Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Panorama
Nächtlicher Busunfall - viele Verletzte, unklare Ursache

Mitten in der Nacht kippt ein Flixbus neben einer Autobahn um – viele Menschen unterschiedlicher Nationen werden verletzt, teils schwer. Was zu dem nächtlichen Unglück geführt hat, ist noch unklar.

Röbel.

Schuhe, Kopfhörer, Getränke und weitere Habseligkeiten liegen am Vormittag in der Böschung neben der Autobahn 19 in Mecklenburg-Vorpommern. Daneben der schwerbeschädigte Flixbus, der am Abend zuvor in Kopenhagen losgefahren war und nun von einem Kran aufgerichtet wurde. 

Kurz nach Mittag hätte der Doppeldecker laut Flixbus in Wien ankommen sollen. In der Nacht zuvor war er demnach gegen 22.00 Uhr per Fähre auf Fehmarn angekommen, bevor er Kurs auf Rostock und später Berlin nahm. Laut Polizei endete die Fahrt abrupt am frühen Morgen für die 54 Passagiere und zwei Busfahrer. 

Aus noch ungeklärter Ursache kam der Bus demnach gegen 2.40 Uhr bei Röbel rechts von der Fahrbahn ab und kippte um. Laut Polizei wurden 25 Menschen leicht und 6 schwer verletzt. Ein Fahrgast wurde eingeklemmt und erst nach zwei Stunden befreit. Er wurde laut Polizei für eine Notoperation per Hubschrauber nach Berlin geflogen. Am Abend kam vorläufige Entwarnung: Die Operation sei gut verlaufen und der Gesundheitszustand des Mannes stabil, teilte die Polizei auf Anfrage mit. 

Fahrgäste mit vielen verschiedenen Nationalitäten

Die weiteren Verletzten wurden laut Polizei in umliegende Krankenhäuser gebracht. Unverletzte Passagiere habe ein Bus der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) nach Röbel gebracht, sagte ein Sprecher des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort seien sie versorgt und teils von Angehörigen abgeholt worden. Einige traten demnach ihre Weiterreise selbst an. Flixbus organisierte zudem einen Ersatzbus, der Menschen samt Gepäck zum Zentralen Omnibusbahnhof nach Berlin bringen sollte.

Die Reisenden haben laut Polizei viele verschiedene Nationalitäten.
Die Reisenden haben laut Polizei viele verschiedene Nationalitäten. Bild: Jens Büttner/dpa

In dem Bus saßen nach Polizeiangaben Menschen mit 23 verschiedenen Nationalitäten, etwa Deutsche, Schweden, Dänen, Polen, Ukrainer, Franzosen, Italiener aber auch Syrer, Chinesen, Australier, Inder, Kanadier und Japaner. Dabei hätten viele auch ohne dänische Nationalität ihren Wohnsitz dort. Botschaften würden in Kenntnis gesetzt.

Unfallursache noch unklar

Zur Klärung der Unfallursache wurde ein Dekra-Sachverständiger hinzugezogen. Außerdem sollten Vernehmungen der Fahrgäste und Busfahrer dabei helfen. Dafür müssen laut Polizei aber teils Dolmetscher organisiert werden, etwa weil die Busfahrer Georgier sind. Der Bus sollte laut Polizei auf das Gelände eines Abschleppunternehmens gebracht werden und sei für weitere Ermittlungen beschlagnahmt. Der Schaden wurde auf 500.000 Euro geschätzt, einschließlich etwaiger Schäden an der Autobahn.

Laut Flixbus machte der Bus vorliegenden Daten zufolge zuletzt 1.45 Uhr eine Pause. Das Fahrzeug stamme aus dem Baujahr 2025. Der Fahrer verfüge über langjährige Fahrpraxis. "Wir stehen in engem Austausch mit der Polizei und den zuständigen Behörden vor Ort, um die Ursache des Unfalls schnell und umfassend aufzuklären." Sobald gesicherte Informationen zum Unfallhergang vorlägen, werde das Unternehmen diese transparent und zeitnah kommunizieren.

