Auch bei Aldi in Sachsen: Was ab jetzt an der Kasse neu ist
Ab sofort zieht auch Aldi Nord mit einer Neuerung nach, die viele Supermärkte oder Drogerien schon längst anbieten - und geht dabei noch einen Schritt weiter.
Chemnitz.Immer mehr Geldinstitute reduzieren die Anzahl ihrer Geldautomaten und machen Filialen dicht. Viele Bürger kommen dadurch schlechter an Bargeld heran. Die Banken verweisen daher oft auf die Supermärkte, bei denen es ebenfalls möglich ist, an der Kasse Geld abzuheben. Bei Rewe, Penny und anderen Anbietern ist das seit Jahren der Fall. Aldi Nord hatte sich lange diesem Trend verschlossen. Doch seit dieser Woche können Kunden in allen 2200 Filialen in Ost-, West- Norddeutschland des Discounters ebenfalls Bargeld an der Kasse bekommen - und zwar auch mit einer Karte, die andere Märkte nicht akzeptieren.
Bargeld gibt es ab einem Einkaufswert von einem Euro
Geld kann an der Kasse bei Aldi Nord nach eigenen Angaben ab einem Einkaufsbetrag von einem Euro abgehoben werden. Bei Rewe und Penny ist das schon ab einem Einkaufswert von einem Cent möglich. Bei Edeka entscheiden die Kaufleute für ihre Märkte selbst über die Mindestsumme. Wie bei der Konkurrenz können bei Aldi Nord maximal 200 Euro abgehoben werden - und zwar in Zehn-Euro-Schritten.
Aldi macht auch vielen Sachsen das Geldabheben jetzt bequemer
Doch in einem Punkt ist Aldi Nord jetzt den meisten Konkurrenten voraus: Geldabheben ist dort nämlich nun nicht nur mit allen Maestro- und V-Pay-Girocards sowie Master- und Visa-Kreditkarten oder kontaktlos über das Smartphone möglich. Angenommen werden auch Debitkarten.
Das unterscheidet die Girokarte von der Debitkarte
Die Debitkarte ist eine Mischung aus Giro- und Kreditkarte. Sie wird von den meisten Banken seit 2023 standardmäßig zum Konto ausgegeben. Davor gab es meist zum Konto eine Girokarte, die auch umgangssprachlich EC-Karte oder Geldkarte genannt wird. Manchmal gab es auch eine Kreditkarte dazu. Inzwischen ist die Girokarte allerdings kostenpflichtig. Deshalb begnügen sich viele Bankkunden mit der Debitkarte. Die wird allerdings von den wenigsten Supermärkten akzeptiert. Geldabheben ist damit zum Beispiel bei Rewe und Penny nicht möglich. Auch bei Edeka läuft die Debitkarte vielfach ins Leere. Durch Aldi Nord wird das Geldabheben für viele Supermarkt-Kunden auch in Sachsen jetzt leichter.
Geldabheben an der Kasse beliebt
Den Weg zum Bankautomaten oder in die Bank-Filiale sparen sich immer mehr Menschen, das Abheben an der Supermarktkasse wird immer beliebter: Laut einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI haben Super-, Drogerie- und Baumärkte im vergangenen Jahr 12,31 Milliarden Euro an Kunden ausgezahlt. Das ist ein Plus um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diesen Service lassen sich die Händler auch einiges kosten. Laut dem Kölner EHI müssen sie pro Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausbezahlten Beitrags als Gebühr bezahlen – 2023 summierte sich das auf über 17,2 Millionen Euro. Das sind 25,7 Prozent mehr als im Vorjahr. ( juerg)