QR Code
Jetzt App herunterladen!
Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen
Schlagersängerin Melanie Müller legt Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung ein. (Archivbild)
Schlagersängerin Melanie Müller legt Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung ein. (Archivbild) Bild: Jan Woitas/dpa
Sachsen

Berufungsprozess gegen Melanie Müller nicht vor dem Frühjahr

Ballermann-Sängerin Melanie Müller hat nach Urteil des Amtsgerichts Leipzig auf einem Konzert den Hitlergruß gezeigt. Die 36-Jährige legte Berufung ein. Weiter geht es erst in einigen Monaten.

Leipzig.

Schlagersängerin Melanie Müller hat ihre Verurteilung wegen Zeigens des Hitlergrußes nicht akzeptiert und steht deshalb im kommenden Jahr erneut vor Gericht. Nachdem die Verteidigung der 36-Jährigen Rechtsmittel eingelegt und diese vor Ablauf der Frist nicht konkretisiert hatte, werde dies nun als Berufung eingestuft, sagte ein Sprecher des Leipziger Amtsgerichts auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Damit ist das Landgericht Leipzig am Zug. Ein Prozesstermin steht nach Angaben eines Gerichtssprechers noch nicht fest. Es werde aber sicher mehrere Monate dauern, ehe es zur Berufungsverhandlung kommt. Dabei sei dann auch eine komplett neue Beweisaufnahme denkbar.

Gericht: Müller hatte mehrmals den Hitlergruß gezeigt

Das Amtsgericht hatte die frühere RTL-Dschungelkönigin am 23. August wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Drogenbesitzes zu einer Gesamtgeldstrafe von 160 Tagessätzen zu je 500 Euro, also 80.000 Euro, verurteilt.

Laut Gericht hatte Müller bei einem Konzert in Leipzig im September 2022 mehrmals den Hitlergruß gezeigt. Zudem hatten Ermittler bei einer Durchsuchung von Müllers Wohnung 0,69 Gramm Kokaingemisch und eine Ecstasy-Tablette entdeckt. Bei dem Strafmaß war der Richter am Amtsgericht deutlich über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinausgegangen. Diese hatte 95 Tagessätze à 60 Euro gefordert - also 5.700 Euro. Die Verteidigung hatte auf einen Freispruch in beiden Anklagevorwürfen plädiert.

Schlagersängerin hatte Vorwürfe zurückgewiesen

Müller hatte in dem Prozess die Anklagevorwürfe über ihren Verteidiger stets zurückgewiesen. Bei der Handbewegung habe es sich um eine anheizende Geste für das Publikum gehandelt, hatte ihr Rechtsanwalt Adrian Stahl erklärt. Sie habe die Armbewegung schon bei vielen Konzerten gemacht, und zwar zu dem Schlachtruf: "Zicke Zacke, Zicke Zacke, hoi, hoi, hoi". Überdies habe seine Mandantin keine rechte Gesinnung und sei unpolitisch.

In dem erstinstanzlichen Verfahren hatte die Sängerin keine konkreten Angaben zu ihrem Einkommen gemacht. Daher hatte der Richter ihr Einkommen geschätzt. Er ging davon aus, dass Müller noch immer zahlreiche Auftritte auf Mallorca sowie jeweils eine Wohnung in Deutschland und auf der spanischen Urlaubsinsel habe. "Sie haben einen auffällig luxuriösen Lebensstil", hatte der Richter gesagt. Er schätzte daraufhin das Einkommen Müllers auf etwa 15.000 Euro pro Monat.

Landgericht überprüft bei Berufung das Urteil aus erster Instanz

Bei einer Berufung überprüft das Landgericht das Urteil aus erster Instanz sowohl in rechtlicher als auch in tatsächlicher Hinsicht. Melanie Müller und ihr Management wollten sich auf Anfrage nicht äußern. 

Müller wurde im sächsischen Oschatz geboren. 2014 gewann sie die achte Staffel der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" und war danach noch in zahlreichen TV-Formaten zu sehen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Das könnte Sie auch interessieren
05.12.2024
3 min.
Stempel sammeln im Bonusheft ist bald Geschichte
Noch ist die Papier-Variante beim Bonusheft Standard.
Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, wird von seiner Kasse mit hohen Zuschüssen belohnt. Künftig soll der Nachweis digital erfolgen. Das hat Vorteile.
Kornelia Noack
22:57 Uhr
2 min.
988-Millionen-Dollar-Paket: Neue Ukraine-Hilfe aus den USA
Die scheidende US-Regierung stellt Kiew in den restlichen Wochen von Präsident Bidens Amtszeit weitere Militärhilfen bereit. (Archivbild)
Die USA sind unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden der größte Waffenlieferant der Ukraine. In den restlichen Wochen von dessen Amtszeit fließt noch mal viel Hilfe an Kiew.
05.12.2024
1 min.
Mutmaßliche Affen-Entführer in Chemnitz vor Gericht
Der Diebstahl von Affendame Ruma aus dem Leipziger Zoo wird am Donnerstag am Amtsgericht Chemnitz verhandelt (Symbolfoto)
Ein Entführungsfall aus dem Leipziger Zoo beschäftigt das Amtsgericht Chemnitz. Dabei geht es um Bartaffen-Dame Ruma. Kriminelle hatten sie im Frühjahr in ihrem Gehege gekidnappt.
16:10 Uhr
3 min.
Mutmaßliche Affen-Entführer vor Gericht - kein Urteil
Der Diebstahl eines Affen aus dem Leipziger Zoo sorgte im Frühjahr für Schlagzeilen. Die Entführer müssen sich vor dem Amtsgericht Chemnitz verantworten.
Schock im Leipziger Zoo: Am Osterwochenende entführen Kriminelle Affendame Ruma aus ihrem Gehege. Mehrere Tage halten sie das Tier in ihrer Gewalt. Doch die Anklage listet noch viel mehr auf.
22:51 Uhr
2 min.
Wenders beim Europäischen Filmpreis für Lebenswerk geehrt
Wim Wenders wurde für sein Lebenswerk geehrt.
Wim Wenders gehört zu den bedeutendsten deutschen Regisseure. Beim Europäischen Filmpreis bedankt er sich für die Auszeichnung fürs Lebenswerk - und spielt auf die US-Wahlen an.
06:12 Uhr
4 min.
Brennende Lagerhalle in Halsbrücke: So ist der Großeinsatz der Feuerwehr gelaufen
Update
Das Drohnenbild vom Samstagvormittag zeigt das Ausmaß des Brandes in Halsbrücke bei Freiberg.
In den frühen Morgenstunden des Samstags ist in einem Metallverarbeitungsbetrieb nahe der S 196 ein Feuer ausgebrochen. Im weiten Umkreis heulten die Sirenen. Gibt es Informationen zur Umweltbelastung?
Thomas Kaufmann, Steffen Jankowski und Marcel Schlenkrich
Mehr Artikel