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Sachsen

Leipziger Uni-Professor Machill ist Spitzenkandidat des BSW in Sachsen

Das BSW hat im vergangenen Jahr bei Wahlen in Sachsen zweistellig abgeschnitten. Kann es das bei der Bundestagswahl wiederholen?

Leipzig.

Das BSW zieht in Sachsen mit dem Leipziger Journalistik-Professor Marcel Machill als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl. Der 56-Jährige wurde ohne Gegenkandidaten mit gut 75 Prozent auf Platz 1 der Landesliste gewählt, wie eine Parteisprecherin informierte. 

Als wichtigste Themen nannte Machill soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit: "Es muss gerecht zugehen in Deutschland." Er selbst sei ein Arbeiterkind - der Vater Maurermeister, die Mutter Kinderkrankenschwester - und habe durch gute Bildung und Stipendien Professor werden können. Aus seiner Sicht brauche es eine Reform der Erbschaftssteuer, einen Mindestlohn von 15 Euro und eine bessere Förderung von Unternehmensgründern gerade in Ostdeutschland. Dabei soll mehr Wagniskapital helfen. Er wolle sich für die Interessen des Mittelstandes starkmachen und Bürokratie für diese Firmen abbauen. Leistung müsse belohnt werden, aber "obszön hohe" Gehälter etwa von Managern bei der Bahn gelte es zu begrenzen, betonte Machill. 

Machill sieht Schnittmengen mit CDU

Die junge Partei hatte bei Europa- und Landtagswahl im vergangenen Jahr in Sachsen zweistellig abgeschnitten, zu einer Regierungsbeteiligung mit CDU und SPD in Dresden kam es aber nicht. Jüngste Umfragen sahen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Dezember bundesweit bei 5 bis 8 Prozent. Nach der Abspaltung von der Linken ist es aktuell mit zehn Abgeordneten im Bundestag vertreten. 

Mitglieder des BSW bestimmen bei einem Parteitag die Landesliste für die Bundestagswahl.
Mitglieder des BSW bestimmen bei einem Parteitag die Landesliste für die Bundestagswahl. Bild: Sebastian Willnow/dpa

"Ich denke nicht, dass wir das Ergebnis der Landtagswahl in Sachsen wiederholen können", sagte Machill der Deutschen Presse-Agentur. Dabei hatte das BSW 11,8 Prozent erreicht. Denn die anderen Parteien hätten seine Partei als ernstzunehmenden Gegner erkannt, sodass der Wind rauer geworden sei. Eine formale Zusammenarbeit mit der AfD schloss er aus, allerdings gelte es, sich deren Inhalte pragmatisch anzuschauen. Grundsätzlich halte er ein Bündnis mit der CDU für möglich. In einigen Politikfeldern gebe es Überschneidungen, etwa in der Migrationspolitik. Große Differenzen sehe er jedoch in der Außen- und Friedenspolitik. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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