Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Horst Köhler (l) galt als einer der prominentesten Quereinsteiger in der Bundespolitik. (Archivbild)
Horst Köhler (l) galt als einer der prominentesten Quereinsteiger in der Bundespolitik. (Archivbild) Bild: Tim Brakemeier/dpa
Deutschland
Ungewöhnliche Karrieren: Quereinsteiger im Bund

Nicht nur Berufspolitiker schaffen es ins Kabinett: Ein Überblick über Persönlichkeiten, die als Quereinsteiger Ministerämter auf Bundesebene übernahmen.

Berlin.

Mit der Vorstellung der voraussichtlichen Kabinettsmitglieder der Union treten Persönlichkeiten ins Rampenlicht, die berufliche Laufbahnen außerhalb der klassischen Politik vorweisen. Quereinsteiger wie den MediaMarkt-Saturn-Chef Karsten Wildberger und den Medienunternehmer Wolfram Weimer gab es schon häufiger. Ein Überblick:

Horst Köhler (CDU) – Ökonom als Staatsoberhaupt

2004 setzt die damalige CDU-Chefin und spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel die Wahl Horst Köhlers zum Bundespräsidenten durch. Der promovierte Volkswirt steigt ohne parteipolitische Laufbahn in das höchste Staatsamt auf. Zuvor hatte Köhler als Präsident des Sparkassenverbands und als Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) gearbeitet. 2010 trat Köhler vorzeitig von seinem Amt zurück.

Siegfried Balke (CSU) – Chemiker und Industriemanager

Vor seiner politischen Karriere leitete Siegfried Balke damals einen deutschen Chemiekonzern. (Archivbild)
Vor seiner politischen Karriere leitete Siegfried Balke damals einen deutschen Chemiekonzern. (Archivbild) Bild: Hans Heckmann/dpa

Siegfried Balke war promovierter Chemiker und leitete vor seiner politischen Karriere einen deutschen Chemiekonzern. 1953 wird er ohne vorherige Parteimitgliedschaft zum Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen ernannt und tritt erst danach der CSU bei. Später übernimmt er das Bundesministerium für Atomfragen (später Atomkernenergie und Wasserwirtschaft).

Werner Müller (parteilos) - Quereinstieg ins Wirtschaftsministerium

Parteilos in den Bundestag: 1998 wurde der Industrieberater Werner Müller (r) von Gerhard Schröder zum Bundeswirtschaftsminister ernannt. (Archivbild)
Parteilos in den Bundestag: 1998 wurde der Industrieberater Werner Müller (r) von Gerhard Schröder zum Bundeswirtschaftsminister ernannt. (Archivbild) Bild: Wolfgang Kumm/dpa

Werner Müller, zuvor selbstständiger Industrieberater und Berater des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder, wird von Kanzler Schröder 1998 ohne Parteizugehörigkeit zum Bundesminister für Wirtschaft und Technologie gemacht. 

Der promovierte Volkswirt und frühere Manager aus der Energiewirtschaft bringt vor allem wirtschaftsnahe Perspektiven in die Regierungsarbeit ein. In Folge vom Rücktritt Oskar Lafontaines bekleidet er kurzzeitig auch das Amt des Bundesfinanzministers. Nach dem Ende seiner politischen Tätigkeit wechselt Müller 2003 wieder in führende Positionen innerhalb der deutschen Wirtschaft.

Michael Naumann – Publizist als Kulturstaatsminister

Michael Naumann (l.) war vor seiner politischen Karriere unter anderem Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit". (Archivbild)
Michael Naumann (l.) war vor seiner politischen Karriere unter anderem Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit". (Archivbild) Bild: picture alliance / dpa

1999 wird Michael Naumann zum ersten Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ernannt. Der promovierte Politikwissenschaftler und langjährige Journalist - unter anderem Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit" - tritt ohne vorherige parteipolitische Laufbahn in das Amt ein. Während seiner Amtszeit setzt er sich für die Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas ein. Ende 2000 legt Naumann sein Amt nieder und kehrt in den Journalismus zurück.​

Walter Riester - Gewerkschafter wird Arbeitsminister

In seiner Amtszeit initiierte Walter Riester (l.) die nach ihm benannte "Riester-Rente". (Archivbild)
In seiner Amtszeit initiierte Walter Riester (l.) die nach ihm benannte "Riester-Rente". (Archivbild) Bild: picture alliance / dpa

Walter Riester wird 1998 ohne vorheriges Bundestagsmandat zum Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung ernannt. Der gelernte Fliesenleger und langjährige Gewerkschafter, zuletzt stellvertretende Vorsitzende der IG Metall, bringt seine Erfahrung aus der Arbeitnehmervertretung in die Bundespolitik ein. In der SPD ist er allerdings bereits seit 1969. Als Minister initiiert er die nach ihm benannte Riester-Rente zur staatlich geförderten privaten Altersvorsorge. Erst 2002 zieht er regulär in den Bundestag ein.

