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In der Gohrischheide, einem Naturschutzgebiet und früheren Truppenübungsplatz, brach Anfang Juli ein tagelang andauernder Waldbrand an. (Archivbild)
In der Gohrischheide, einem Naturschutzgebiet und früheren Truppenübungsplatz, brach Anfang Juli ein tagelang andauernder Waldbrand an. (Archivbild) Bild: Sebastian Kahnert/dpa
Sachsen
Grüne fordern Strategie für munitionsbelastete Gebiete

Nach dem größten Waldbrand seit Jahrzehnten warnen die Grünen: Altmunition bedroht Einsatzkräfte, Böden und Grundwasser. Was fehlt, ist ein Plan für Sachsens gefährlichste Flächen.

Dresden.

Nach dem verheerenden Brand in der Gohrischheide fordern die Grünen im Landtag eine Strategie für munitionsbelastete Flächen. "Munitionsbelastung bedeutet eine akute Gefahr für Feuerwehr, THW und Polizei im Einsatzfall sowie eine dauerhafte Bedrohung für Böden und Grundwasser", sagte der Abgeordnete Wolfram Günther laut einer Mitteilung. Das sei ein großer Risikofaktor, der nicht erst in den Blick der Politik gehöre, wenn der Ernstfall eintrete.

Altlasten aus Kriegszeiten belasten Sachsen

In Sachsen gibt es mehrere ehemalige Truppenübungsplätze und Munitionslager, die mit Altmunition aus beiden Weltkriegen sowie der sowjetischen Stationierungszeit belastet sind, wie aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage hervorgeht. 

Seit 2012 wurden über 2.100 Tonnen Kampfmittel geborgen. Neben der Gohrischheide, wo die Altmunition beim verheerenden Waldbrand Anfang Juli die Löscharbeiten erschwert hatte, sind die Königsbrücker Heide sowie ehemalige Munitionslager in Mittelsachsen und der Sächsischen Schweiz besonders belastet.

In der Gohrischheide war Anfang Juli ein verheerender Waldbrand ausgebrochen, tagelang waren Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte im Einsatz. Die Forstverwaltung stufte das Feuer als größten Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Sachsen ein. Rund 2.400 Hektar und damit mehr als drei Viertel des Naturschutzgebietes waren betroffen. 

Kampfmittelräumdienst reagiert nur auf Einzelfunde

Ein strategischer Ansatz der Staatsregierung zum Umgang mit diesen Gebieten fehlt laut Günther. Es brauche eine umfassende, öffentlich zugängliche Übersicht aller in Sachsen munitionsbelasteten Flächen. "Nur so lassen sich Gefahren realistisch einschätzen, Handlungsfelder definieren und Prioritäten setzen." 

Der Kampfmittelräumdienst wird laut Innenministerium nur bei gemeldeten Einzelfunden tätig. Die Räumung von Kampfmitteln erfolgt nach einer Sondierung der Lage priorisiert nach Risiken und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der akuten Gefahrenabwehr. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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