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Venedig verdoppelt Eintrittspreis für Tagestouristen

Im vergangenen Jahr war es noch als Test deklariert. Aber jetzt lässt die Lagunenstadt Tagestouristen wieder Eintritt bezahlen - und zwar doppelt so viel.

Venedig.

Für einen Besuch in Venedig muss jetzt wieder Eintritt bezahlt werden - und zwar so viel wie noch nie. Seit diesem Karfreitag werden für Tagestouristen bis zu zehn Euro fällig, wenn sie ein paar Stunden durch die italienische Lagunenstadt an der Adria schlendern wollen. Bei der Premiere des weltweit einzigartigen Modells im vergangenen Jahr war es nur die Hälfte. 

Die Regelung gilt zunächst durchgehend an allen Tagen bis zum ersten Wochenende im Mai, danach bis Ende Juli an allen Wochenenden von Freitag bis Sonntag. Unter der Woche ist der Eintritt dann wieder frei, so wie im großen Rest des Jahres. Insgesamt muss in diesem Jahr an 54 Tagen gezahlt werden. Auch das ist fast doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Bezahlt wird in der Regel, indem man sich vor der Ankunft übers Internet einen QR-Code besorgt und aufs Handy lädt. 

Fünf Euro für Frühbucher - für die anderen zehn

2024 hatte Venedig als erste Stadt der Welt damit begonnen, von Kurzbesuchern Eintritt zu verlangen - wie in einem Museum. Wer kein Ticket hatte, läuft Gefahr, bis zu 300 Euro Strafe zahlen zu müssen. Davon abschrecken lässt sich bislang jedoch kaum jemand. Im Gegenteil: Die Besucherzahlen für die mehr als anderthalb Jahrtausende alte Stadt, die unter dem Massentourismus schwer zu leiden hat, gingen noch weiter in die Höhe. 

Im Grundsatz läuft nun alles wie im Vorjahr - nur, dass jetzt häufiger und mehr gezahlt werden muss. Wer frühzeitig bucht, darf weiterhin für fünf Euro in die Stadt. Wer sich bis drei Tage vor dem Besuch (oder noch länger) Zeit lässt, muss künftig allerdings das Doppelte blechen. Übernachtungsgäste müssen nach wie vor keinen Eintritt zahlen, aber Kurtaxe.

2,4 Millionen Euro Einnahmen im vergangenen Jahr

Vergangenes Jahr wurden nach Angaben der Behörden 485.000 zahlende Besucher registriert, was der Stadt mehr als 2,4 Millionen Euro in die Kassen spülte. Das bedeutet allerdings auch, dass sich viele Tagestouristen vor dem Bezahlen drückten. Zudem kamen vor allem Rucksack-Urlauber erst nach 16.00 Uhr, wenn keine Gebühr mehr fällig wird. Die Kosten für Entwicklung und Betrieb des Systems sind längst nicht gedeckt. 

Der Strom an Besuchern bringt der Stadt aber auch große Probleme. Heute leben im Zentrum mit seinen Hunderten Kanälen keine 50.000 Einwohner mehr. Dafür gibt es mehr als 50.000 Gästebetten. Pro Jahr kommen mehr als 15 Millionen Besucher. Tendenz: steigend. An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen. 

Allerdings haben viele Zweifel, ob die Gebühr etwas bringt. Auch zehn Euro dürften nur die wenigsten von einem Besuch abhalten. Auf eine Obergrenze, wann Venedig wegen zu vieler Besucher dichtgemacht wird, verzichtet die Stadt weiterhin. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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