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Sachsen
Innenhof-Sanierung des Dresdner Zwingers vor Abschluss

Der Dresdner Zwinger ist weltberühmt. Früher ein Hotspot fürstlicher Lustbarkeiten, besuchen jährlich Menschen aus aller Welt das barocke Juwel - das sich bald wieder in gewohnter Pracht präsentiert.

Dresden.

Der Innenhof des berühmten Dresdner Zwingers, einem der touristischen Hotspots der Elbestadt, soll bis Ende August wieder in alter Schönheit erstrahlen. Die Sanierung befinde sich in der letzten Phase, der Großteil sei geschafft, sagte ein Sprecher des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Zwei der vier Brunnen wurden erneuert, der Medientiefbau abgeschlossen und eine neue Zugangsrampe in den Innenhof gebaut. 

Rasenspiegel und Wegeflächen in der Westhälfte sind wiederhergestellt und größere Bereiche bereits freigegeben. "Nahezu der halbe westliche Hof ist zugänglich", sagte der SIB-Sprecher. Am Kronentor müssen noch Schachtdeckel eingebaut und die Provisorien durch Sandsteinoberflächen ersetzt werden. "Aktuell laufen die Landschaftsbauarbeiten in der östlichen Hofhälfte". Die genehmigten Gesamtbaukosten liegen derzeit bei rund 15,4 Millionen Euro.

Bedeutendstes Bauwerk des Spätbarock

Der Dresdner Zwinger gilt als das bedeutendste Bauwerk des Spätbarock und mit dem Kronentor als Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäudeensemble aus sechs Pavillons sowie mehreren Bogen- und einer Langgalerie um den symmetrischen Hof wurde 1709 bis 1728 im Auftrag von Kurfürst August der Starke von dessen Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet und von Bildhauer Balthasar Permoser gestaltet.

1719 eingeweiht mit der Hochzeit des Kurprinzen mit einer Habsburger Kaisertochter 1719, diente er als Ort fürstlicher Repräsentation und höfischer Feste sowie zur Aufbewahrung der herrschaftlichen Sammlungen. Über die Erhaltung der Anlage wacht eine eigene Bauhütte: 1,2 Kilometer Brüstung, 15 000 Quadratmetern Fassadenfläche, Terrassen, Treppenanlagen sowie 698 Skulpturen, die überwiegend frei auf Balustraden, Attika, in Nischen und auf Konsolen stehen.

Jährlich rund 1,5 Millionen Euro für Erhaltung

Im Schnitt investiert der Freistaat nach eigenen Angaben pro Jahr rund 1,5 Millionen Euro, gerade etwa in neue Aufzüge und besseren Brandschutz im Glockenspielpavillon. Die Reste des bisher nur vermuteten Barockgartens und Spuren von Bebauung, die bis ins Mittelalter reichen, die Archäologen parallel zur Innenhofsiedlung bei Ausgrabungen freilegten, sind wieder vom Boden verdeckt. Dazu gehören Reithäuser, die alte Zwingergrotte und Gärten. 

Von 1991 bis 2024 flossen laut SIB rund 222 Millionen Euro in Sanierung und Pflege des Ensembles, zu dem auch die im 19. Jahrhundert erbaute Sempergalerie gehört, die das Areal zum Theaterplatz abschloss. Neben Semperoper, Frauenkirche und Residenzschloss zählt es zu den touristischen Magneten von "Elbflorenz" - und beherbergt drei Museen der Staatlichen Kunstsammlungen. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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