Ein Flixbus ist von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt.
Ein Flixbus ist von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt. Bild: René Schröder/NEWS5/dpa

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schrieb auf der Plattform X: "Schrecklich. Ich wünsche allen Verletzten gute Besserung. Vielen Dank allen Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln."

Im Laufe des Vormittags wurde der Bus unter anderem mit einem Kran geborgen. Nach stundenlanger Vollsperrung in Richtung Berlin wurde die Autobahn am frühen Nachmittag wieder freigegeben.

Flixbus-Unfall im Januar

Schon im Januar war auf der A11 im Nordosten Brandenburgs ein Flixbus auf dem Weg von Berlin nach Stettin von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt. Die Polizei ging von einem witterungsbedingten Unfall aus. Zwei Menschen kamen damals ums Leben, elf weitere wurden verletzt. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
17.07.2025
1 min.
Bus in England verunglückt – Ein Kind tot, viele Verletzte
Ein Kind ist bei einem Busunfall in England ums Leben gekommen.
Im Südwesten Englands kippt ein Bus mit Schulkindern um und rutscht eine Böschung hinunter. Der britische Premierminister zeigt sich bestürzt.
19.07.2025
2 min.
Begeisterung in Oelsnitz: Konzert mit Stefanie Hertel und Familie bringt Publikum in voller Katharinenkirche in Schwung
Stefanie Hertel (Mitte) sang mit ihrer Familie in der Katharinenkirche in Oelsnitz.
Sängerin Stefanie Hertel ist in ihrer Heimatstadt mit Ehemann Lanny Lanner und Tochter Johanna Mross als Familienband More Than Words aufgetreten. Warum das Mini-Konzert als ein Dankeschön galt.
Christian Schubert
11.07.2025
2 min.
Reisebus mit Senioren kommt von Straße ab - sechs Verletzte
Nach ersten Erkenntnissen hatte der Busfahrer gesundheitliche Probleme.
Am Abend verunglückt ein Reisebus aus den Niederlanden auf einer niedersächsischen Bundesstraße. Unterwegs war eine Seniorengruppe. Der Fahrer und mehrere Mitreisende werden verletzt.
14:41 Uhr
2 min.
Japans Regierungskoalition vor Wahlschlappe
Japans Regierungskoalition droht bei der Oberhauswahl eine Niederlage.
Die Regierungskoalition von Ministerpräsident Ishiba hat im mächtigen Unterhaus des Parlaments keine Mehrheit mehr. Nun muss sie das Gleiche im Oberhaus befürchten.
14:00 Uhr
3 min.
Besuch aus Kassel: Wie 20 Kulturprofis Chemnitz sehen und warum sie wiederkommen wollen
Zum Besuchsprogramm gehörten das Schloßbergmuseum und das Esche-Museum Limbach-Oberfrohna.
Der Verein besteht aus Kulturakteuren und akademischen Fachleuten. 2015 wollte Kassel selbst Kulturhauptstadt werden. Nun reisten sie in den Osten. Die Sichtweise unterscheidet sich von klassischen Tagestouristen. Begeisterung und Detailkritik mischen sich.
Jens Kassner
19.07.2025
3 min.
„Das ist ein Albtraum“: Was der Bühnen-Brand bei Tomorrowland für das Sonne-Mond-Sterne-Festival im Vogtland bedeutet
Die Hauptbühne beim Festival SMS setzt auf LED. Auch „Gebrüder Brett“ sind 2025 wieder dabei.
Tomorrowland in Flammen, Verletzte gab es keine. Die Macher des an der Bleilochtalsperre Saalburg bevorstehenden Sonne-Mond-Sterne-Festivals sind alarmiert. Wie sicher ist das Vogtland-Event?
Martin Sünderhauf
Mehr Artikel