Zwei deutsche Rentner sind in der Böhmischen Schweiz wandern gegangen. Doch dann wurde nicht nur der Himmel schwarz.
Zwei deutsche Touristen sind am Samstagnachmittag nahe der Grenze zu Sachsen in Tisá vom Blitz getroffen worden. Andere Wanderer fanden sie unter einem Baum. Nach deren Angaben waren die Verletzten - ein Mann und eine Frau - stark „desorientiert“.
Foto zeigt: Blitz ging mitten durch die Brust
Die tschechische Bergwacht hat jetzt ein Foto der deutschen Touristin veröffentlicht, die am Samstag während der Wandertour in der Böhmischen Schweiz vom Gewitter überrascht und verletzt wurde. Der Blitz traf sie mitten in die Brust, brannte ein Loch in ihr T-Shirt, wie auf dem Foto zu sehen ist.
Tyssaer Wände bei Touristen beliebt
Nahe der Grenze zu Sachsen war am Nachmittag ein heftiges Unwetter niedergegangen. Die beiden Touristen waren etwa 40 Autominuten von Dresden entfernt im Gebiet der Tyssaer Wände (tschechisch Tiské stěny) unterwegs - so wird in Tschechien eine Felsenstadt im Westen der Böhmischen Schweiz unweit der landschaftlichen Grenze zum Erzgebirge genannt. Das Gebiet nahe dem namensgebenden Ort Tisá (Tyssa) mit seinen bis zu 30 Meter hohen Felsen gilt als eine der größten touristischen Attraktionen der Böhmischen Schweiz.
Andere Wanderer fanden die Verletzten
Laut Bergdienst hatten die beiden Ausflügler Schutz vor dem Gewitter unter einem Baum gesucht. Eine andere Gruppe deutscher Wanderer habe die Frau und den Mann nach dem Blitz-Einschlag zwischen den Ortschaften Tyssa (tschechisch Tisa) und Raitza (Rájec) gefunden, berichtet die Bergwacht auf Facebook. Sie hätten die beiden zum nahen Rastplatz „Am Kreuz“ gebracht und die Bergwacht alarmiert.
Verletzte kamen nach Ústí nad Labem
„Nach der ersten Untersuchung stellten wir bei beiden Touristen Verbrennungen im Brustbereich fest“, so der Chef der regionalen Bergwacht, Miroslav Račko. „Blitzeinschläge waren aufgrund der Brandlöcher in der Kleidung recht eindeutig.“ Der Mann habe unter anderem über starke Gesichtsschmerzen und Sehstörungen auf einem Auge geklagt. Beide verletzten Personen seien zur weiteren Behandlung vom Rettungsdienst nach Ústí nad Labem gebracht worden - eine mit Verdacht auf schwere und die andere mit mittelschweren Verletzungen, wie ein Sprecher des Rettungsdiensts der Zeitung „Ústecký Deník“ sagte.
Behörden warnen Wanderer
Die tschechischen Behörden appellieren in diesem Zusammenhang noch einmal dringend an Touristen, bei Wanderungen unbedingt aufs Wetter zu achten und Karten dabei zu haben. Allerdings gibt es nicht überall in der Böhmischen Schweiz Handy-Empfang. (juerg)