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Sachsen
Gänsepreise in Sachsen bleiben stabil – Importware dominiert

Die Preise für heimische Gänse bleiben vor der anstehenden Saison in Sachsen stabil. Regionale Produkte sind aber weiterhin selten.

Dresden.

Die Preise für den traditionellen Gänsebraten bleiben in Sachsen auch in diesem Jahr auf dem Niveau des Vorjahres. Wie der sächsische Geflügelwirtschaftsverband (GWV) mitteilte, liegt der Preis für eine frische Gans aus deutscher Erzeugung bei etwa 20 Euro pro Kilo. Tiefkühlware aus Deutschland soll demnach um die 15 Euro pro Kilogramm kosten. 

Das bestätigt auch Lorenz Eskildsen. Er betreibt in Sachsen unter gleichem Namen zwei Zuchtbetriebe mit Gänsemärkten in Wermsdorf (Landkreis Nordsachsen) und Königswartha (Landkreis Bautzen). Bei Eskildsen liegt der Kilopreis eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr für die frische Gans bei 21,95 Euro – und damit genauso hoch wie im Vorjahr.

Zuchtgänse sind in der Herbst- und Weihnachtszeit gefragt.
Zuchtgänse sind in der Herbst- und Weihnachtszeit gefragt. Bild: Robert Michael/dpa

Jedes Jahr schlachtet Eskildsen rund 30.000 Tiere für den Verkauf in den eigenen Hofläden und in regionalen Kleinbetrieben. Vorbestellungen sind dort nicht notwendig. Die Ware wird in den Hofläden jeden Tag neu aufgefüllt und "Verfügbarkeiten sind immer vorhanden", sagt Eskildsen. 

Großteil der Gänse wird importiert

Aus Deutschland kommen insgesamt aber nur etwa 15 bis 20 Prozent der hierzulande verkauften Ware, sagte die Geschäftsführerin des sächsischen GWV, Katharina Standke, auf Anfrage. Dementsprechend werden etwa 80 Prozent aus dem Ausland – etwa aus Ungarn und Polen – importiert. "Die Gänsehaltung ist seit jeher in Deutschland eher ein Nischenmarkt. Das Angebot an Gänsen aus deutscher Herkunft ist dementsprechend knapp", so Standke.

Regina Gebhardt, Mitarbeiterin der Gänsezucht Eskildsen hält eine Zuchtgans im Arm.
Regina Gebhardt, Mitarbeiterin der Gänsezucht Eskildsen hält eine Zuchtgans im Arm. Bild: Robert Michael/dpa

Doch der Preis von Importware steigt laut Standke in diesem Jahr wieder leicht an und liegt bei neun bis elf Euro pro Kilogramm. Auch deshalb sei die Nachfrage nach deutscher Ware wieder gestiegen. Gründe könnten laut Standke der geringere Preisunterschied sowie das knappere Angebot unter anderem aufgrund der Vogelgrippe sein. 

Diese macht zwar auch den deutschen Erzeugern Sorgen, doch grundsätzlich "haben wir in Deutschland einen recht stabilen Tierbestand", sagt Züchter Eskildsen. Dennoch sei die Gefahr nach wie vor nicht gebannt. 

Saisonstart Anfang November 

Laut sächsischem GWV hat Sachsen in der deutschen Gänsezucht einen hohen Stellenwert. Laut Standke schlüpfen 40 Prozent der jährlich in Deutschland produzierten Gänse in Sachsen. Das liege auch daran, dass mit Eskildsen eines der größten Zuchtunternehmen des Landes in Sachsen ansässig ist.

Mit dem Martinstag beginnt die Hochsaison für den Gänsebraten.
Mit dem Martinstag beginnt die Hochsaison für den Gänsebraten. Bild: Robert Michael/dpa

Die Gänsesaison beginnt traditionell ab dem 1. November. Zehn Tage später, am 11. November, steht der Martinstag an. In vielen Haushalten kommt dann der erste Gänsebraten des Jahres auf den Tisch. Als zweite wichtige Absatzzeit für die Produzenten gilt Weihnachten. Gerade die Frischware wird laut GWV-Geschäftsführerin Standke dann meist termingerecht zu diesen beiden Terminen geschlachtet. 

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes widmeten sich im Vorjahr vier der sieben Geflügelbrütereien in Sachsen der Gänsevermehrung. 2024 wurden demnach insgesamt rund 590.400 Gänsebruteier in die Brutapparate eingelegt, aus denen schließlich 390.200 Gänseküken (Gössel) schlüpften. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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