Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Am 16. und 17. Juli steht beim US-Versandhändler Amazon wieder der Prime Day an.
Am 16. und 17. Juli steht beim US-Versandhändler Amazon wieder der Prime Day an. Bild: Moritz Frankenberg/dpa
Sachsen
08.07.2024

Amazon Prime Day: Verbraucherzentrale Sachsen wirbt für Sammelklage

In wenigen Tagen steht der Amazon Prime Day ins Haus. Zum zehnten Mal können sich Prime-Mitglieder über besondere Angebote freuen. Die Verbraucherzentrale Sachsen hat für den US-Versandriesen ein besonderes Geschenk zum Jubiläum: Sie wirbt für ihre Sammelklage.

Leipzig.

Einkaufen, bis die Karte glüht: Den Prime Day bezeichnet Amazon selbst als „globales Shopping-Event“ mit Exklusiv-Angeboten für Prime-Mitglieder. Für die Mitgliedschaft sind 8,99 Euro pro Monat fällig.

Dann bekommen Kunden unter anderem Zugang zum Streaming-Dienst Prime Video, kostenlosen Premium-Versand, können unbegrenzt Musik streamen – und eben am Amazon Prime Day teilhaben. Der findet dieses Jahr am 16. Und 17. Juli statt. Zum zehnten Mal.

Prime Day: Partystimmung bei Amazon

Mitglieder haben dann „exklusiven Zugang zu hunderttausenden von Angeboten in allen Kategorien“, wirbt das Unternehmen auf seiner Homepage. Etwa aus den Kategorien Bekleidung, Elektronik oder Küche & Haushalt sowie Beauty. Beim Versandhändler dürfte während der Aktion aufgrund des Kundenansturms Ausnahmezustand herrschen – und mit Blick auf die Umsätze Partystimmung.

Der Verbraucherzentrale Sachsen ist derweil wenig nach Feiern zumute. Unter dem Motto „Kämpfen statt Konsum“ will sie ein Zeichen gegen den US-Riesen setzen. Der Prime Day solle die Treue von Prime-Kunden belohnen, äußert der Verein mit Sitz in Leipzig. „Besonders kundenfreundlich hat sich Amazon in jüngster Vergangenheit allerdings nicht verhalten“, heißt es in einer Mitteilung am Montagmorgen.

Verbraucherzentrale klagt gegen Versandriesen

Grund dafür: Zusatzgebühren für den Streamingdienst Prime Video. Wer dort Filme und Serien schaut, muss seit Februar mit Werbeunterbrechungen leben. Wer keine Lust darauf hat, benötigt ein Zusatz-Abo. Für die Verbraucherschützer ein Unding: „Da solche Änderungen nach Auffassung der Verbraucherzentrale Sachsen nur mit aktiver Zustimmung der Kund*innen möglich sind, hat sie Sammelklage eingereicht – die erste gegen den Online-Riesen in Deutschland.“

Amazon habe die Werbeänderung zwar im Vorfeld via E-Mail angekündigt, das Vorhaben dann aber ohne Einwilligung der Kunden umgesetzt. „Die einzige Möglichkeit des Widerspruchs bestand im Abschluss eines Zusatz-Abos in Höhe von 2,99 Euro, um das ursprüngliche Angebot weiter nutzen zu können.“ Die Verbraucherzentrale fordert nun eine Rückerstattung der zusätzlich geleisteten Zahlungen für alle Prime-Kunden: „Für ein Jahr läge die Entschädigung also bei 35,88 Euro. Da das Verfahren voraussichtlich mehrere Jahre läuft, kann die Summe entsprechend anwachsen.“

Hier können Sie sich der Sammelklage anschließen

Dabei sei es unerheblich, ob die Nutzer das Zusatz-Abo für werbefreies Streaming abgeschlossen hätten oder nicht. „Auf Entschädigung oder Rückerstattung können allerdings nur die Prime-Nutzer hoffen, die sich unserer Sammelklage anschließen“, wird Michael Hummel, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen, zitiert.

Die Anmeldung zur Klage ist demnach kostenfrei und erfolgt über ein Formular auf der Seite des Bundesamts für Justiz. Antworten auf Fragen dazu sowie eine Ausfüll-Hilfe bietet die Verbraucherzentrale Sachsen auf ihrer Homepage an. Anfang Juni hatten sich bereits mehr als 18.000 Menschen der Klage angeschlossen. (phy)

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
Das könnte Sie auch interessieren
13:39 Uhr
2 min.
Elsterberger Waldbad beendet Saison mit dickem Besucherplus
Bademeister Jens Beckert mit dem Dankeschönschild, das am Badausgang stand. Damit bedankte er sich bei den Gästen.
In der Anlage wurden rund 21.000 Badegäste gezählt. Am Rekordtag im Juli kamen mehr als 1000 Besucher. Jetzt wird das Bad winterfest gemacht.
Jürgen Stefaniak
13.09.2024
2 min.
Diese Webcam zeigt den Abriss der Carolabrücke in Dresden
Die Carolabrücke in einer Webcam-Aufnahme am Freitagnachmittag vom Hotel am Terrassenufer.
Dank einer Kamera auf einem Hotel kann man die Abrissarbeiten an der Carolabrücke und die Hochwasserlage an der Elbe in aktuellen Videobildern mitverfolgen.
Tobias Wolf und Oliver Hach
12.09.2024
4 min.
Insolvenz: Familienbetrieb im Erzgebirge muss aufgeben
Seit Anfang September ist Ausverkauf bei „Mei Laden“ am Barbara-Uthmann-Ring in Annaberg-Buchholz. Die Filiale schließt. Der Geschäftsführer hat Insolvenzantrag gestellt.
Benjamin Weinhold zieht die Reißleine. Schweren Herzens. In wenigen Wochen schließt er in Annaberg seine vorletzte Filiale. Einst waren es zwölf Geschäfte, die Waren im Niedrigpreissegment angeboten haben. Nur für einen Laden gibt es noch Hoffnung.
Patrick Herrl
07.06.2024
3 min.
Amazon Prime: Schon mehr als 18.000 Nutzer wollen gegen Streamingdienst klagen
Amazon Prime hat etwa 17 Millionen Kunden in Deutschland.
Der Streamingdienst verärgerte viele seiner Kunden mit Zusatzgebühren für Werbefreiheit. Die Verbraucherzentrale Sachsen geht juristisch gegen Amazon vor. Wie betroffene Kunden jetzt noch davon profitieren können.
Jürgen Becker und Kornelia Noack
29.08.2024
3 min.
„Finde ich dumm“: So reagiert das Netz auf die neuen Versandkosten bei Amazon
Amazon liefert ab sofort nur noch ab einem Mindestbestellwert kostenlos an Paketabholstationen.
Schlechte Nachrichten für alle, die bislang durch einen Trick auch ohne Prime-Abo versandkostenfrei ihre Pakete von Amazon erhalten haben: Der Versandriese schiebt dem jetzt einen Riegel vor. So reagieren die Kunden.
Jürgen Becker
13:30 Uhr
4 min.
Mittweida: Runden drehen für den guten Zweck
Starkes Team: Der SC 1999 Altmittweida nahm zum ersten Mal am Spendenlauf der Hospizdienste teil.
Petrus ist ein Sportler: Pünktlich zum Start des Spendenlaufes der Hospizdienste drehte der Wettergott den Regenwasserhahn zu. Beste Bedingungen im Stadion „Am Schwanenteich“ in Mittweida.
Ingolf Rosendahl
Mehr Artikel