Sie war das dienstälteste Kreuzfahrtschiff der Welt, fuhr 25 Jahre lang als „Völkerfreundschaft“ für die DDR. Nun kommt die „Astoria“ unter den Hammer.
Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich ein schwimmendes Stück DDR-Geschichte kaufen: Am 17. Juni wird das ehemalige Kreuzfahrtschiff „Astoria“ in Rotterdam versteigert.
Das berichtet die „Sächsische Zeitung“ (SZ). 1948 als „Stockholm“ in Dienst gestellt, verkehrte das Schiff zunächst zwischen Schweden und den USA. Im Juli 1956 rammte sie in einer Nebelbank vor New York das italienische Passagierschiff „Andrea Doria“, welches daraufhin sank. Bei dem Unglück starben 51 Menschen.
Mehrmals Besitzer und Namen gewechselt
Im Januar 1960 kaufte die DDR das Schiff. Unter dem Namen „Völkerfreundschaft“ fuhr es bis 1985 für den FDGB-Feriendienst sowie die Staatsrederei DSR. Danach wurde das Kreuzfahrtschiff mehrmals verkauft, modernisiert und umbenannt, etwa in „Volker“, „Valtur Prima“, „Athena“ oder „Azores“.


Seit 2016 trägt es den Namen „Astoria“ und wurde damals als Dreh- sowie Wohnort für Kandidatinnen der Casting-Show „Germany‘s next Topmodel“ genutzt.
Corona war das Ende für die „Astoria“
Dem dienstältesten Kreuzfahrtschiff der Welt machte die Corona-Pandemie im Jahr 2020 ein (vorübergehendes) Ende. Das Schiff fuhr damals für Cruise & Maritime Voyages (CMV). Als keine Kreuzfahrten mehr stattfanden, meldete die CMV im Juli 2020 Insolvenz an.
Seit Dezember 2020 liegt die nicht mehr fahrtüchtige „Astoria“ nun in Rotterdam. Eine erste Versteigerung im Jahr 2021 scheiterte daran, dass keiner das Mindestgebot von zehn Millionen Euro abgab. Beim Versteigerungstermin am 17. Juni soll nun der Meistbietende den Zuschlag bekommen, meldet die SZ. (phy)