Mirjana Spoljaric Egger bekommt Görlitzer Brückepreis
Wer den Görlitzer Brückepreis erhält, soll in besonderem Maße der Idee eines friedlichen Europa verbunden sein. Die neueste Preisträgerin setzt sich für den Schutz der Zivilbevölkerung ein.
Görlitz.Die neue Görlitzer Brückepreis-Trägerin Mirjana Spoljaric Egger steht mit ihrem Namenszug im Goldenen Buch der Neißestadt. Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ICRC) trug sich wenige Stunden vor der offiziellen Preisverleihung in das Ehrenbuch ein. Am Abend soll die Schweizerin die Auszeichnung der Europastadt Görlitz/Zgorzelec im Kulturforum Görlitzer Synagoge in Empfang nehmen. Die Laudatio soll Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, halten.
Preisträgerin wird als Brückenbauerin zwischen Konfliktparteien gewürdigt
Spoljaric Egger habe mit "außerordentlichem Engagement und großem Geschick als Brückenbauerin zwischen Konfliktparteien, politischen Lagern, Ideologien und Religionen gewirkt", würdigte die Stadt Görlitz die Preisträgerin. Zudem habe sie Akteure in Politik und Streitkräften öffentlichkeitswirksam auf ihre Pflicht hingewiesen, dem Schutz der Zivilbevölkerung höchste Priorität einzuräumen, und humanitäres Handeln eingefordert.
Die Preisträgerin setzt sich seit eineinhalb Jahrzehnten in unterschiedlichen Funktionen für die Vermeidung kriegerischer Konflikte in Krisengebieten und den Schutz der Zivilbevölkerung ein, hieß es. Seit 2022 ist sie Präsidentin des ICRC. In dieser Funktion habe sie immer wieder eindringlich auf das Leid der Menschen hingewiesen und den Schutz der Zivilgesellschaft und von Kriegsgefangenen gefordert.
Brückepreis würdigt Engagement für Verständigung in Europa
Der Internationale Brückepreis wird seit 1993 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die demokratische Entwicklung und Verständigung in Europa in hohem Maße und mit persönlichem Einsatz verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind und waren unter anderen die Schriftstellerin Herta Müller und ihr Kollege Günter Grass, der Architekt Daniel Liebeskind und der estnische Komponist Arvo Pärt. (dpa)