Rita Süssmuth – Wissenschaftlerin mit politischem Späteinstieg

Rita Süssmuth brachte als Wissenschaftlerin neue Impulse in die Bundespolitik und wurde 1988 Bundestagspräsidentin. (Archivbild)
Rita Süssmuth brachte als Wissenschaftlerin neue Impulse in die Bundespolitik und wurde 1988 Bundestagspräsidentin. (Archivbild) Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa

1985 wird Rita Süssmuth zur Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit ernannt. Die promovierte Erziehungswissenschaftlerin und langjährige Professorin tritt 1981 in die CDU ein und übernimmt dann ein Regierungsamt ohne vorherige parlamentarische Erfahrung. Während ihrer Amtszeit setzt sie sich für eine offene Aids-Aufklärung und die Gleichstellung von Frauen ein. 1988 wird sie zur Bundestagspräsidentin gewählt und bleibt bis 1998 im Amt.

Ursula Lehr – Gerontologin an der Spitze der Familienpolitik

1995 gründete Ursula Lehr (m.) das Deutsche Zentrum für Alternsforschung. (Archivbild)
1995 gründete Ursula Lehr (m.) das Deutsche Zentrum für Alternsforschung. (Archivbild) Bild: picture alliance / dpa

Ursula Lehr wird vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) im Jahr 1988 zur Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit ernannt. Die promovierte Psychologin und Pionierin der Gerontologie tritt erst 1986 in die CDU ein und übernimmt damit ein Regierungsamt ohne vorherige parlamentarische Erfahrung. Als Ministerin setzt sie sich für eine moderne Familienpolitik ein und initiiert den ersten Altenbericht der Bundesregierung. 1990 wird sie Mitglied des Bundestags. Nach ihrem Ausscheiden aus der Politik gründet sie 1995 das Deutsche Zentrum für Alternsforschung. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
18.05.2025
2 min.
1. FC Magdeburg verabschiedet sechs Spieler
Mohammed El Hankouri (l) und Livan Burcu wurden vom 1. FC Magdeburg verabschiedet.
Der 1. FC Magdeburg verabschiedet nach dem 4:2-Heimsieg im letzten Ligaspiel gegen Düsseldorf sechs Spieler, darunter mit Livan Burcu und Mohammed El Hankouri auch zwei Stammkräfte.
Malte Zander, dpa
28.04.2025
4 min.
CDU und CSU legen Kabinettsliste vor - Manager fürs Digitale
Personelle Klarheit - Union legt Liste der Kabinettsmitglieder vor.
Die Spannung hielt lange. Jetzt ist klar, wen CDU und CSU ins Kabinett Merz schicken. Einige überraschende Namen sind dabei.
28.04.2025
11 min.
CDU/CSU-Kabinettsliste: Erfahrung und kleine Überraschungen
CDU-Chef Friedrich Merz (Mitte) hat in den Verhandlungen mit der SPD bei der Schuldenbremse eine Kehrtwende hingelegt. Mit Spannung wird erwartet, wie groß die Zustimmung der CDU zum Koalitionsvertrag sein wird.
Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht das Minister-Tableau von CDU und CSU fest. Die SPD will ihre Mannschaft erst nach dem Mitgliederentscheid bekanntgeben.
10:17 Uhr
2 min.
Fußball-Landesklasse der A-Junioren: Ein artistischer Siegtreffer und eine Schiedsrichterin mit Adleraugen
Artistisch trifft hier Jimmy Wallner (rechts) zum 3:1 für Bergen/Tirpersdorf ins leere Tor, die Plauener Amon Lautenschläger (links) und Mads Hiemisch haben zuvor den Ball verpasst.
Mit einem 3:1-Auswärtserfolg beim Schlusslicht SG Stahlbau Plauen hat die SpG Bergen/Tirpersdorf am Sonntag Platz 4 in der Staffel West verteidigt. Die beste Leistung bot aber die Frau in Schwarz...
Thomas Gräf
10:15 Uhr
4 min.
Viel zu klären beim FC - Macht Funkel mit 71 weiter?
Friedhelm Funkel machte den siebten FC-Aufstieg perfekt
Mit 71 Jahren wird Friedhelm Funkel noch einmal zum Aufstiegstrainer. Nach der Bundesliga-Rückkehr des FC muss in Köln einiges möglichst schnell geklärt werden. Die spannendste Frage: Bleibt Funkel?
Carsten Lappe, dpa
18.05.2025
4 min.
Neuer Imagefilm fürs Erzgebirge mit Holz, Herz und Humor – und einer kleinen Heldin
Wer ist hier der Star? Hauptdarsteller Johannes Kühn alias Ingo Kleinelt, Klara Förster und der Regisseur Peter Haueis (von links nach rechts).
Lustig bis es wehtut: Ab sofort ist der neue Imagefilm über das Erzgebirge zu sehen. Es ist die Fortsetzung - und die Geschichte - eines Erfolgs. Und mittendrin: eine Drittklässlerin aus Cunersdorf.
Jan Oechsner
Mehr Artikel