe man es aufgeben wollen. "Und ich habe dann gesagt, nee, wir machen jetzt noch mal Selfie."

Wissing: Es ging darum, eine Botschaft zu senden

Da sei endlich "auch so dieser Spirit dann" rübergekommen. "Also wahrscheinlich mussten wir das selber machen, weil wir wussten eben, worum es uns geht", sagt Wissing. Den Ansprüchen der vier genügte das Foto aber nicht auf Anhieb. Acht Varianten des Selfies hat Wissing heute noch auf seinem Handy gespeichert. "Da sieht man Robert Habeck nicht so glücklich gucken." "Okay, da ist nicht diese Erwartungshaltung auch in den Augen drin." Schließlich war es geschafft. "Es ging ja wirklich darum, einfach eine Botschaft zu senden. Und die ist ja dann auch angekommen."

Tatsächlich galt das Bild sofort als Zeitdokument. Aus der Decke schien ein Kabel zu hängen, was es noch beiläufiger wirken ließ. Aber der Münchner Soziologe und Buchautor Armin Nassehi ("Theorie der digitalen Gesellschaft") ahnte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur damals schon: "Es ist kein zufälliges Bild, sondern vollständig durchgestylt."

Der Anbahnung der Koalitionsbeziehung nützte es in jedem Fall, der Dreier mit der SPD kam zustande. Doch es war wie bei vielen Bands, die jung zu Stars aufstiegen: schneller vorbei als ursprünglich geplant. Und jetzt, bei Union und SPD? Es gibt wieder Fotos von Damen und Herren in Anzügen auf Balkons und vor Fahrstühlen, wie früher. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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