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Sachsen

2025 im Industriemuseum: DDR-Designklassiker und John Cage

Das Industriemuseum Chemnitz versteht sich als Schatzkammer sächsischer Industriegeschichte. Diese ist gefragt, wie jüngste Besucherzahlen zeigen. Was hat das Museum im Kulturhauptstadtjahr zu bieten?

Chemnitz.

Im Kulturhauptstadtjahr 2025 erzählt das Industriemuseum Chemnitz die Geschichten europäischer Industriestädte und widmet sich zudem Produkt- und Designklassikern aus der DDR. Auftakt des Ausstellungsreigens ist ab Ende Januar jedoch zunächst eine ungewöhnliche Schau nach dem Konzept des amerikanischen Künstlers John Cage. Per Zufallsprinzip werden für den "Museum Circle" Exponate von etwa 50 Museen der Region ausgewählt und präsentiert. Was genau zu sehen sein wird, kann Museumsleiter Jürgen Kabus daher noch nicht sagen. Das Konzept soll die Hierarchie zwischen Exponaten und die Deutungshoheit von Museen über die Objekte aufheben. 

"Grünes Gewölbe" sächsischer Industriegeschichte 

In einer weiteren Ausstellung beleuchtet das Museum, das sich selbst als "Grünes Gewölbe" der sächsischen Industriegeschichte sieht, die Geschichte des Spülmittels der Marke fit. Sie begann 1954 in Chemnitz und der Markenname wurde in Ostdeutschland zum Synonym für Spülmittel. Die Form der Flasche wurde einst dem Roten Turm in Chemnitz nachempfunden, der aus dem 12. Jahrhundert stammt und Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war. Eine andere Schau widmet sich einem Küchenstuhl, der in der DDR weit verbreitet war: das Modell EW 1192. Die Ausstellung will den Stuhl als "ungesehenen Designklassiker" beleuchten und über Gestaltung und Modelle informieren. 

Jürgen Kabus, Leiter des Industriemuseums Chemnitz, steht in der Ausstellung zwischen Metallbearbeitungsmaschinen einer ehemaligen Werkstatt aus der Region.
Jürgen Kabus, Leiter des Industriemuseums Chemnitz, steht in der Ausstellung zwischen Metallbearbeitungsmaschinen einer ehemaligen Werkstatt aus der Region. Bild: Hendrik Schmidt/dpa

Unter dem Titel "Tales of Transformation" widmet sich das Museum ab Ende April auch den europäischen Städten Tampere (Finnland), Mulhouse (Frankreich), Manchester (England), Gabrovo (Bulgarien) und Łódź (Polen), die einst wie Chemnitz durch Industrialisierung einen rasanten Aufstieg erlebt haben. Dabei soll es um ihre Entwicklung, Brüche und ihre Situation in der Gegenwart gehen. Ausgehend von der Ausstellung werden Touren zu markanten Orten der industriellen Entwicklung in Chemnitz angeboten. Zudem können Besucher an der Frage mitwirken, wie Chemnitz in Zukunft aussehen soll, erklärte Kabus. 

Knapp 62.000 Besucher

Seinen Angaben nach war das vorige Jahr für das Museum das erfolgreichste seit 2009. Insgesamt hätten die Ausstellungen und Veranstaltungen fast 61.900 Gäste angelockt. Die Industriekultur habe Sachsens Identität geprägt, betonte die Chemnitzer Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky. Das Museum sei Flaggschiff des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum, zu dem auch die Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau, das Besucherbergwerk Zinngrube Ehrenfriedersdorf und die Energiefabrik Knappenrode gehören. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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