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Im neuen Landesentwicklungsplan sollen Flächen für bedeutsame Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie Rohstofflagerstätten ausgewiesen werden. (Symbolbild)
Im neuen Landesentwicklungsplan sollen Flächen für bedeutsame Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie Rohstofflagerstätten ausgewiesen werden. (Symbolbild) Bild: Lino Mirgeler/dpa
Sachsen
Regierung will mehr Einfluss auf Gewerbeflächen nehmen

Knapp 250 verfügbare Flächen für die Ansiedlung von Industrie und Unternehmen gibt es aktuell im Freistaat. Reicht das aus?

Dresden.

Die Landesregierung in Sachsen will künftig mehr Einfluss auf die Sicherung wichtiger Gewerbeflächen im Freistaat nehmen. Dafür wird nach Angaben des Infrastrukturministeriums an der Aufstellung des neuen Landesentwicklungsplanes gearbeitet. Was auf Landesebene gesteuert werden muss, soll vom Land gesteuert werden, hieß es dazu. In dem neuen Plan sollen etwa Flächen für bedeutsame Gewerbe- und Industrieansiedlungen sowie Rohstofflagerstätten ausgewiesen werden. 

Gerade für kleinere Städte und Gemeinden sei die Planung und Entwicklung von großen Gewerbegebieten eine "Mammutaufgabe", so das Ministerium. Das könne gerade bei größeren Projekten schwierig werden. Zudem bräuchten Großvorhaben wie Erweiterungen in der Mikroelektronikbranche im Dresdner Norden oder Siemens in Leipzig große und zusammenhängende Flächen. Diese werden allerdings zunehmend knapp und sollen daher mit dem neuen Landesentwicklungsplan so früh wie möglich gesichert werden. 

Fördergelder wegen Haushaltslage auf Eis

Seit 2023 konnten Gemeinden über die Förderrichtlinie Regioplan Fördermittel schon für die Planung von Gewerbeflächen abrufen. Derzeit liegt sie allerdings auf Eis. Wegen der angespannten Haushaltslage stehen dafür im aktuellen Doppelhaushalt keine Gelder zur Verfügung. Das dürfte die Planung für Gemeinden noch schwieriger machen. Nach Ministeriumsangaben wurden über die Förderung bisher rund 5,1 Millionen Euro an Kommunen gezahlt. 

Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) listet in ihrer Datenbank aktuell 246 verfügbare Gewerbeflächen im Freistaat auf, darunter vor allem kleinere, aber auch größere Flächen mit mehr als zehn Hektar - von einer Fläche in Löbau an der B178 bis hin zum Industriegebiet Steinberg im Vogtlandkreis. Zu den größten verfügbaren Flächen im Land gehört das knapp 150 Hektar große Areal "Großenhain Nord", das derzeit noch auf einen Investor wartet. 

Viele Gewerbegebete gut ausgelastet

Laut WFS gibt es bereits zahlreiche Gewerbegebiete im Freistaat - vor allem entlang der großen Verkehrsachsen und in wirtschaftlichen Ballungszentren. Diese seien aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung zumeist sehr gut ausgelastet, so WFS-Chef Thomas Horn. Allerdings habe man es in den vergangenen Jahren teilweise versäumt, vorsorglich neue Flächen für künftige Ansiedlungen zu entwickeln - vor allem für Großvorhaben. 

Hinzu kommt: Bis die Flächen inklusive Baurecht vermarktet werden können, kann es nach Einschätzung der WFS schon mal drei bis vier Jahre dauern. Horn hofft daher auf künftige Planungsbeschleunigungsverfahren: "Es ist aber gut und wichtig, dass jetzt vieles in der Pipeline ist." 

Neue Flächen entstehen 

Neue Flächen sollen zum Beispiel im Industriepark Oberelbe der Städte Pirna, Dohna und Heidenau, mit einer Erweiterung des Industriegebietes Schwarze Pumpe in der Lausitz sowie mit Flächen entlang der Radefelder Allee am Flughafen Leipzig dazu kommen. 

"Insgesamt sind wir derzeit damit in einer guten Situation, auch was zum Beispiel mögliche Nachfragen weiterer Zuliefer-Unternehmen aus Taiwan betrifft. Da können wir einiges anbieten, nicht nur im Großraum Dresden, sondern auch in Richtung Lausitz, Chemnitz oder Leipzig", sagte Horn. Dennoch brauche man perspektivisch weitere neue Gewerbeflächen. "Schließlich wollen wir auch künftig Ansiedlungen für Sachsen gewinnen und damit neue attraktive Arbeitsplätze schaffen können." (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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