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Bald nicht mehr in Dresden und Leipzig zu sehen: Eine Maschine des irischen Billigfliegers Ryanair.
Bald nicht mehr in Dresden und Leipzig zu sehen: Eine Maschine des irischen Billigfliegers Ryanair. Bild: Archivfoto: Jens Wolf/dpa
Sachsen
Ryanair verlässt Sachsen: Deutschland-Manager spricht vor Rückzug Klartext

Das Ende ist nah: Am Samstag hebt der letzte Ryanair-Flug vom Airport Leipzig/Halle ab, dann sind der irische Billigflieger und Sachsen geschiedene Leute. Was der Deutschland-Manager von Ryanair dazu sagt.

Leipzig, Dresden.

Nun ist es bald so weit: In wenigen Tagen zieht sich Ryanair von den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden zurück. Mit Beginn des Sommerflugplanes am 1. April werden alle Flüge mit sofortiger Wirkung eingestellt, verriet der für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständige Ryanair-Manager Marcel Meyer gegenüber der Leipziger Volkszeitung (LVZ).

Der letzte Flug geht laut der Mitteldeutschen Flughafen AG schon am Samstag. Um 21.30 Uhr hebt die Maschine (Flug FR 9792) in Schkeuditz ab. Ziel: London. Dann ist Schluss. „Der Grund sind die hohen Kosten an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden“, lässt Meyer wissen. Konkret: „Neben der staatlichen Luftverkehrssteuer ab 15,53 Euro pro Passagier und der Flugsicherungsgebühr fallen in Leipzig und Dresden exorbitante Sicherheits- und Flughafengebühren an, etwa für Start- und Landung, die Bodendienste oder Dienste wie Säuberung.“

„Warum sollten wir uns mit Leipzig oder Dresden herumschlagen?“

Man müsse seine Ressourcen effizient einsetzen, so der Manager weiter. Während Sachsen das Nachsehen hat, freuen sich andere: „Länder wie Schweden und Ungarn haben die Luftverkehrssteuer abgeschafft, dort expandieren wir stark.“ Auch deutsche Flughäfen wie Weeze in Nordrhein-Westfalen oder Karlsruhe/Baden-Baden seien deutlich günstiger.

An anderer Stelle wird Meyer deutlich: „Wir vertreten hier unsere Interessen als Wirtschaftsunternehmen. Wir sind an über 230 Flughäfen in 37 Ländern aktiv. Warum sollten wir uns mit Leipzig oder Dresden herumschlagen, die gerade mal eine Ryanair-Verbindung haben, wenn wir andernorts profitabler arbeiten können?“

Ryanair-Chef Michael O'Leary posiert im Februar 2013 mit einem Modellflugzeug am Flughafen Leipzig/Halle. Die irische Billigfluglinie kündigte am gleichen Tag an, ihr Engagement dort verstärken zu wollen. Nun ist bald Schluss.
Ryanair-Chef Michael O'Leary posiert im Februar 2013 mit einem Modellflugzeug am Flughafen Leipzig/Halle. Die irische Billigfluglinie kündigte am gleichen Tag an, ihr Engagement dort verstärken zu wollen. Nun ist bald Schluss. Bild: Jan Woitas/dpa (Archiv)

Ist das kommende Aus an den sächsischen Airports ein Ende für immer oder könnte es zur Rückkehr nach Dresden bzw. Leipzig/Halle kommen? „Wir führen Gespräche mit den Flughäfen – so wie mit anderen Airports in Europa auch“, so der Ryanair-Manager. „Eine Entscheidung fällt aber erst bei einem konkreten, attraktiven Angebot.“ Fest stehe: „Für den Sommer 2025 wird es keine Ryanair-Verbindungen in Dresden und Leipzig geben.“ Auch nach dem Sommer dürfte es keine schnelle Rückkehr geben: „Deutschland bleibt insgesamt ein schwieriger Markt für uns, vor allem wegen der hohen staatlichen Gebühren.“

Das macht der Flughafen Lübeck besser

Genaue Zahlen zur Auslastung der Leipziger Verbindung möchte Meyer gegenüber der LVZ nicht nennen, bezeichnet sie aber als „solide“. Und betont: „Die Einstellung der Verbindung hat primär nichts mit mangelnder Nachfrage zu tun, sondern mit den exorbitanten Standortkosten.“

Die sorgen deutschlandweit für Handeln seitens Ryanair: „Wir kürzen an mehreren Airports. Wir schließen die Operations in Dresden, Leipzig und Dortmund vollständig.“ Auch gebe es drastische Kürzungen am Flughafen Berlin-Brandenburg. Dort fielen sechs Routen und rund 20 Prozent der Kapazität weg. „Insgesamt gehen Deutschland im Sommer 1,8 Millionen Sitze verloren. Gleichzeitig stocken wir an kosteneffizienten Flughäfen wie Lübeck oder Karlsruhe auf.“

Was etwa Lübeck so attraktiv für den Billigflieger macht? Der Flughafen arbeite „extrem kosteneffizient, etwa bei Personal- und Sicherheitsmanagement“. Daher habe der dortige Airport ein „kompetitives Angebot“ unterbreiten können. (phy)

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