Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Hanning ist nicht mehr als Zeuge im Hamburger Block-Prozess geladen. (Archivbild)
Hanning ist nicht mehr als Zeuge im Hamburger Block-Prozess geladen. (Archivbild) Bild: Michael Kappeler/dpa
Panorama
Block-Prozess: Hanning nicht mehr als Zeuge geladen

Der frühere BND-Chef August Hanning muss nun doch nicht als Zeuge am Hamburger Block-Prozess teilnehmen. Das Landgericht hat eine Ladung rückgängig gemacht.

Hamburg.

Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, ist nicht mehr als Zeuge im Prozess um die Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block geladen. Nach seiner Ankündigung, von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch zu machen, hob die Kammer am Landgericht Hamburg die Ladung für diesen Mittwoch auf, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. 

Hannings Anwalt hatte dem Landgericht mitgeteilt, dass sein Mandant sich endgültig entschieden habe, von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch zu machen, und darum gebeten, seine Abladung zu verfügen. Jeder Zeuge darf die Aussage vor Gericht verweigern, wenn er durch die Beantwortung der Fragen riskieren würde, selbst wegen einer Straftat verfolgt zu werden. 

In dem Prozess geht es um die Entführung der Block-Kinder in der Silvesternacht 2023/24 aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark zur Mutter nach Deutschland. Block ist angeklagt, diesen Auftrag nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit erteilt zu haben - sie bestreitet das.

Ermittlungen zu Vorfall im Jahr 2022

Gut ein Jahr vor der Rückholaktion der Kinder soll es bereits einen gescheiterten Entführungsversuch gegeben haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte Mitte September mitgeteilt, dass sie wegen des Vorfalls im Jahr 2022 gegen August Hanning ermittelt. Die Ermittlungen dauern weiter an. 

Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes und ein pensionierter Beamter des Landeskriminalamts (LKA) Hamburg sehen im Verdacht, als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung angenommen zu haben, wie die Behörde vor gut einem Monat mitteilte. Für den Auftrag sollen mehr als 100.000 Euro gezahlt worden sein. 

Die beiden Beschuldigten gehören aber nicht zu den Angeklagten im aktuellen Block-Prozess. Hannings Verteidiger Leon Kruse hatte dazu erklärt: "Die gegen ihn erhobenen falschen Vorwürfe weist mein Mandant entschieden zurück."

Beschlagnahme sichergestellter Handys und Dateien

Die Strafkammer fasste nach Angaben der Gerichtssprecherin einen weiteren wichtigen Beschluss: Sie ordnete die Beschlagnahme von IT-Asservaten - also von Handys und Dateien - und weiterer Gegenstände an. Damit ist es nach Ansicht der Kammer erlaubt, die Dateien und Gegenstände als Beweismittel im Prozess zu nutzen. 

Die fehlende Beschlagnahmeanordnung hat in den vergangenen Prozesstagen immer wieder für Streit gesorgt. Die Verteidigung war überzeugt, dass Fragen zu nicht offiziell beschlagnahmten Dateien unzulässig sind. Die Polizei hatte kurz nach der Entführung der Kinder mehrere Handys von Christina Block sichergestellt. Eine formale Beschlagnahme war jedoch unterblieben. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
08:00 Uhr
5 min.
Schockanrufe: So lassen Sie sich nicht überrumpeln
Betrüger arbeiten bewusst mit dem Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten Entscheidungen zu drängen.
Fette Beute machen: Nur dieses Ziel verfolgen Kriminelle mit sogenannten Schockanrufen. Wer weiß, wie die Täter vorgehen, ist am Telefon vorbereitet und kann sich wehren, bevor das Geld in Gefahr ist.
Dirk Averesch, dpa
04.11.2025
3 min.
Block-Prozess: Eugen Block wirft Richterin Befangenheit vor
Der Unternehmer Eugen Block will vor Gericht die Aussage verweigern. (Archivbild)
Der Entführungsfall der Kinder von Christina Block wird seit Juli in Hamburg verhandelt, auch der Vater der 52-Jährigen ist geladen. Doch der will nicht aussagen - und kritisiert die Richterin.
24.10.2025
2 min.
Ex-BND-Chef Hanning will nicht im Block-Prozess aussagen
Hanning will als geladener Zeuge im Hamburger Block-Prozess von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch machen. (Archivbild)
Schon ein Jahr vor der Entführung der Block-Kinder gab es einen Vorfall in Dänemark. Dazu soll Ex-Bundesnachrichtendienst-Präsident Hanning als Zeuge vor Gericht aussagen. Doch nun will er nicht.
08.11.2025
2 min.
Brückenbau im Erzgebirge beendet – Talstraße wieder frei
Mittlerweile ist der Bau der Brücke in Waschleithe abgeschlossen. Der Verkehr rollt wieder.
Die Talstraße in Waschleithe war seit Anfang Juli wegen eines Brückenbaus voll gesperrt. Nun ist der Bau beendet. Die Monate der Sperrung hatten Auswirkungen auf die touristischen Angebote.
Beate Kindt-Matuschek
09.11.2025
4 min.
Wegen nur drei Minuten: Chemnitz wird von schneller Umsteigeverbindung nach Berlin abgehängt
Die Regionalbahn-Linie 45 verbindet Chemnitz mit Elsterwerda. Dort kann man nach Berlin umsteigen.
Warum in Elsterwerda ab dem Fahrplanwechsel im Dezember nichts mehr zusammenpasst und zahlreiche Reisende mit Deutschlandticket dann rund eine Stunde pro Richtung auf dem Bahnsteig stehen.
Ingolf Wappler
08:00 Uhr
4 min.
Lust auf Gänsebraten? Tipps für den Kauf
Knappe Ware: Eine frische Gans zur Weihnachtszeit könnte dieses Jahr ein teures Vergnügen werden.
Gans kann in diesem Jahr teuer werden: Besonders bei Importware steigen die Preise - auch wegen der Vogelgrippe. Doch nicht nur der Preis zählt. So erkennen Sie gute Qualität.
Claudia Wittke-Gaida, dpa
Mehr Artikel