Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Hoch in den Bergen in Thüringen waren die Temperaturen dieser Tage teils zweistellig, in den Tälern hingegen wurden um null Grad gemessen.
Hoch in den Bergen in Thüringen waren die Temperaturen dieser Tage teils zweistellig, in den Tälern hingegen wurden um null Grad gemessen. Bild: Christoph Reichwein/dpa
Panorama

Besondere Wetterlage sorgt für hohe Feinstaubwerte

An vielen Orten in Deutschland steht die Luft gerade still. Dadurch sammeln sich Schadstoffe am Boden an. Das könnte bis Silvester so bleiben - mit Folgen für die Luftqualität.

Offenbach/Dessau-Roßlau.

Eine ungewöhnliche Wetterlage über Deutschland sorgt derzeit dafür, dass Schadstoffe in der Luft nicht abziehen können. Es gebe wenig Austausch zwischen den Luftschichten, deswegen sammele sich Feinstaub in den Niederungen an, erklärte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das bedeutet an vielen Orten schlechte Luft.

In zahlreichen Orten in der Südhälfte Deutschlands wurden am Samstagmorgen erhöhte Werte des gesundheitsgefährdenden Feinstaubs gemessen. Im bayerischen Kempten etwa waren es beim besonders feinen Staub ganze 35 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch in Teilen von München, Würzburg, Bamberg, Passau sowie im baden-württembergischen Tübingen, Kehl und Neuenburg sowie in Worms und Dresden lagen die Werte über dem Grenzwert von 25 Mikrogramm. Das zeigen Daten des Umweltbundesamtes.

"Bei empfindlichen Menschen können nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten. Diese sollten körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien vermeiden", empfiehlt das Umweltbundesamt den Betroffenen an diesen Orten. Feinstaub stammt demnach unter anderem von Fahrzeugen, Heizkraftwerken und Kaminöfen.

Feinstaub sitzt wie unter einer Glocke

Meteorologe Herold sprach von einer Inversionswetterlage, also einer umgekehrten Wetterlage. Dabei seien - ausnahmsweise - die oberen Luftschichten wärmer als die unteren. 

Auf den Bergen sei es gerade ungewöhnlich warm - mit bis zu elf Grad in den Mittelgebirgen, erläutert Herold. In den Tälern und Flussniederungen ist es dagegen kalt, teils mit Minusgraden. Die Luft durchmische sich dabei kaum und der Feinstaub sitze in der unteren Schicht wie unter einer Glocke fest. 

An der Grenze zwischen kalter und warmer Schicht bildet sich bei sogenanntem Inversionswetter Hochnebel, wie hier in Frankfurt am Main.
An der Grenze zwischen kalter und warmer Schicht bildet sich bei sogenanntem Inversionswetter Hochnebel, wie hier in Frankfurt am Main. Bild: Arne Dedert/dpa

Dem DWD zufolge hält sich dies noch bis Silvester an. "Dann stellt sich die Wetterlage um, es wird windiger oder sogar stürmisch", sagt Herold. Im Norden komme der Wind voraussichtlich noch rechtzeitig, um den Feinstaub wegzublasen, der durch die Silvesterfeuerwerke zusätzlich entsteht. "Im Süden haben wir vielleicht das Problem, dass an Silvester nur schwache Winde vorhanden sind."

Silvester sorgt jedes Jahr für besonders schlechte Luft

Dem Umweltbundesamt zufolge werden Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt - in nur einer Nacht etwa ein Prozent der gesamten in einem Jahr freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland. Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. 

Das Einatmen von Feinstaub gefährdet die Gesundheit. "Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen", schreibt das Umweltbundesamt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
28.12.2024
5 min.
Volle Warentische - Silvestergeschäft angelaufen
15 Prozent mehr Ware als im Vorjahr dürfte in den Läden liegen.
Mehr Jahreswechsel-Pyrotechnik als in den Vorjahren könnte in diesem Jahr über die Ladentheke gehen. Für manche begann der große Einkauf schon in der Nacht.
08:00 Uhr
4 min.
Brennpunkt im Erzgebirge: 19-Jähriger bei Angriff mitten im Schülerverkehr schwer verletzt – Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß
Polizei und Rettungsdienst sind am Donnerstag zum Postplatz in Aue ausgerückt.
Am Donnerstag ist es auf dem Postplatz in Aue erneut zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten gekommen. Ein Video – mutmaßlich echt – zeigt die Streiterei, bei der ein 19-Jähriger verletzt wurde. Der OB meldet sich mit zwei Forderungen zu Wort.
Jürgen Freitag, Joseph Wenzel
25.01.2025
5 min.
Trump lässt sich von Abtreibungsgegnern feiern
Beim "March for Life" hat Trump viele Fans.
In seiner ersten Amtszeit hat Trump die Mehrheit am Supreme Court verschoben - das Recht auf Abtreibung kippte. Auch jetzt sendet der Republikaner eine klare Botschaft an radikale Abtreibungsgegner.
31.12.2024
3 min.
Sturm an Silvester: Mancherorts besser keine Raketen zünden
Es stürmt im Norden Deutschlands.
In dieser Silvesternacht kommt vieles zusammen: Sturm im Norden und Nebel mit Feinstaubbelastung in der Mitte. Mancherorts gibt es jedoch einen guten Blick auf das Feuerwerk.
25.01.2025
1 min.
Bilder des Tages vom 25.01.2025
Zahlreiche Menschen halten ihre Handys hoch während des Protests in Bratislava gegen die Politik des linksnationalen slowakischen Ministerpräsidenten Fico.
24.01.2025
3 min.
Strafe in Milliardenhöhe droht – Volkswagen reagiert mit Leasing-Sonderaktion für den ID.3
Der ID.3 wird im Volkswagenwerk in Zwickau gefertigt.
Wenn der VW-Konzern die europäischen CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen dieses Jahr nicht erreicht, drohen hohe Strafzahlungen. Um das zu verhindern, soll der Verkauf von Elektroautos angekurbelt werden.
Christoph Ulrich
Mehr Artikel