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Um den Auftritt des Musikers Bad Bunny beim Superbowl tobt ein Kulturkampf (Archivbild)
Um den Auftritt des Musikers Bad Bunny beim Superbowl tobt ein Kulturkampf (Archivbild) Bild: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
Panorama
Kulturkampf: NFL hält an Bad Bunny für Superbowl-Show fest

Trotz Kritik aus konservativen Kreisen bleibt die National Football League bei Bad Bunny als Act für die Superbowl-Halbzeitshow. NFL-Chef Roger Goodell verteidigt die Entscheidung.

New York.

Trotz großer Kritik aus konservativen Kreisen am Halbzeitshow-Auftritt von Rapper Bad Bunny beim Superbowl will die National Football League (NFL) an der Entscheidung festhalten. NFL-Chef Roger Goodell verteidigte die Wahl laut US-Medien als "sorgfältig durchdacht". Der puerto-ricanische Weltstar wird der erste Künstler sein, der die komplette Show des meistgesehenen TV-Ereignisses der USA auf Spanisch performt.

Bad Bunny sei "einer der führenden und populärsten Entertainer der Welt", so Goodell. Gegenwind bei der Wahl des Hauptacts sei bei so vielen unterschiedlichen Zuschauern unvermeidlich. Es würden deshalb, wie in jedem Jahr, auch andere Künstler auftreten.

Debatte um politische Symbolik

Die Entscheidung, den puerto-ricanischen Musiker für die Halbzeitshow des Superbowls am 8. Februar 2026 im kalifornischen Santa Clara zu verpflichten, hat in den USA eine hitzige Debatte ausgelöst. Konservative Politiker und Trump-nahe Gruppen kritisieren die Wahl als "politisches Statement" und fordern eine "All-American"-Alternative. Erika Kirk, Witwe des ermordeten rechten Aktivisten Charlie Kirk, die nun dessen Organisation "Turning Point USA" leitet, kündigte eine eigene Show an, die "Glaube, Familie und Freiheit" feiern soll.

Eine Petition, die den puerto-ricanischen Weltstar durch Countrysänger George Strait ersetzen will, zählt über 50.000 Unterschriften. Darin heißt es, der Musiker könne "die amerikanische Kultur nicht ehren" und sei "nicht familienfreundlich". Die Halbzeitshow solle das "Land vereinen" und wieder "den Wurzeln amerikanischer Musik" folgen.

US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Entscheidung der NFL als "lächerlich". Corey Lewandowski, Berater des Heimatschutzministeriums, kündigte an, die Einwanderungsbehörde ICE werde beim Super Bowl in erhöhter Zahl präsent sein. Er begründet das damit, unter den erwarteten Besucherinnen und Besuchern seien vermehrt Menschen lateinamerikanischer Herkunft und spanischsprachige Fans zu vermuten. Lewandowski warf dem Musiker US-Medien zufolge außerdem vor, Amerika zu "hassen".

Bad Bunny hatte zuvor Kritik an Abschiebungen und Razzien geübt und angekündigt, aus Sorge vor ICE-Einsätzen im Rahmen seiner Welttournee vorerst keine Konzerte in den USA zu spielen.

Unterstützung von Shakira

Für Bad Bunny, der mit bürgerlichem Namen Benito Antonio Martínez Ocasio heißt, ist die Einladung US-Medien zufolge ein Statement für die Kultur und Geschichte seines Volkes. Deshalb habe er sich entschieden, doch diesen einen Auftritt zu machen.

Der 30-jährige Musiker zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Gegenwart: Er ist seit Jahren der meistgestreamte Künstler weltweit, mischt Reggaeton, Latin Trap und Pop und füllt weltweit Stadien. Stars wie Popsängerin Shakira und Jennifer Lopez haben sich angesichts der Debatte hinter ihren Kollegen gestellt. Der Sänger trage dazu bei, dass sich die Akzeptanz spanischsprachiger Musik weltweit enorm entwickelt habe. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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