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"Florida ist kein Ort, an dem diese Art von Verhalten willkommen ist", sagt Gouverneur Ron DeSantis. (Archivbild)
"Florida ist kein Ort, an dem diese Art von Verhalten willkommen ist", sagt Gouverneur Ron DeSantis. (Archivbild) Bild: Lynne Sladky/AP/dpa
Panorama
Tate-Brüder in Florida - Gouverneur distanziert sich

Andrew und Tristan Tate werden in Rumänien schwere Vorwürfe gemacht - sie sollen Frauen zu Sex-Videos gedrängt haben. Jetzt konnten sie in die USA ausreisen. Hat US-Präsident Trump etwas damit zu tun?

Ford Lauderdale.

Der umstrittene Influencer Andrew Tate und sein Bruder Tristan haben Rumänien verlassen und sind in den USA angekommen. Gegen die beiden wird in dem südosteuropäischen Land wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und Menschenhandel ermittelt. Seit ihrer Festnahme im Dezember 2022 konnten sie Rumänien nicht verlassen. 

Die rumänischen Behörden bestätigten inzwischen, dass die Ausreise erlaubt worden sei. Medien spekulierten, die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump könne sich für die Tate-Brüder eingesetzt haben. Die beiden haben sowohl die britische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Andrew Tate wandte sich in einem kurzen Statement an die wartenden Journalisten, als er und sein Bruder ein Flughafengebäude in Fort Lauderdale in Florida verließen. Tate betonte, weder er noch sein Bruder seien je für ein Verbrechen verurteilt worden. Den Medien warf er eine Hetzkampagne vor. 

Nachfragen, ob sich Trump für die Ausreiseerlaubnis starkgemacht habe, beantwortete er nicht. Der US-Präsident erklärte vor Journalisten im Weißen Haus, er wisse nichts über die Freilassung der Tate-Brüder aus Rumänien. 

Die beiden sind Unterstützer des Republikaners. Mitte Februar hatte Andrew Tate bei X geschrieben: "Die Tates werden frei sein, Trump ist der Präsident. Die guten alten Zeiten sind zurück. Und sie werden besser sein als je zuvor."

Floridas Gouverneur: "Wir sind daran nicht beteiligt"

Der Gouverneur von Florida wurde nach eigenen Angaben nicht über die Rückkehr der beiden informiert. "Wir sind daran nicht beteiligt. Ich habe darüber in den Medien gelesen", sagte der Republikaner Ron DeSantis auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz.

DeSantis erklärte, er wisse nicht, wie es zu der Rückreise gekommen sei. Im Zweifel sei die US-Regierung dafür zuständig, "die Einreise in die USA zu erschweren". Er sei "zuversichtlich", dass US-Justizministerin Pam Bondi und Heimatschutzministerin Kristi Noem dies prüfen würden. 

Gleichzeitig lote auch der Generalstaatsanwalt von Florida, James Uthmeier, mögliche Maßnahmen auf Ebene des Bundesstaats aus, "um damit umzugehen". DeSantis betonte: "Florida ist kein Ort, an dem man willkommen ist, wenn solche Vorwürfe im Raum stehen." 

Verdacht auf Vergewaltigung und sexuelle Ausbeutung

Tate, ein ehemaliger Kickboxer, hat mit frauenverachtenden Aussagen in sozialen Netzwerken Millionen Jugendliche und junge Männer erreicht. Sein Bruder Tristan assistierte ihm dabei. Die Staatsanwaltschaft in Rumänien wirft den beiden vor, Frauen in die Produktion kommerzieller Sex-Videos gedrängt zu haben. Die Ermittlungen führten zur Identifikation von mindestens 34 mutmaßlichen Opfern, darunter eine 15-Jährige.

Durch die Ausbeutung der Frauen sollen sich die Brüder einen kriminellen Gewinn in Höhe von mindestens 2,8 Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) verschafft haben. Die beiden Brüder weisen alle Vorwürfe zurück.

Die Anklage gegen sie war im Dezember 2023 vom Berufungsgericht in Bukarest als regelwidrig erklärt worden. Die Strafverfolgung dauert dennoch an, sie sind weiterhin verpflichtet, Vorladungen der rumänischen Justiz Folge zu leisten. Zudem liegt auch ein Auslieferungsantrag für die Tate-Brüder aus Großbritannien wegen Vorwürfen der Vergewaltigung und des Menschenhandels vor. 

Rumäniens Justiz wollte sie an London ausliefern, sobald das Verfahren in Rumänien beendet ist. In Großbritannien ist auch ein Zivilverfahren wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung in Millionenhöhe gegen die Tates anhängig. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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