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Die Durchfahrt unter der Dresdner Carolabrücke für Schiffe wieder komplett gesperrt. (Archivbild)
Die Durchfahrt unter der Dresdner Carolabrücke für Schiffe wieder komplett gesperrt. (Archivbild) Bild: Robert Michael/dpa
Sachsen
Neue Risse: Dresdner Carolabrücke akut einsturzgefährdet

Seit Anfang Februar passierten Binnenschiffe die Dresdner Carolabrücke wieder. Nach weiteren Brüchen im Material des Bauwerks ist der Verkehr auf der Elbe gestoppt - wegen akuter Gefahr.

Dresden.

Die Abrissarbeiten an der eingestürzten Dresdner Carolabrücke sind wegen weiterer Brüche in der Konstruktion vorerst eingestellt. Auch für die gerade wiederaufgenommene Binnenschiffahrt ist erneut zunächst Schluss. "Zurzeit ist von akuter Einsturzgefahr auszugehen", sagte Brückenexperte Steffen Marx von der TU Dresden der Deutschen Presse-Agentur. 

Am großen Pfeiler auf der Neustädter Seite wurden laut Marx in der Nacht zum sowie am Montag insgesamt sieben Spannstahlbrüche festgestellt. Die neue Gefahrensituation werde derzeit geprüft, sagte er und drängte auf schnelles Handeln. "Der Abbruch muss so schnell wie möglich erfolgen." 

Das an der Elbquerung installierte Schallemissionsmonitoring wies laut Mitteilung der Stadtverwaltung Risse im Spannstahl an der mittleren Stütze D in den Brückenzügen A und B aus. Diese beiden Teile des Bauwerks waren nicht direkt von dem Einsturz im Herbst 2024 betroffen. 

Eine durch Feuchtigkeit ausgelöste Spannungsrisskorrosion gilt als Hauptursache für den Einsturz des Brückenstrangs C, der seit Wochen abgerissen wird. Das führte nach Einschätzung von Experten in Verbindung mit Materialermüdung durch Belastung dazu, dass zahlreiche Spannglieder der Brücke versagten und ihre Spannkraft verloren. 

FDP kritisiert schleppenden Abriss der Brücke

Die FDP kritisierte den schleppenden Abriss der Brücke. Dass 160 Tage nach ihrem Zusammenbruch nicht einmal die Hälfte davon geschafft ist, sei peinlich für Dresden und Deutschland. "Bis heute gibt es keine konkrete Lösung, wie der Neuaufbau der Brücke erfolgen soll. Weder Planungszeitraum noch Baubeginn noch Finanzierung sind geklärt", sagte der Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst. Der Wiederaufbau der eingestürzten Autobahn-Talbrücke in Genua in weniger als zwei Jahren zeige, dass es auch im EU-weiten Rechtsrahmen möglich ist, einen großen Brückenbau schnell zu realisieren. 

Fünf Monate Sperrung der Elbe

Die Durchfahrt unter dem Bauwerk wurde erst vor zwei Wochen mit Einschränkungen für die Binnenschifffahrt freigegeben. "Seit heute früh ist sie wieder komplett gesperrt", sagte der stellvertretende Amtsleiter Helko Fröhner vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe in Dresden. Nun sei die Expertise der Ingenieure abzuwarten. Es müsse eingeschätzt werden, ob die teils eingestürzte Brücke hält und Schiffe wieder durchgelassen werden können. 

Nach dem Einsturz an der Carolabrücke in der Nacht zum 11. September war die Elbe in diesem Abschnitt fünf Monate gesperrt. Die Passage wurde dann Anfang Februar für die gewerbliche Schifffahrt wieder freigegeben, nach Voranmeldung. Mehrere Güter-Schwertransporte und Elbdampfer fuhren problemlos unter ihr durch. Ab Dienstag sollte die Fahrt dann im Einbahnstraßenmodus ohne Einschränkungen frei sein. 

Die beiden noch stehenden Brückenzüge sind wie der auf rund 100 Metern eingestürzte und im Abbruch befindliche Strang C für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Auch deren Abriss ist beschlossene Sache. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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