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Der Verantwortliche für die Explosion vor dem Trump-Hotel in Las Vegas litt nach Angaben der Ermittler an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Der Verantwortliche für die Explosion vor dem Trump-Hotel in Las Vegas litt nach Angaben der Ermittler an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Bild: Bizuayehu Tesfaye/Las Vegas Review-Journal/AP/dpa
Panorama

Ermittler sehen Suizid-Motiv hinter Explosion in Las Vegas

Ein Mann lässt einen Tesla vor einem Trump-Hotel explodieren und verbrennt im Wagen. Ermittler nennen nun mutmaßliche Beweggründe für die Tat.

Las Vegas.

Ermittler haben den für die Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump-Hotel in Las Vegas verantwortlichen US-Soldaten abschließend identifiziert und behandeln seine Tat als Suizid. Obwohl der Vorfall mehr Aufsehen errege als sonst, "scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte", sagte FBI-Ermittler Spencer Evans. 

L. war 37 Jahre alt und Mitglied in der Eliteeinheit Green Berets. Unter anderem war er in Afghanistan im Einsatz. Nach Angaben von Sheriff Kevin McMahill verbrachte er die meiste Zeit auf einem Stützpunkt im US-Bundesstaat Colorado sowie in Deutschland. Im Rahmen eines genehmigten Urlaubs kehrte er in die USA zurück. 

Am Mittwoch fuhr er mit einem Tesla-Cybertruck vor das Trump-Hotel in Las Vegas und ließ ihn explodieren. Vor der Detonation soll er sich in den Kopf geschossen haben. Er verbrannte bis zur Unkenntlichkeit in seinem Wagen, weshalb die Identifizierung zunächst schwierig war. Mehrere Menschen wurden bei der Explosion leicht verletzt. Sie sind nach Angaben des Sheriffs aber mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen worden.

"Kein Terrorangriff, sondern Weckruf"

Es gebe viel Material, das noch zu untersuchen sei, um die Explosion vollständig aufzuklären, sagten die Ermittler. Der Mann habe keine kriminelle Vorgeschichte gehabt und sei den Strafverfolgungsbehörden nicht bekannt gewesen. Bei der Pressekonferenz veröffentlichten die Ermittler Auszüge aus zwei Briefen des Mannes, ohne diese weiter zu kommentieren oder zu erklären. 

Darin hieß es etwa: 

  • "Liebe Mitsoldaten, Veteranen und alle Amerikaner, es ist Zeit, aufzuwachen! Wir werden von einer schwachen und rücksichtslosen Führung geführt, die sich nur selbst bereichern will."
  • In einer weiteren Passage bezeichnete L. die USA als das beste Land. "Aber im Moment sind wir unheilbar krank und steuern auf den Zusammenbruch zu."
  • Zu seiner Tat schrieb L. demnach: "Das war kein Terrorangriff, das war ein Weckruf. Die Amerikaner schenken nur Spektakeln und Gewalt ihre Aufmerksamkeit. Was hätte es für einen besseren Weg gegeben, meinen Standpunkt klarzumachen, als mit einem Stunt mit Feuerwerk und Sprengstoff?"

Keine Verbindung zu Terrororganisation

Die Ermittler betonten erneut, dass es weiterhin keine Hinweise auf eine Verbindung zu dem Attentäter gebe, der nur wenige Stunden vor der Explosion des Teslas in New Orleans mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast war und 14 Personen getötet hatte. Die Ermittler sehen auch keine Verbindung von L. zu einer Terrororganisation.

Offen ist weiterhin die Frage, warum L. seinen Wagen ausgerechnet vor dem Trump-Hotel in Las Vegas explodieren ließ. Die Ermittler stellten aber klar, L. habe keinen Hass gegen den designierten US-Präsidenten Donald Trump gehegt. Näher wollte sich Sheriff Kevin McMahill nicht zur politischen Einstellung des Mannes äußern. 

Großer Unterstützer von Trump?

McMahill sagte, wenn man lese, was L. geschrieben habe, werde deutlich, dass er versuchte, die Aufmerksamkeit der Amerikaner zu bekommen, weil er "mit einer Reihe verschiedener Dinge unzufrieden war". Er verwies auf verschiedene Medienberichte zu den politischen Ansichten des Mannes, ging aber auf keinen inhaltlich ein. 

Das US-Medium "The Daily Beast" hatte unter Berufung auf einen hochrangigen Sicherheitsbeamten berichtet, L. sei ein "großer" Unterstützer Trumps gewesen und habe ihn im November gewählt. Der britische "Independent" hatte zudem mit dem Onkel von L. gesprochen, der sagte: "Er liebte sein Land zu 100 Prozent. (...) Er liebte Trump, und er war immer ein sehr, sehr patriotischer Soldat, ein patriotischer Amerikaner." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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