QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Die Kontrolle war am Berliner S-Bahnhof Neukölln. (Archivfoto)
Die Kontrolle war am Berliner S-Bahnhof Neukölln. (Archivfoto) Bild: Paul Zinken/dpa
Panorama
31.10.2024

Hochexplosiven Sprengstoff im Beutel - Fahndung nach Mann

Am Berliner S-Bahnhof stoßen Polizisten auf Sprengstoff. Es soll sich um eine hochexplosive Substanz handeln, die auch bei Terroranschlägen genutzt wird. Die Polizei verfolgt zudem eine andere Spur.

Berlin.

Im Fall des Sprengstoff-Fundes von Berlin gibt es laut Staatsanwaltschaft bislang keine konkreten Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag. "Es gibt mehrere denkbare Szenarien", sagte ein Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft. Ein Terrorverdacht habe sich bislang nicht erhärtet. Bislang ist unklar, was der Mann mit dem hochexplosiven Sprengstoff wollte. 

Die Polizei fahndet weiter nach ihm. Nach Medienberichten handelt es sich bei dem Sprengstoff in seinem Beutel um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. 

Hochexplosiver Sprengstoff im Beutel

In Berliner Sicherheitskreisen werde davon ausgegangen, dass es sich um TATP handele, schrieben "Bild" und "Spiegel". Der Mann habe ein halbes Kilo davon bei sich gehabt, berichtete der Sender RBB unter Berufung auf Sicherheitskreise. 

Die Berliner Polizei wolle dies "weder bestätigen noch dementieren", sagte eine Sprecherin. Die "Bild-Zeitung" veröffentlichte ein Foto, auf dem eine mit Kabeln umwickelte Flasche zu sehen ist. Dabei soll es sich um den Sprengsatz handeln. 

Das Blatt veröffentlichte auch ein Foto, das den Verdächtigen zeigen soll. Er trägt darauf eine Kapuzenjacke oder einen Hoodie, über der rechten Schulter hängt ein heller Beutel. Die Staatsanwaltschaft bereitet eine detaillierte Öffentlichkeitsfahndung mit einem Foto aus einer Überwachungskamera vor. Gesucht wird nach Angaben des Sprechers ein 30 bis 35 Jahre alter Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt.

Sprengung in Park in Neukölln

Bundespolizisten wollten den Mann am Mittwochnachmittag am S-Bahnhof Neukölln "verdachtsunabhängig" kontrollieren, wie es hieß. Die Streife habe versucht, den Mann festzuhalten und ergriff dabei einen Stoffbeutel, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Mann konnte sich demnach lösen, ließ die Tasche aber fallen und flüchtet über die Gleise. 

In dem Beutel habe sich unter anderem "ein mit Klebeband umwickeltes Päckchen" befunden, hieß es. Dies sei als Sprengstoff identifiziert worden. Der Sprengstoff wurde nach Polizeiangaben später in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt. 

Im Park Thomashöhe haben Experten Sprengstoff gesprengt.
Im Park Thomashöhe haben Experten Sprengstoff gesprengt. Bild: Christoph Soeder/dpa

Bei dem Mann wurde laut Staatsanwaltschaft ein Ausweis gefunden, der aber auf eine andere Person ausgestellt ist - laut "B.Z." auf einen 30-jährigen Polen. Der Ausweis soll nach dem Bericht seit Januar 2022 als gestohlen oder unterschlagen gemeldet sein. Ein erster Abgleich der Polizei mit Aufnahmen aus Überwachungsvideos habe ergeben, dass es sich bei dem Flüchtigen nicht um den Ausweisbesitzer handele, hieß es von der Staatsanwaltschaft. 

Polizeigewerkschaft sieht Terrorgefahr an Bahnhöfen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte unterdessen vor der Terrorgefahr an Bahnhöfen. "Auch in dem Bereich terroristischer Vorbereitungen oder Anschläge spielen Bahnhöfe immer mehr eine Rolle", sagte der GdP-Vorsitzende für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, "Rheinischen Post" (Freitag). Dies zeige der Fall in Neukölln. Roßkopf bemängelte, der Bundespolizei fehlten etwa 3.500 Beamte an den Bahnhöfen. Außerdem sei dort eine Überwachung mit modernster Technik zur Gesichtserkennung erforderlich. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
17:36 Uhr
3 min.
Braten im Akkord: In diesem Gasthof im Erzgebirge werden 1500 Martinsgänse serviert
Hochbetrieb: In der Küche bereitet Petra Martin die Gänsekeulen zu.
Martinsgans bei Familie Martin: Ganze Busladungen an Hungrigen steuern aktuell den Gasthof Dittmannsdorf an. Trotz des großen Zuspruchs geht für Gastwirtin Petra Martin die Rechnung gerade so auf.
Georg Müller
06.11.2024
2 min.
Mutter und Töchter in Berlin getötet - Verdächtiger gefasst
Die drei Toten waren in Berlin-Marzahn gefunden worden. (Archivbild)
Am Sonntag fand die Polizei drei Leichen in einer Berliner Wohnung. Nun wurde der mutmaßliche Täter gefasst - weit weg von Berlin.
11.11.2024
5 min.
Klimagipfel in Baku - Worum es geht und was die Hürden sind
Flutkatastrophen wie in Spanien sind durch die Erderwärmung häufiger und intensiver geworden. (Archivbild)
Die Welt steuert auf eine unberechenbare Klima-Zukunft zu. Kann auf der Weltklimakonferenz ein anderer Kurs eingeschlagen werden? Die Wahl von Donald Trump macht dies nicht einfacher.
Larissa Schwedes, dpa
09.11.2024
4 min.
Keine Hoffnung für Arbeitsplätze am Zwickauer Standort von Zulieferer GKN: „Bald ist hier keiner übrig“
Bald Geschichte: Das GKN-Werk in Zwickau schließt und kein Investor will es haben.
Alle Beteiligten scheinen deprimiert. Die Jobs sind futsch. Volkswagen hat kein Interesse. Derzeit, heißt es, interessieren sich nur Finanzinvestoren für das Grundstück. Wer trägt Verantwortung?
Jonas Patzwaldt
11.11.2024
2 min.
Eintracht Frankfurt genießt Marmoush-Show und Momentaufnahme
Kevin Trapp parierte gegen Ermedin Demirovic.
Markus Krösche schwärmt von Angreifer Omar Marmoush, der auch in Stuttgart abliefert. Die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt mahnen aber noch zur Vorsicht - trotz des Höhenfluges.
01.11.2024
3 min.
Sprengstoff-Fund in Berlin - Polizei sucht Bahngleise ab
Polizeieinsatz am S-Bahnhof Neukölln.
Polizisten stoppen an einem Berliner S-Bahnhof einen Mann - und stoßen auf hochexplosiven Sprengstoff. Dem Verdächtigen gelingt die Flucht. Ein weiterer Polizeieinsatz sorgt für neue Rätsel.
Mehr Artikel