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Ferienjobs: Für Schüler und Unternehmen eine Chance. (Archivbild)
Ferienjobs: Für Schüler und Unternehmen eine Chance. (Archivbild) Bild: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Sachsen
Ferienjobs für Schüler und Firmen eine Chance

Mehr als sechs Wochen Sommerferien in Sachsen. Diese viele freie Zeit nutzen Schüler in Sachsen, um das Taschengeld aufzubessern. Aber auch die Betriebe können profitieren.

Dresden/Chemnitz.

Viele sächsische Schülerinnen und Schüler nutzen die Ferien, um Geld zu verdienen. Dabei geht es nicht nur darum, das Taschengeld aufzubessern. Sie können in Berufe schnuppern und schauen, was sie nach der Schule vielleicht machen wollen. Aber auch die Betriebe hegen Hoffnungen an die Ferienjobber.

Rund 240 Ferienjobangebote seien derzeit in der Online-Börse der Handwerkskammer Dresden aufgelistet, sagte deren Sprecher, Daniel Bagehorn, der Deutschen Presse-Agentur. Im Handwerk sei die Vielfalt groß: Von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis Z wie Zweiradmechatroniker suchen die Handwerksfirmen in der Region für ein paar Wochen Unterstützung. So könnten die Schüler ihr eigenes Geld verdienen und ausprobieren, ob ein bestimmter Beruf einem liegt.

Die Handwerksbetriebe verbinden ihrerseits mit den Ferienjobs auch die Hoffnung, dass die Schüler Freude am Handwerk finden und später einmal als Auszubildender eine berufliche Karriere im Unternehmen beginnen. "Dies geschieht auch gar nicht so selten. Auch finden die Betriebe durch die Vergabe von Ferienjobs heraus, welche Talente ein junger Mensch mitbringt, welche Umgangsformen und wie er ins Team passt", sagte Bagehorn.

"Es ist schlau, frühzeitig mit der Suche nach einem Ferienjob zu beginnen. Denn beliebte Stellen sind schnell vergeben", erläuterte der Sprecher der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Frank Vollgold. Die Bewerber sollten sich genau überlegen, welche Interessen, Fähigkeiten oder Hobbys sie haben. "Ein Ferienjob, der mit ihren Stärken oder Leidenschaften übereinstimmt, kann sowohl interessanter als auch lohnender sein."

Die Stellenangebote für Ferienarbeit bezögen sich meist auf einfache Helfertätigkeiten, die keine speziellen Vor- oder Fachkenntnisse erfordern und lediglich eine kurze Einarbeitung benötigten, ergänzte Vollgold. Das betreffe die Produktion, den Handel, das Hotel- und Gaststättengewerbe oder im Freizeitbereich.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen hat Tipps für die Ferienjobber. So sind gefährliche Arbeiten für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren grundsätzlich verboten. Vom 13. bis einschließlich dem 14. Lebensjahr dürfen Kinder nur mit Zustimmung der Eltern arbeiten – aber nur bis zu zwei, in der Landwirtschaft drei Stunden täglich, und zwar zwischen 8 und 18 Uhr.

Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren dürfen maximal vier Wochen im Jahr in den Ferien jobben. Mehr als acht Stunden am Tag und 40 Stunden in der Woche sind dabei nicht erlaubt und der Arbeitszeitraum muss zwischen 6 und 20 Uhr liegen. Ausnahmen gelten für ältere Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren, die etwa in Gaststätten bis 22 Uhr und in Mehrschicht-Betrieben bis 23 Uhr arbeiten dürfen. Unter 18-Jährige haben demnach bei viereinhalb bis sechs Stunden Arbeit am Tag Anspruch auf mindestens 30 Minuten Pause, bei mehr als sechs Stunden Arbeitszeit auf 60 Minuten.

Der DGB betonte, dass das Mindestlohngesetz auch für Ferienarbeit gelte. Jedoch haben nur Jugendliche ab 18 Jahren Anspruch auf den Mindestlohn, der aktuell bei 12,82 Euro pro Stunde liegt. Für unter 18-Jährige ohne abgeschlossene Berufsausbildung gilt das Mindestlohngesetz nicht. Wenn im jeweiligen Unternehmen aber ein durch Gewerkschaften verhandelter Tarifvertrag gilt, muss der auch bei Minderjährigen angewendet werden. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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