„Taktlos“, „schwer zu ertragen“: So reagiert das Netz auf das Scholz-Interview mit Caren Miosga
Am Sonntagabend war Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast bei Caren Miosga. Ampel-Aus, Lindner, Neuwahlen: Sechzig Minuten lang wurde in der ARD getalkt. Insbesondere die Moderatorin bekam Kritik ab.
Berlin.Die Ampel ist Geschichte. Nun fragt sich Deutschland: Wann kommen Neuwahlen? Bislang galt: Bundeskanzler Olaf Scholz will im Januar die Vertrauensfrage stellen, die Deutschen würden dann im März an die Wahlurnen gerufen. Doch nach einem TV-Auftritt könnte nun auch alles eher kommen.
Am Sonntagabend war Scholz bei ARD-Talkerin Caren Miosga zu Gast. Und dort gab es in Sachen Vertrauensfrage plötzlich Überraschendes vom Kanzler zu hören: „Dass ich noch vor Weihnachten die Vertrauensfrage stelle, wenn das alle gemeinsam so sehen, ist für mich überhaupt kein Problem.“ Heißt: Wenn sich SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und Unionsfraktionschef Friedrich Merz einig seien. Scholz gibt den Ball ab an die Fraktionschefs. Merz hätte Neuwahlen gerne schon im Januar. Das würde Wahlkampf auf den Weihnachtsmärkten bedeuten.
User greifen Caren Miosga an
Daneben sprach der SPD-Kanzler etwa auch über das Ampel-Aus. Er warf dem entlassenen Finanzminister Christian Lindner (FDP) vor, dieser habe deutsche Renten kürzen wollen, um der Ukraine Waffenhilfe zu geben. „Müssen die Bürgerinnen und Bürger, die Rentnerinnen und Rentner das bezahlen? Die Antwort ist nein!“, so Scholz. Dass Tesla- und X-Chef Elon Musk über ihn schrieb „Olaf ist ein Narr“ kommentierte der Sozialdemokrat so: „Es adelt mich.“
Im Netz sorgte die Sendung für reichlich Gesprächsstoff. Insbesondere Moderatorin Miosga bekam ordentlich eingeschenkt. „Schwer zu ertragen, dieser inquisitorische Stil“, kritisierte eine Userin auf Instagram einen Videoschnipsel der Sendung. Eine andere befand: „Frau Miosga war sehr taktlos gegenüber Herrn Scholz, abwertend und peinlich zugleich.“
Eine weitere Nutzerin warf der ARD-Frau gar vor: „Mit Merz kuschelt Miosga bis an die Grenze der Peinlichkeit - und der Bundeskanzler kann froh sein, wenn er mal einen Satz ausreden darf.“
Derweil fuhr der Noch-Kanzler durchaus Lob ein: „Endlich ein Politiker der sich von Miosga nicht für dumm verkaufen lässt“, war etwa zu lesen oder auch „Der Kanzler hat sich trotz der wiederholten und stilistisch einfachen bis frechen, redundanten bis respektlosen Fragen nicht aus der Ruhe bringen lassen“.
Aber: Scholz hat nicht nur Fans. „Schlechtester Kanzler aller Zeiten!“, erboste sich ein User. Ein anderer setzte noch eins drauf: „Alle wollen, dass Olaf endlich verschwindet.“ Immer wieder waren auch drei Worte zu lesen: Nicht mein Kanzler. (phy)