Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Unions-Fraktionschef Jens Spahn verteidigt seine Masken-Politik während der Pandemie. (Archivbild)
Unions-Fraktionschef Jens Spahn verteidigt seine Masken-Politik während der Pandemie. (Archivbild) Bild: Michael Kappeler/dpa
Deutschland
Spahn wehrt sich gegen Masken-Vorwürfe während der Pandemie

Gegen den früheren Gesundheitsminister Spahn gibt es neue Vorwürfe wegen seines Handelns in der Corona-Pandemie - in einem geheimen Bericht. Der CDU-Politiker sagt, er kenne den gar nicht.

Berlin.

Der frühere Gesundheitsminister und jetzige Unions-Fraktionschef Jens Spahn wehrt sich gegen Vorwürfe zu Maskenbeschaffungen in der Corona-Pandemie. Er sprach im ARD-"Bericht aus Berlin" erneut von einer damaligen Notsituation. Angesprochen auf Vorwürfe gegen ihn, die in einem bislang unter Verschluss gehaltenen Bericht der Sonderermittlerin Margarethe Sudhof (SPD) erhoben werden sollen, sagte Spahn, er kenne den Bericht nicht. Er sprach von "subjektiven Wertungen einer einzelnen Person". 

"Team Ich"?

"Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR zitierten aus dem bislang unter Verschluss gehaltenen Bericht Sudhofs, der die Vorgänge im Ministerium in der Corona-Zeit untersucht. Demnach hätten bei der Maskenbeschaffung unter Spahn "fehlendes ökonomisches Verständnis" und "politischer Ehrgeiz" am Ende dazu geführt, dass nicht als "Team Staat", sondern als "Team Ich" gehandelt worden sei. 

Dem Bericht zufolge habe Spahn in der Pandemie in vielerlei Hinsicht eigenmächtig und "nachweislich gegen den Rat seiner Fachabteilungen" gehandelt, schreiben "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR. Die Fachabteilungen hätten sich dafür ausgesprochen, die Maskenbeschaffung vom Innenministerium koordinieren zu lassen, so wie es auch der Corona-Krisenstab am 5. März 2020 beschlossen hatte. 

Spahn jedoch habe beschlossen, "die Beschaffung allein meistern zu wollen" – und angeordnet, mit dem von ihm geführten Gesundheitsministerium selbst in die Maskenbeschaffung einzusteigen. Interne Kritik sei nicht als Warnsignal betrachtet worden, heiße es in dem Bericht weiter. 

Spahn kontert

Spahn sagte in der ARD, im März 2020 zu Beginn der Pandemie habe niemand gewusst, was genau passiere. In den Krankenhäusern seien Masken und Schutzausrüstung knapp gewesen. Pflegekräfte und Ärzte hätten gesagt, sie stellten den Dienst ein, wenn sie nicht bald Masken bekommen. Masken seien weltweit nicht zu kriegen gewesen. "In der damaligen Zeit haben wir nicht nach Vergaberecht Masken beschafft." Dies sei in der Bundesregierung miteinander vereinbart worden.

Das Problem sei damals gewesen, dass die Beschaffungsämter des Bundes im Innen- und im Verteidigungsministerium einfach keine Masken erhalten hätten auf dem herkömmlichen Weg. Dann habe das Kabinett entschieden, dass das Gesundheitsministerium Masken beschaffe.

Der CDU-Politiker sprach sich dafür aus, sehr zügig eine Enquete-Kommission des Bundestags einzusetzen, "idealerweise" noch vor der Sommerpause. Es sei eine systematische Aufarbeitung der Pandemiezeit nötig. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
16:08 Uhr
4 min.
Chemnitzer Fußballtalent macht nächsten Karriereschritt und wechselt zum 1. FC Köln
Bei RB Leipzig reifte der Chemnitzer Cenny Neumann zum Juniorennationalspieler. Jetzt wechselt er zum 1. FC Köln.
Cenny Neumann hat in seiner Heimatstadt mit dem Kicken begonnen, reifte bei RB Leipzig zum Nationalspieler. Seine erste Männerstation ist ein Regionalligist. Der Blick geht aber schon Richtung Bundesliga.
Thomas Reibetanz
11.07.2025
2 min.
Wiedereinstieg in den Beruf: Hier gibt es Beratung
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) berät nicht nur Arbeitslose - auch Menschen, die keine Leistungen beziehen, können sich dort Unterstützung holen.
Der Arbeitsmarkt wandelt sich teils rasant. Gerade nach einer längeren Unterbrechung des Erwerbslebens fällt es da schwer, sich neu zu orientieren. Aber es gibt Hilfe.
09.07.2025
4 min.
Borreliose-Erkrankungen nach Zeckenstichen: Fallzahlen im Erzgebirge entwickeln sich anders als im Freistaat
Der Gemeine Holzbock ist Hauptüberträger für Borreliose- und FSME-Erkrankungen.
Sachsenweit steigt die Anzahl von Borreliose-Erkrankungen. Die Region folgt diesem Trend nicht. In einem anderen Bereich zählt der Landkreis jedoch zu den Risikogebieten.
Mike Baldauf, Joseph Wenzel
05.07.2025
3 min.
Masken-Vorwürfe: Grüne und Linke greifen Spahn an
Jens Spahn, CDU/CSU Fraktionsvorsitzender im Bundestag
Wurde der Bericht der Masken-Sonderermittlerin Sudhof gezielt geschwärzt, um Verantwortung von Jens Spahn zu verschleiern? Die Töne werden schärfer - auch in Spahns Reaktion auf die Vorwürfe.
11.07.2025
2 min.
Sophie Turner: bei "Game of Thrones"-Dreh viel gelernt
Sophie Turner hat am Set von "Game of Thrones" viel gelernt.
Sophie Turner hat ihrer langjährigen Mitarbeit an der Fantasy-Saga "Game of Thrones" viel zu verdanken - nach eigenen Angaben auch "mehr als genug" Sexualkunde, erzählt die Britin in einem Podcast.
04.07.2025
2 min.
Masken-Sonderermittlerin Sudhof kann im Ausschuss aussagen
Sonderermittlerin Sudhof kann zum Vorgehen des damaligen Gesundheitsministers Spahn bei der Maskenbeschaffung im Haushaltsausschuss aussagen. (Archivbild)
Sonderermittlerin Sudhof hat sich in einem Bericht sehr kritisch zur Beschaffung von Masken in der Corona-Pandemie geäußert. Nun steht einer Befragung im Haushaltsausschuss nichts mehr im Weg.
Mehr Artikel