Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Übers Internet werden Bilder und Videos von Polizei-Einsätzen verbreitet - das kann Folgen haben. (Symbolbild)
Übers Internet werden Bilder und Videos von Polizei-Einsätzen verbreitet - das kann Folgen haben. (Symbolbild) Bild: Karl-Josef Hildenbrand/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
Panorama
Videos von Polizei-Einsätzen: Gewerkschaften sind besorgt

Wer in sozialen Medien unterwegs ist, stößt auch auf Bilder oder Videos von Polizei-Einsätzen. Die werden mitunter ungefiltert verbreitet - mit Folgen für die Beteiligten.

Berlin.

Bilder und Videos von Polizei-Einsätzen gehen in sozialen Medien immer wieder viral - die Polizei-Gewerkschaften sehen das als Problem. "Das Filmen und Veröffentlichen haben Ausmaße angenommen, die man nicht mehr tolerieren darf", sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt klare Regeln, was und wer überhaupt gefilmt werden darf, und daran hat man sich zu halten."

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) bezeichnete das Filmen und Verbreiten von Aufnahmen ebenfalls als problematisch und verwies auf mögliche Persönlichkeitsrechtsverletzungen. "Polizistinnen und Polizisten haben das Recht am eigenen Bild. Sie dürfen nicht ohne ihre Zustimmung erkennbar veröffentlicht werden", sagte GdP-Chef Kopelke dazu.

Welche Folgen können solche Videos haben?

Die Gewerkschaften warnten, dass vermehrt Polizisten und Polizistinnen im Fokus gezielter Aufnahmen stehen. Das könne Folgen haben - von gezielten Beleidigungen, Hass im Netz bis hin zu Bedrohungen im persönlichen Umfeld, gab Kopelke zu bedenken. Einsatzkräfte oder deren Familien könnten identifiziert und bedroht werden, so die Polizeigewerkschaft. "Unter Hinweis auf gemachte Aufnahmen wird mitunter gezielt damit gedroht."

Immer wieder werden Bilder und Videos von Demonstrationen oder Festnahmen verbreitet, auf denen zum Beispiel zu sehen ist, wie Polizisten mit Beteiligten oder Passanten diskutieren oder in Handgemenge verwickelt sind. Nach den tödlichen Schüssen eines Polizeibeamten auf einen jungen Mann im niedersächsischen Oldenburg warnte die Polizei sogar vor dem Verbreiten von Bildern unbeteiligter Polizisten, die mit dem Einsatz nichts zu tun hatten. Wer sich nicht darin hielt, dem drohten strafrechtliche Konsequenzen.

Was fordern die Gewerkschaften?

GdP-Chef Kopelke forderte: "Insbesondere die Verunglimpfung, Beleidigung und öffentliche Herabwürdigung von Polizistinnen und Polizisten im Einsatz muss konsequent unterbunden werden." Die Polizeigewerkschaft DPolG verlangte vom Gesetzgeber "klare Regelungen, die das Filmen und Verbreiten von Polizeieinsätzen regeln". Eine Abgrenzung zwischen grundsätzlich zulässiger Dokumentation polizeilicher Maßnahmen und unzulässigem Eingriff in das Persönlichkeitsrecht von Beamten sei allerdings schwierig.

"Im Moment ist es unrealistisch, mit geänderten Gesetzen oder Pflichten eine Veränderung zu erwirken", sagte Kopelke und forderte: "Wir erwarten aber von unseren Dienstherren, den Innenministern, mehr Unterstützung und rechtlichen Beistand in Zivil- und Strafverfahren." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
01.01.2000
2 min.
© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
Der Inhalt dieser Seiten ist urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten sind nur für die persönliche Information bestimmt. Jede weitergehende Verwendung, insbesondere die Speicherung in...
20.05.2025
2 min.
25 neue Fahrschulfragen: Testen Sie Ihr Wissen!
Wer darf wann? Eine Aufgabe aus dem traditionellen Sachgebiet „Vorfahrt, Vorrang“.
Die Durchfallquote bei der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung in Sachsen ist hoch. Liegt das an der Menge des Lernstoffs, der Kniffligkeit mancher Fragen oder anderen Dingen? Machen Sie sich selbst ein Bild.
Andreas Rentsch
22.05.2025
3 min.
Polizisten fanden Babyöl und Drogen bei Combs
Die Razzia 2024 in Miami Beach. (Archivbild)
Im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs geht es auch um die sexuellen Exzesse - bei der Durchsuchung seines Hauses wurden die Ermittler fündig.
22.05.2025
2 min.
Landtag debattiert über Probleme bei JVA-Bau in Zwickau
Der Sächsische Landtag debattiert am Donnerstag über das Desaster beim Bau der JVA in Zwickau. (Archivbild).
Manche sehen das Projekt schon in einer Reihe mit großen Bau-Desastern wie dem Berliner Flughafen BER: Die geplante JVA in Zwickau. Sachsen hat dort gemeinsam mit Thüringen eine Problem-Baustelle.
10.05.2025
2 min.
Polizeigewerkschaft fordert mehr Personal für Abschiebungen
Die Gewerkschaft der Polizei in Niedersachsen fordert mehr Personal - auch um bei Rückführungen die Landesaufnahmebehörde unterstützen zu können. (Symbolbild)
Die neue Bundesregierung will mehr abgelehnte Asylbewerber in ihre Herkunftsländer zurückführen. Laut der Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen steht diesem Plan aber ein Personalproblem entgegen.
17.05.2025
3 min.
Polizist in Berlin vor Wache schwer verletzt
Der Polizist schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr und wurde in einem Krankenhaus notoperiert.
Ein Polizist kontrolliert einen Mann. Dann kommt ein Messer ins Spiel, der Beamte erleidet schwerste Verletzungen. Wie ist der aktuelle Stand?
Mehr Artikel