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Diese 30 Meter lange, tonnenschwere Eiche hat in Bad Schandau das Dach, die Außenwand, eine Zwischendecke und mehrere Wände eines Wohnhauses in Bad Schandau durchbohrt.
Diese 30 Meter lange, tonnenschwere Eiche hat in Bad Schandau das Dach, die Außenwand, eine Zwischendecke und mehrere Wände eines Wohnhauses in Bad Schandau durchbohrt. Bild: Marko Förster
Sachsen

Nach Baumfällarbeiten in Sachsen: Tonnenschwere Eiche durchbohrt Wohnhaus

Nach Baumfällarbeiten geschieht es: Eine 30 Meter lange, tonnenschwere Eiche schießt einen Hang hinunter und durchbohrt in Bad Schandau ein Haus. Wie konnte das passieren?

Bad Schandau.

Im Auftrag der Stadt Bad Schandau soll eine Privatfirma sechs Bäume an einem Steilhang fällen. Doch dann geht etwas gehörig schief. Ein Sicherungsseil reißt dem Vernehmen nach. Eine schon gefällte etwa 30 Meter lange, tonnenschwere Eiche gerät ins Rutschen, schießt etwa 50 Meter den Hang hinunter und durchbohrt mit brachialer Kraft das Dach, die Außenwand, eine Zwischendecke und dann mehrere Wände eines Wohnhauses.

Wie durch ein Wunder niemand verletzt

Verletzt wird wie durch ein Wunder niemand. Die beiden Bewohner des Hauses sind zum Unglückszeitpunkt nicht da. Weil die 59-jährige Frau gerade ihren Mann im Krankenhaus besucht.

Feuerwehr kann nichts ausrichten

Das Unglück ereignet sich schon am Mittwoch, wie erst jetzt bekannt wurde. Zunächst wurden Feuerwehren aus der Region alarmiert. „Beim Eintreffen am Einsatzort war schnell klar, dass wir mit unseren Mitteln wenig ausrichten können“, so ein Kamerad. Daraufhin rückten das Technische Hilfswerk und ein Baufachberater an. 20 Helfer waren zunächst zwei Tage lang damit beschäftigt, das Haus zu sichern, den Baum abzustützen und die Bergung vorzubereiten - eine nicht ganz ungefährliche Aktion. „Unsere Bergungsspezialisten waren hier extrem gefordert“, so eine Sprecherin. Der Baum hätte ja weiter rutschen oder das Haus unter der Last einstürzen können.

Schweres Gerät im Einsatz

Mit enormen Kraftanstrengungen gelang es dem THW schließlich am Sonntag, den etwa zwölf Tonnen schweren Unglücksbaum zu zerlegen und das Grundstück mithilfe eines Krans zu beräumen. Etwa ein Drittel der Eiche, deren Stamm einen Durchmesser von rund 90 Zentimetern hat, soll aber noch immer im Wohnhaus feststecken. In den kommenden Tagen soll der Rest nun weiter in etwa jeweils 200 Kilogramm schwere Stücke zerlegt werden, ohne dass das Haus einstürzt.

Das Haus ist unbewohnbar. Die 59-jährige Bewohnerin ist inzwischen woanders untergekommen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. (juerg)

Mit einem Kran konnte ein Teil des Baumes inzwischen geborgen werden.
Mit einem Kran konnte ein Teil des Baumes inzwischen geborgen werden. Bild: Marko Förster
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