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Panorama
Aufregung in Palma: Fehlalarm führt zu Flugzeug-Evakuierung

Weil die Bordtechnik spinnt, müssen Dutzende Passagiere ein Flugzeug über die Notausgänge verlassen. Für manche hat das schmerzhafte Folgen.

Palma/Dublin.

So hatten sich die Passagiere eines Ryanair-Flugs die Rückreise aus dem Urlaub wohl nicht vorgestellt. Wegen eines falschen Feueralarms mussten Dutzende Menschen einen Flieger am Flughafen Palma in der Nacht zum Samstag hastig verlassen - über die Notausgänge. Manche wurden dabei leicht verletzt.

Die aufblasbaren Notfall-Rampen kennen die meisten Flugreisenden nur von den Sicherheitshinweisen, die in der Tasche an der Rückseite der Flugzeugsitze stecken. Nur hofft man, sie nie in echt zu Gesicht zu bekommen. Doch dieser Wunsch wurde den Passagieren eines Ryanair-Flugs nach Manchester verwehrt.

Sprung aus rund drei Metern Höhe aufs Rollfeld 

Manche, so schien es auf einem Video des Vorfalls auf der Webseite der britischen Zeitung "The Sun", sprangen direkt von den Tragflächen auf das Rollfeld herunter. Die Flügel solcher Passagierjets sind zwischen zwei und drei Meter hoch über dem Boden. Ein derartiger Sprung ist nicht ungefährlich. 

Das Boulevardblatt berichtete unter Berufung auf Rettungsdienste von insgesamt 18 Menschen, die medizinisch versorgt worden seien. Von denen wurden den Berichten zufolge sechs in ein Krankenhaus gebracht. Aber keiner sei ernsthaft verletzt worden. 

"Beim Aussteigen hat eine kleine Zahl von Passagieren sehr geringe Verletzungen erlitten (verstauchte Knöchel usw.) und die Besatzung hat sofortige medizinische Betreuung veranlasst", teilte die Airline mit.

Wirklich gebrannt hat es wohl nicht

Grund für die Aufregung war nach Ryanair-Angaben ein Fehlalarm in der Kabine. Der zeigte ein Feuer an Bord an. Der Start wurde daraufhin abgebrochen, das Flugzeug evakuiert. Die Fluggäste mussten zum Terminal zurückkehren. Wirklich gebrannt hat es nach dpa-Informationen aber nicht.

Zurück ins Hotel mussten die Fluggäste aber wohl nicht. Es sei rasch ein Ersatzflug organisiert worden, der noch am Morgen gestartet sei. Man entschuldige sich bei den betroffenen Fluggästen für die Unannehmlichkeiten, betonte Ryanair.

Evakuierungen über Tragflächen sind kein seltenes, aber ein potenziell gefährliches Verfahren – vor allem, wenn Notrutschen nicht verfügbar sind oder Panik ausbricht. Beides ist in solchen Situationen oft der Fall. Die Verletzungen reichen dann von leichten Prellungen bis hin zu Knochenbrüchen.

Manche Mittelstreckenjets haben keine Notrutschen an den Flügeln 

Der Vorfall auf Mallorca reiht sich damit ein in eine Serie ähnlicher Beinahe-Unfälle bei Notlandungen oder Fehlalarmen, bei denen Menschen auf die Tragfläche gelangten – teils unfreiwillig – und Verletzungen erlitten. Denn Mittelstreckenjets haben an den Flügeln oft einfach gar keine aufblasbaren Notrutschen. Die Passagiere müssen dort dann eben springen oder sich über die ausgefahrenen Landeklappen nach unten gleiten lassen. 

So wurde bei einer Maschine von Southwest Airlines im März 2018 auf dem Weg von Phoenix nach Dallas eine Notlandung in Albuquerque nötig, nachdem sich ein merkwürdiger Geruch und Rauch in der Kabine verbreitet hatte und ein Brandwarnsignal ausgelöst worden war. Die Passagiere, die über die Notausgänge über den Tragflächen evakuiert wurden, mussten in die Tiefe springen. Damals wurden zwei Menschen verletzt in ein Krankenhaus gebracht. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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