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Helfer und ein Notarzt stehen in einer Kleingartenanlage in Wuppertal. Sie können nicht mehr helfen.
Helfer und ein Notarzt stehen in einer Kleingartenanlage in Wuppertal. Sie können nicht mehr helfen. Bild: Florian Schmidt/dpa
Panorama
Drei junge Männer tot - Kohlenmonoxidvergiftung vermutet

Die Polizei findet drei tote Männer in einer Kleingartenanlage in Wuppertal. Die Hintergründe sind noch unklar. Ein Grill könnte das Unglück ausgelöst haben.

Wuppertal.

Ein Notarzt kann nicht mehr helfen, später übernimmt die Spurensicherung in einer Kleingartenanlage in Wuppertal: Drei Männer sind am Sonntagabend in einer Laube tot aufgefunden worden. Nach bisherigen Ermittlungen könnte eine Kohlenmonoxidvergiftung die Ursache gewesen sein, sagte ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Verwandte hatten den Angaben zufolge die drei Männer im Alter von 18, 25 und 26 Jahren am Sonntagabend bei einer Gartenhütte im Stadtteil Elberfeld gefunden und daraufhin die Polizei gerufen. Die Ermittler fanden vor Ort auch einen Grill. Ob die Männer gegrillt haben, ist laut Polizei jedoch noch unklar. Ebenfalls unbekannt ist bisher, in welchem Verhältnis die Männer zueinander gestanden haben.

Ermittlungen der Polizei laufen noch

Eine Obduktion könnte die Todesursache klären, hieß es. Diese muss jedoch von der Staatsanwaltschaft angeordnet werden. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch. Am Montag sollen Zeugen und Verwandte befragt werden. Geprüft wird auch, ob sich am Sonntagabend weitere Menschen in der Kleingartengartenanlage aufgehalten haben.

Die Polizei ist für die Spurensicherung in der Nacht in der Gartenlaube angerückt.
Die Polizei ist für die Spurensicherung in der Nacht in der Gartenlaube angerückt. Bild: Florian Schmidt/dpa

Am Tag nach dem Fund der Toten deutete nach Angaben eines dpa-Reporters in der Kleingartenanlage nichts mehr auf das mutmaßliche Unglück vom Vorabend hin. 

Kohlenmonoxid blockiert Transport von Sauerstoff

Das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas. Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Bei der Lagerung von Holzpellets kann ebenfalls CO entstehen. Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid.

Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit - und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Vor allem im Schlaf werden die Symptome nur selten bemerkt.

Zahlreiche Todesfälle pro Jahr

Mehrere hundert Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Im Juli 2024 wird eine 17-Jährige bewusstlos unter der Dusche in einer Wohnung in Wiesbaden entdeckt. Im Krankenhaus stirbt sie später, weil sie das geruchlose Gas eingeatmet hat. Ursache ist die defekte Gastherme im Badezimmer. Ebenfalls aus diesem Grund stirbt im Februar 2022 eine 24-Jährige in Berlin. Die junge Frau wird im Stadtteil Zehlendorf von ihrer Mitbewohnerin tot aufgefunden. Für Aufsehen sorgte auch der Tod von sechs Jugendlichen im Januar 2017 in einer Gartenlaube in Unterfranken. Die 18- und 19-Jährigen kommen ums Leben, weil sie giftige Gase eines benzinbetriebenen Stromgenerators eingeatmet haben. Das nicht für Innenräume zugelassene Gerät stand im Technikraum der Laube. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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