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Die Polizei hat am Dienstag ein der Hehlerei verdächtigen Mann festgenommen. Foto: Robert Michael/dpa
Die Polizei hat am Dienstag ein der Hehlerei verdächtigen Mann festgenommen. Foto: Robert Michael/dpa Bild: dpa
Sachsen

Hehlerei mit Pfandgut: Durchsuchungen auch in Sachsen

Sächsische Ermittler haben am Dienstag mehrere Gebäude nach Beweisen für gewerbsmäßige Hehlerei durchsucht, die zwei Männern zur Last gelegt wird. Die Hehlerware: Pfandkisten. Der Gesamtschaden wird auf mehr als 100.000 Euro geschätzt.

Dresden.

Zwölf Objekte durchsuchen Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen (LKA) am Dienstag in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen und Hessen. Dabei werden sie von Polizeibeamten der betroffenen Bundesländer unterstützt. Das teilte das LKA am Dienstagmittag.

Ein Mann festgenommen

Demnach wird zwei Männern gewerbsmäßige Hehlerei zur Last gelegt. Der 39- und der 32-Jährige sollen mit einem riesigen Pfandgut-Schwindel richtig Kasse gemacht haben. Jetzt klickten die Handschellen. Noch am Dienstag sollte einer der beiden Männer dem Ermittlungsrichter in Dresden vorgeführt werden, der entscheiden muss, ob der Mann inhaftiert wird.

Riesiger illegaler Handel mit Plastikpfandkisten aufgebaut

Das System hinter dem Pfandgut-Schwindel ist simpel, scheint aber sehr ertragreich gewesen zu sein. Den Gesamtschaden geben die Ermittler mit mehr als 100.000 Euro an. So sollen die beiden Männer vor allem sogenannte Mehrwegklappstiegen verhökert haben. Das sind große grüne oder schwarze Plastikpfandkisten, in denen Ware nicht nur zu den Supermärkten transportiert, sondern in denen das Obst und Gemüse auch den Kunden präsentiert wird. Die beiden Männer sollen diese Klappboxen für einen geringen Preis von den LKW-Fahrern, die diese Kisten zurück ins Zentrallager der Lebensmittelgroßhändler bringen sollten, erworben haben, um sie anschließend gewinnbringend an Dritte zu verkaufen.

Offenbar kaum kontrolliert

„Die Kisten sind quasi nachts vom Lkw gefallen“, erklärt ein LKA-Sprecher auf Anfrage der „Freien Presse“. „Das fiel lange wegen fehlender Kontrollen nicht auf, weil die Annahme im Lager nicht besetzt war, wenn diese Pfandkisten zurückgebracht wurden.“

Verkauft worden sein sollen die Kisten dann nicht an den Handel, sondern an andere Abnehmer. Die beiden Männer sollen sogar ein regelrechtes, auf Dauer angelegtes Vertriebsnetz für den Verkauf dieser Klappboxen aufgebaut haben.

Bei den Durchsuchungen in den Wohn- und Geschäftsräumen in den sechs Bundesländern sollen laut LKA Beweise, Bargeld und andere Vermögenswerte sichergestellt werden. Nähere Informationen soll es dazu demnach geben, wenn die Razzien abgeschlossen sind. (juerg)

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