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Sachsen

Lage der Liga hilft Rose: Keine Job-Debatte um Leipzig-Coach

Wieder kein Sieg, aber immerhin stimmt die Energie. In Leipzig klammert man sich auf der Suche nach der alten Leichtigkeit an Details. Eine Trainer-Diskussion läuft noch nicht an.

Leipzig.

Nach der nächsten Enttäuschung stellte Marco Rose einen auch für seine Zukunft nicht ganz unwichtigen Fakt fest. "Wir haben 21 Punkte, stehen auf Platz zwei. Da kann man jetzt erstmal nicht meckern", sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Dank der Platzierung in der Fußball-Bundesliga steht Roses Job auch nach dem dritten sieglosen Spiel und einem nur in der zweiten Halbzeit genügenden Auftritt vorerst nicht zur Debatte.

"Wir sind überzeugt von unserem Kader und von unserem Trainer-Team, aber wir müssen natürlich auch liefern", sagte Sportchef Marcel Schäfer in der Sport1-Sendung "Doppelpass". "Wir haben keine gute Woche hinter uns, haben hohe Ambitionen. Wir werden die Dinge ansprechen." Die Art und Weise sei nicht das, was man auf den Platz bringen wolle.

Zu meckern gäbe es aus Sicht der Chefetage um Oliver Mintzlaff aber eine ganze Menge. Vier Niederlagen aus vier Spielen in der Champions League, offensive Magerkost mit bereits drei Nullnummern in der Bundesliga und aktuell akute Probleme mit dem Herausspielen von Chancen. Gegen Gladbach gab es mit gutem Willen anderthalb Möglichkeiten, die Christoph Baumgartner jeweils nicht nutzte.

Keiner geht glücklich nach Hause

Man hat bisweilen den Eindruck, bei Leipzig ist es etwas mehr als nur eine Ergebnis-Krise. Der Mannschaft ist die Leichtigkeit abhandengekommen, Automatismen sind selten zu erkennen. Die Profis stemmen sich gegen die Krise, was auf der Suche nach positiven Dingen manchmal zu einer verzerrten Realitätswahrnehmung führt. So fand Yussuf Poulsen die erste Halbzeit gegen Gladbach ausgeglichen. Allein die Torschussbilanz lag aus RB-Sicht wohlgemerkt bei 3:11.

Deutlich klarer sah Kevin Kampl die Lage. "Es ist nicht so, dass hier jeder glücklich nach Hause geht und sagt, wow, wir haben einen Punkt. Nach den zwei Niederlagen zuvor absolut nicht", sagte der Routinier. Zumindest habe man die kleine Niederlagen-Serie erst einmal gestoppt und zu null gespielt. In der Bundesliga "sind wir voll da". Allerdings ist Tabellenführer Bayern München nun schon auf fünf Punkte enteilt.

Energie als neuer Maßstab

Auf der Suche nach der Leichtigkeit soll nun die Länderspielpause helfen. "Die tut uns jetzt ganz gut", sagte Kampl. Man könne ein wenig wegkommen, durchschnaufen und wolle dann wieder angreifen. Die Hoffnung: Die Spielanlage in den Wochen und Monaten vor der Dortmund-Niederlage komme in der Zeit zurück.

Ein erster kleiner Schritt war die zweite Halbzeit gegen Gladbach. Rose hängte die Intensität im Leipziger Spiel recht hoch auf, sprach von einem "neuen Maßstab" und das sich die Mannschaft "sehr stark verhalten und frei geblasen" habe. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die hohe Energie die Grundvoraussetzung für den RB-Fußball ist. Stimmt die nicht, geht man wie in Dortmund und Glasgow als verdienter Verlierer vom Platz.

Verletzte kehren zurück

Ebenfalls Hoffnung gibt die Verletztensituation. Nach der Länderspielpause werden Castello Lukeba und Lutsharel Geertruida zurück sein. Xaver Schlager steht nach seinem Kreuzbandriss kurz vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining. David Raum - derzeit von einem Syndesmoseriss ausgebremst - dürfte Anfang Dezember zurückkehren. Dann müsste man nur noch Spielmacher Xavi Simons ersetzen, der erst im Januar wieder spielfähig sein wird.

Roses Hauptaufgabe wird jedoch sein, wieder einen emotionalisierenden Fußball spielen zu lassen. In Bezug auf die Ergebnisse, aber auch die Spielweise an sich. Letzteres wird die wohl kniffligeste Aufgabe, denn an geregeltes Training ist aufgrund des Spielplans kaum zu denken. So offenbarte Rose, dass er unter der Saison bisher noch keine Einheit zum Thema offensives Umschalten oder Pressing abhalten konnte. Bei diesen Schlüsselelementen des RB-Spiels ist das durchaus misslich. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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