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Die Sorge um die Zukunft ostdeutscher Standorte des US-Chemiekonzerns Dow - wie hier im sächsischen Böhlen - ist groß. (Archivbild)
Die Sorge um die Zukunft ostdeutscher Standorte des US-Chemiekonzerns Dow - wie hier im sächsischen Böhlen - ist groß. (Archivbild) Bild: Sebastian Willnow/dpa
Sachsen
Chemiegewerkschaft: Eine Baustelle nach der anderen im Osten

Die Chemiegewerkschaft warnt vor Jobverlusten in Ostdeutschland und will für unsicher gewordene Industriestandorte kämpfen. Baustellen gibt es für die IG BCE einige.

Erkner.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hat gegen eine drohende Kürzung der Produktion des US-Chemiekonzerns Dow protestiert und eine schwierige Lage für den Industriestandort Ostdeutschland beklagt. Die Landesbezirksleiterin Nordost der Gewerkschaft, Stephanie Albrecht-Suliak, sagte, besonders in Ostdeutschland tue sich "eine Baustelle nach der anderen" auf. "Für 100 Tage Onboarding hat die neue Bundesregierung keine Zeit." 

Gewerkschaft will Lösung für Erhalt des Dow-Anlagenbetriebs 

Anlässlich ihrer Landesbezirksdelegiertenkonferenz im brandenburgischen Erkner teilte die IG BCE Nordost mit, Pläne des Chemiekonzerns Dow für eine mögliche Anlagen-Schließung habe weitreichende Folgen auch für andere Unternehmen im mitteldeutschen Chemiedreieck. Es sollen gemeinsam Lösungen gefunden werden, um den Anlagenbetrieb sicherzustellen und die Arbeitsplätze zu erhalten, wie es hieß.

Der US-Konzern Dow überprüft mehrere Standorte in Europa. Anlagen in Schkopau in Sachsen-Anhalt und Böhlen in Sachsen können davon betroffen sein, hatte der Chemiekonzern im April mitgeteilt. Gründe seien Überkapazitäten im Markt, die durch zunehmende Importe verschärft würden, hohe Energie-, Rohstoff- und CO2-Kosten sowie zunehmende regulatorische Belastungen. 

IG BCE: Raffinerie PCK braucht Klärung der Eigentümerfrage

Landesbezirksleiterin Albrecht-Suliak dringt zudem auf ein Ende der Unsicherheit bei der Ölraffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburgs. "Unsere Hauptforderung ist die schnelle Klärung der Eigentümerfrage, denn diese Unsicherheit behindert die notwendige Transformation. Es geht um die Sicherung des Betriebes mit Rohöl und damit auch um die Sicherung von gut bezahlten tarifgebundenen Arbeitsplätzen." 

Viele Fragen zur Zukunft der Ölraffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburg sind ungeklärt. (Archivbild)
Viele Fragen zur Zukunft der Ölraffinerie PCK in Schwedt im Nordosten Brandenburg sind ungeklärt. (Archivbild) Bild: Patrick Pleul/dpa

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte bei der Gewerkschafts-Konferenz in Erkner (Oder-Spree-Kreis) die besondere Leistung der PCK-Beschäftigten angesichts des Umbruchs seit 2023. Als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bezieht die Raffinerie kein russisches Öl mehr und musste sich andere Bezugsquellen suchen. 

Der Landesbezirk Nordost der IG BCE umfasst die fünf Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Sie ist nach eigenen Angaben zuständig für rund 148.000 Beschäftigte in mehr als 760 erfassten Betrieben. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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